Es fällt außerordentlich schwer, die Handlung dieses Romans in wenigen Worten zusammenzufassen - zu umfangreich ist die Zahl der Figuren, der Querverweise und der Handlungsstränge. Der Erzählstil strotzt ...
Es fällt außerordentlich schwer, die Handlung dieses Romans in wenigen Worten zusammenzufassen - zu umfangreich ist die Zahl der Figuren, der Querverweise und der Handlungsstränge. Der Erzählstil strotzt nur so vor ermüdenden Wiederholungen, die bestimmt um die 200 der mehr als 800 Seiten des Romans ausmachen. Die Vergleiche, die der Erzähler heranzieht, wirken für mich oft fehl am Platz.
Die immer wieder auftauchenden Kurzsätze lassen öfter das Gefühl aufkommen, man lese etwas aus einem Aufsatzwettbewerb einer Grundschule. Auch die Wortwahl ist nicht wirklich weit gefächert. Die Charaktere sind sehr flach und auf ein oder zwei Eigenschaften beschränkt.
Was die Erzählung als solche betrifft, wird meiner Meinung nach viel Potential verschwendet. Wenn eine tiefgreifende Wendung eintritt, wird ihr in der Regel ein paar Seiten weiter durch Endloserklärungen das Geheimnisvolle genommen oder sie wird kurz darauf einfach wieder umgekehrt, nach dem Motto "es wird doch sowieso alles wieder gut". Im Laufe der Handlung werden scheinbar willkürlich Elemente aus Geschichte(n) miteinander verknüpft: Lucifer, Anubis, die Schlange aus dem Garten Eden, der Rattenfänger von Hameln, Jack the Ripper ... Und je öfter Marzi in den Topf aus Mythen und Sagen greift, desto abstruser wird es. Fast schon albern.
Man hat den Eindruck, dass der Autor nach 100 Seiten selber gar nicht mehr weiß, was er da eigentlich schreibt, und sich einen Satz nach dem anderen aus den Fingern saugt. Schrecklich! Für mich eine herbe Enttäuschung.
Fazit
Wer hochwertige Fantasy lesen möchte, der ist bei diesem Buch fehl am Platz und sollte eher zu Neil Gaimans "Niemalsland" greifen.