Nichts ist, wie es scheint
Nachdem ich vor einiger Zeit das Buch „Missing“ der Autorin Claire Douglas gelesen hatte und schwer begeistert war, wusste ich sofort, dass ich auch das neue Werk „Still Alive“ unbedingt lesen wollte.
Das ...
Nachdem ich vor einiger Zeit das Buch „Missing“ der Autorin Claire Douglas gelesen hatte und schwer begeistert war, wusste ich sofort, dass ich auch das neue Werk „Still Alive“ unbedingt lesen wollte.
Das Cover ähnelt dem von „Missing“ sehr. Eine Frau, die mit dem Rücken zu uns wegläuft, dazu ein knalliger Mantel (bei Missing war der Mantel lila und die Schrift türkis, nun ist es genau andersherum) und eine große Schrift – ein hoher Wiedererkennungsfaktor.
Die Geschichte wird aus Sicht von Libby in der Ich-Perspektive erzählt und ist in 3 Teilen gegliedert, vorab gibt es einen Prolog, aus dem hervorgeht, dass eine Frau ihren Ehemann getötet hat. Anschließend startet Teil 1 von 3, bei dem wir miterleben, wie Hauptprotagonistin Libby mit ihrem Ehemann zum Anwesen der Familie Heywood in Cornwall fährt, da sie einem Haustausch zugestimmt haben. Vor kurzem hat Libby einen Flyer im Briefkasten gefunden, bei der die reiche Familie Heywood um Wohnungs- bzw. Haustausch bittet, da sich die schwerkranke Tochter gleich ums Eck von Libbys Wohnung einer OP unterzieht. Das alles klingt zu gut, um wahr zu sein, aber nachdem Libby und Jamie seltsame Vorkommnisse in der Villa bemerken, bekommen sie es mit der Angst zu tun. Oder leidet Libby doch an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, wie Jamie mehrmals andeutet? Denn Libby ist Lehrerin und hat erst vor kurzem einen Unfall überlebt, bei dem sie anschließend auch noch eine Fehlgeburt hatte. Lügt Jamie oder verheimlicht Libby etwas? Und warum ist der Nachbar der Heywoods so seltsam und feindet Libby an? Nichts ist wie es scheint…
Mit Libby hatte ich so meine Probleme. Ich habe ihr ab der ersten Seite nicht vertraut und habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich jeden einzelnen ihrer Sätze hinterfragt habe. In Teil 2, der vor ihrem Leben mit Jamie spielt, erhalten wir dann einen Einblick in ihr Wahres-Ich und ab da war ich mir nicht mehr sicher, auf was die ganze Story zusteuert. Ich war mir nie sicher, ob sie uns die Wahrheit erzählt oder doch lügt.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, allerdings gab es Stellen, die sehr langatmig waren.
Ich muss gestehen, dass ich ab etwa Mitte des Buches eine Vorahnung hatte und als diese dann teilweise eintraf, war ich nicht so geschockt. Das Ende war anders als erwartet und hat mich nachdenklich zurückgelassen, allerdings hat mir der Wow-Effekt gefehlt, weswegen es von mir nur 4 Sterne gibt.
Vielen Dank an den Penguin Verlag, der mir das Rezensionsexemplar über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt hat.