Cover-Bild Die geliehene Schuld
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 09.09.2019
  • ISBN: 9783453360396
Claire Winter

Die geliehene Schuld

Roman
Berlin, Sommer 1949: Die Redakteurin Vera Lessing hat während des Zweiten Weltkrieges ihre Eltern und ihren Mann verloren. Sie will vor allem eines – die traumatischen Erlebnisse für immer hinter sich lassen. Doch als ihr Jugendfreund und Kollege Jonathan auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie unweigerlich in seine Arbeit hineingezogen. Jonathan hat Recherchen über ehemalige Kriegsverbrecher betrieben. Gleichzeitig stand er im persönlichen Kontakt mit einer jungen Frau namens Marie Weißenburg, eine Sekretärin im Stab Konrad Adenauers. Vera geht den Spuren nach, die sie bis in die mächtigen Kreise der Geheimdienste führen.

Inklusive aufklappbarem Lesezeichen mit Personenverzeichnis

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2019

Gelungene Komposition aus Wahrheit und Fiktion

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Klappentext: 1949 blicken vier junge Menschen aus Deutschland einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los: Sowohl für Vera und Jonathan als auch für Marie und Lina ...

Klappentext: 1949 blicken vier junge Menschen aus Deutschland einer hoffnungsvollen Zukunft entgegen. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los: Sowohl für Vera und Jonathan als auch für Marie und Lina werden die Folgen des Zweiten Weltkrieges zu einer ungeahnten Gefahr.

Ich fand es höchst interessant, sich literarisch mal wieder mit der deutschen Nachkriegszeit zu befassen. Beim Lesen musste ich dann feststellen, dass ich viel Vorwissen wieder abrufen, aber auch viel neues Wissen sammeln konnte. Besonders über die Rolle der Besatzungsmächte und ihre unterschiedlichen politischen Interessen habe ich bisher wenig gelesen. Es ist Claire Winter hier sehr gut gelungen, diese politischen Ränkespiele in die persönliche Geschichte der Protagonisten einzuflechten.

Der Roman überzeugt weiterhin durch gut gezeichnete Charaktere und überraschende, mitunter sehr bewegende Wendungen. Der Mix aus wahren und fiktionalen Elementen überzeugt, besonders im Falle von Reinhard Gehlen.

Was beim Lesen schon zu erahnen ist, wird im Nachwort noch einmal deutlich gemacht: Die Autorin hat sehr viel und gut für dieses Buch recherchiert. Ab und zu hätte ich mir jedoch gewünscht, dieses Wissen noch detaillierter vermittelt zu bekommen.

Ich würde den Roman in jedem Fall weiterempfehlen. Es findet sich hier ein wichtiges Stück der deutschen Geschichte, erzählerisch spannend verpackt. Seine leichte, eingängige Sprache trägt ebenfalls dazu bei, dass man den Roman nur schwer beiseitelegen kann.

Veröffentlicht am 29.12.2021

Fehlende Emotionen

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Die Journalistin Vera kann es nicht glauben, dass ihr Kollege und Freund Jonathan tot sein soll. Als sie ein Paket mit seinen Unterlagen und einem Brief von ihm erhält, was er kurz vor seinem Tod abgeschickt ...

Die Journalistin Vera kann es nicht glauben, dass ihr Kollege und Freund Jonathan tot sein soll. Als sie ein Paket mit seinen Unterlagen und einem Brief von ihm erhält, was er kurz vor seinem Tod abgeschickt hat, will sie seine Story zu Ende schreiben. Doch damit begibt auch sie sich in Gefahr.

Der Zeitraum kurz nach dem Krieg ist historisch sehr spannend und man lernt viel in dem Buch. Allerdings hätte ich mir da mehr historische Tiefe gewünscht. Marie arbeitet bei Adenauer, aber wirklich mehr als in einem Wikipedia Eintrag steht, findet man auch nicht in dem Buch.

Die Geschichte empfand ich als spannend. Die ganzen Verwicklungen und manche Überraschung haben die Spannung immer oben gehalten.

Für mich größtes Manko des Buchs waren die fehlenden Emotionen. Man hätte viel mehr aus den Figuren holen können, wenn man mehr darauf eingegangen wäre. Stattdessen werden diese eher beschrieben.

Fazit: Ein spannender historischer Roman zu der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland, dem etwas die Gefühle fehlen, um mich ganz zu überzeugen.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Spannender Plot mit geringen Mängeln

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Deutschland in den Jahren kurz nach dem 2. WK samt Nazi-Schreckensherrschaft. Die Gerichtsverfahren in Nürnberg laufen, die Gerechtigkeit scheint ihren Weg zu gehen. Doch was ist mit Fragen, welche die ...

Deutschland in den Jahren kurz nach dem 2. WK samt Nazi-Schreckensherrschaft. Die Gerichtsverfahren in Nürnberg laufen, die Gerechtigkeit scheint ihren Weg zu gehen. Doch was ist mit Fragen, welche die Vergangenheit angehen und in der Gegenwart für das eigene Empfinden eine große, eine fundamentale Rolle spielen? Wie sehr belastet die Frage, was für eine Rolle der eigene Vater spielte?

Veras Redakteurs-Kollege Jonathan kommt bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben und so befasst sie sich mit den Recherchen, die Jonathan zuvor angestellt hat.
Anlässlich der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit während des 2. Weltkriegs stößt Redakteurin Vera auf Dinge, die sie sich nicht zu entdecken gewagt hätte.

Dieser historische Roman hat durchaus seine Reize: die Thematik über ehemalige Kriegsverbrecher, dazu die Jahre nach dem Krieg, unb denen wieder ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft gewagt werden kann.
Zusätzlich birgt dieser Roman den Reiz, dass Fiktion geschickt gemischt wird mit Fakten.

Doch wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten. Auch wenn im Umschlag vorne und hinten je ein Personenregister aufgelistet ist, sind es für mich zu viele Personen, die auf die Bühne treten.
Was weiterhin zu viel ist, sind die Zeitsprünge. Diese werden zwar jeweils zu Beginn des jeweiligen Kapitels angekündigt, jedoch wird trotzdem zuviel in der Zeit gesprungen. Ein Erzählfluss will somit nicht so recht aufkommen.

Aufgrund der genannten Kritikpunkte erfordert dieser Roman vom Leser eine aufmerksame, konzentrierte Lektüre, was einerseits natürlich wünschenswert ist, andererseits für den Leser dennoch leichter zugänglich hätte gestaltet werden können.