Cover-Bild Tödliches Vergessen
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BlueCat Publishing GbR
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 31.03.2021
  • ISBN: 9783863270643
Connie Roters

Tödliches Vergessen

Berlin, Hasenheide: In den frühen Morgenstunden entdeckt ein Spaziergänger eine tote Frau. Über ihrer Leiche thront ein blauer Regenschirm, auf die Haut ihrer Hand wurde ein Psalm geschrieben. Nur drei Tage später wird ein weiterer Obdachloser tot auf dem Tempelhofer Feld gefunden. In seinen Armen hält er einen blauen Regenschirm und eine Bibel.
Hauptkommissar Breschnow – gerade zurück vom Alkoholentzug, zu dem ihn sein Vorgesetzter genötigt hatte – setzt alles daran, eine Verbindung zwischen den Toten herzustellen. Als dann auch noch eine Frau verschwindet und eine weitere schwer verletzt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Breschnow und sein Team tauchen tief ein in das Leben der Opfer und entblättern nach und nach eine tragische Geschichte von Schuld und Hass.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2021

Tragische Geschichte um Demenz, Drogen und Obdachlosigkeit in Berlin!

0

Hauptkommissar Breschnow, gerade aus der REHA zurück wegen Alkoholentzug, ermittelt zusammen mit Delego in Berlin rund um die Hasenheide, denn dort wird eine ältere Frau tot aufgefunden. Seltsamerweise ...

Hauptkommissar Breschnow, gerade aus der REHA zurück wegen Alkoholentzug, ermittelt zusammen mit Delego in Berlin rund um die Hasenheide, denn dort wird eine ältere Frau tot aufgefunden. Seltsamerweise findet sich auf der Haut der Innenhand ein Psalm sowie ein aufgespannter blauer Regenschirm über ihrem Kopf. Nur drei Tage später wird auf dem Tempelhofer Feld ein hagerer, älterer Obdachloser ebenfalls mit einem blauen Schirm sowie einer Bibel in seinen Armen tot aufgefunden, ebenso ohne Papiere und hilfreiche Hinweise am Tatort. Weitere Personen werden schwer verletzt im naheliegenden Krankenhaus eingeliefert und eine ältere Obdachlose verschwindet sogar. In einer Obdachlosenunterkunft werden sie fündig. Mühsam entschlüsseln sie die Fakten zu den verschiedenen Opfern, die sich aus besseren Zeiten kannten.
Der typische Berliner Dialekt im Obdachlosenmilieu und bei der jüngeren Generation bringt ein spezielles Ambiente hinein, für den Leser stets verständlich.
Diese tragische Geschichte um Demenz, Drogen und Obdachlosigkeit speziell in Berlin geht unter die Haut, da sehr detailliert das Leben der Betroffenen sukzessive entblättert wird.
Sehr gerne hätte ich in einem Endkapitel gelesen,
1. dass Zofias Flucht aus Deutschland vereitelt würde durch Festnahme und Kalle Wischowski ebenso voll zur Rechenschaft gezogen würde mit seiner langen Liste an diversen Straftaten.
2. dass eindeutig geklärt würde, wer lt. Testament von Frau Antes die namentlich nicht benannte Person ist, die mit einem Drittel als Begünstigte über ein anonymes Treuhandkonto bedacht wird: Annette Riesing, die Krankenschwester oder Zofia, die polnische Arbeitskollegin von Jan aus der Obdachlosenunterkunft. Beide sind Frau Antes leibliche Töchter und hätten somit ein triftiges Mordmotiv.
3. dass die Notarin von 4 Begünstigten im Gespräch mit den Kommissaren spricht, aber im Testament 3 Begünstigte zu je einem Drittel Erbanteil aufgeführt werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2021

Mord in der Hasenheide

0

Sie leben am Rand der Gesellschaft und führen ein von Alkohol und Drogen dominiertes Leben. Die Obdachlosen die sich regelmäßig in einer Unterkunft in der Berliner Hasenheide treffen, sind eine eingeschworene ...

Sie leben am Rand der Gesellschaft und führen ein von Alkohol und Drogen dominiertes Leben. Die Obdachlosen die sich regelmäßig in einer Unterkunft in der Berliner Hasenheide treffen, sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Als eine von ihnen ermordet wird, gerät die ganze Szene in Aufruhr. Auch für Kommissar Breschnow, der gerade einen Alkoholentzug hinter sich hat, sind die Ermittlungen alles andere als einfach. Vor allem als sich herausstellt, dass neben der Drogenproblematik, die oft verkannte Erkrankung Demenz eine zentrale Rolle spielt, durch die die Ermittlungen anfangs nicht nur erschwert, sondern auch in eine falsche Richtung gelenkt werden.

Fazit
Eine tragische Geschichte, verpackt in einen spannenden Krimi, die unter die Haut geht und nachdenklich macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2021

Vom traurigen Leben und Sterben dementer Menschen auf der Straße

0

Ein Spaziergänger in der Berliner Hasenheide macht eine grausige Entdeckung: Unter einem blauen Regenschirm verborgen liegt eine tote Obdachlose, in ihrer Hand steht ein Psalm geschrieben. Hauptkommissar ...

Ein Spaziergänger in der Berliner Hasenheide macht eine grausige Entdeckung: Unter einem blauen Regenschirm verborgen liegt eine tote Obdachlose, in ihrer Hand steht ein Psalm geschrieben. Hauptkommissar Breschnow, frisch aus dem Alkoholentzug entlassen und noch auf dem Weg mit der neuen Situation klarzukommen, nimmt sich des Falles an. Doch bevor die Ermittlungen in Gang kommen wird ein weiterer toter Obdachloser gefunden, ebenfalls mit einem blauen Regenschirm. In welchem Zusammenhang stehen die beiden Toten? Und handelt es sich um einen Serienmörder? Breschnow taucht tief ein in die Welt der Berliner Obdachlosen und muss mit Erschrecken feststellen, dass eine sowieso schon grausame Krankheit wie Demenz auch vor den Ärmsten der Gesellschaft nicht Halt macht – mit dramatischen Folgen.
Bereits das Cover des Buches sticht direkt ins Auge: Der passend zum Titel blau-türkisene Schirm fällt auf dem schwarz-weiß gehaltenen Hintergrund sehr auf und stellt einen Eyecatcher dar. Insgesamt ist das Cover eher minimalistisch, aber durch die Hervorhebung des Schirmes wird sofort klar, dass er eine wichtige Bedeutung im Buch haben wird. Dass er defekt ist lässt ebenfalls darauf schließen, dass etwas Schlimmes geschehen ist – ein passendes Cover also für ein spannungsgeladenes Buch.
„Tödliches Vergessen“ ist der 4. Fall für Hauptkommissar Stefan Breschnow, wurde aber nicht als Teil einer Reihe angekündigt. Ich war somit zunächst einmal etwas verwirrt und hatte das Gefühl, wichtige Hintergrundinformationen zu Breschnows Vergangenheit überlesen zu haben. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Aufklärung gewünscht, aber insgesamt war der Fall dann doch abgeschlossen und auch ohne Kenntnis der ersten drei Teile gut verständlich.
Der Einstieg ins Buch beginnt spannend aus Sicht des ersten Mordopfers. Sofort wird der blaue Regenschirm als Symbol für das Unglück eingeführt. Gleich danach geht es gemächlicher weiter, der Leser lernt Hauptkommissar Breschnow in seinem aktuellen Zustand nach dem Alkoholentzug kennen. Sein erster Arbeitstag steht bevor und er weiß noch nicht wirklich mit der neuen Situation umzugehen. Dieser persönliche Kampf ums Trockenbleiben wird an vielen Stellen des Buches auf authentische Art und Weise eingebaut und zeigt die innere Zerrissenheit, denen sich ehemalige Süchtige stellen müssen. Auch weitere Beteiligte werden in den ersten Kapiteln langsam eingeführt und das Setting in der Berliner Obdachlosenszene beschrieben. Die Geschichte nimmt mit dem zweiten Todesfall an Dynamik zu und zieht mich immer tiefer in ihren Bann, das Motiv hinter den Morden und der tatsächliche Täter bleiben bis zum Schluss rätselhaft und überraschen mich in ihrer Auflösung. Des Weiteren rückt immer deutlicher das Krankheitsbild der Demenz in den Mittelpunkt des Geschehens und berührt mich emotional sehr. Es werden zahlreiche tragische Einzelschicksale beschrieben, die es tatsächlich so geben könnte und mich nachdenken lassen. Das Buch ist so authentisch beschrieben, dass man sich vorstellen kann, dass jeder in unserer Gesellschaft in eine derartige traurige Situation kommen kann – es zeigt somit die bittere Realität auf ungeschönte Art und Weise.
Auch wenn ich die im Buch geschilderten Themen als sehr wichtig empfunden habe kam bei mir nicht die große Spannung eines Thrillers oder Krimis auf, es wirkte eher wie ein gut recherchierter Tatsachen- oder Hintergrundbericht über die Berliner Obdachlosenszene. Diese empfand ich als sehr informativ und bedanke mich für diese schockierenden, aber wichtigen Einblicke. Inhaltlich gab es für meinen Geschmack etwas zu viele Zufälle, besonders hinsichtlich der früheren Verbindungen der Beteiligten und deren Zusammentreffen in ein und derselben Einrichtung. Auch ist für mich am Ende ein Tod unerklärt geblieben.
Insgesamt hat mir das Buch aber dennoch sehr gut gefallen, die Einblicke sowohl in die Welt der Obdachlosigkeit, als auch die der Demenz waren authentisch und nachvollziehbar geschildert. Und die Kombination aus beidem hat mich ehrlich betroffen gemacht und zum Nachdenken angeregt. Diese Menschen tun mir unendlich leid. Insofern ist es umso wichtiger, dass auch ihnen mal ein Buch gewidmet wird - ein ungewöhnliches, wie wichtiges Thema, das in "Tödliches Vergessen" eindrücklich geschildert wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2021

Nett.

0

Das Buch wurde mir als Thriller vorgestellt (nicht vom Verlag - nur damit keine Missverständnisse auftreten) und der Klappentext klang dezent nach Ritualmord, was mich direkt anfixte. Da konnte ich auch ...

Das Buch wurde mir als Thriller vorgestellt (nicht vom Verlag - nur damit keine Missverständnisse auftreten) und der Klappentext klang dezent nach Ritualmord, was mich direkt anfixte. Da konnte ich auch über meinen Schatten springen und, entgegen meiner Vorsätze, einen Thriller mit Ermittlern lesen. Tja, leider war es dann eben doch ein Krimi und die von mir interpretierten Ritualmorde waren einfach nur Morde, oder so, denn wirklich sicher ist man sich lange da auch nicht. Oder man nimmt es nicht ernst, denn normal wird in einem Krimi ermittelt. Irgendwie wird es das auch, aber nicht so richtig - vieles ist so halbherzig, Befragungen werden verschoben, Spannung kommt erst gar keine auf, die Charaktere wirken größtenteils unglaubwürdig. Das Setting, oder zumindest manche örtliche Gegebenheiten sollte man kennen - wie den ehemaligen Flughafen Tempelhof bzw. die liebevolle Umschreibung "Felder" -, denn sonst ist man - wie ich - eventuell dezent verwirrt. Besonders weil wir hier auf dem Land unsere Felder nicht abschließen, geschweige denn überhaupt einen Zaun und Tor drum rum bauen und ganz sicher keine Security Firma für deren Schutz beauftragen - Ausnahmen bestätigen sicher die Regel. Auf der anderen Seite bekommt man etliche Einblicke ins Berliner Straßennetz, denn hier wird mit Namen oftmals nur so um sich geworfen.

Das Dazwischen war einfach so abstrus, dass es mich so gar nicht stört, dass das Ende so offen ist. Ich kam mir beim Lesen wirklich ab und an vor wie in einem schlechten Film. Mir fehlen auch ehrlich gesagt etwas die Worte um das Erlebnis näher zu beschreiben. Ich würde das Buch jetzt aber auch nicht als durchweg schlecht beschreiben. Es war ganz nett und aufgrund der kompletten Unglaubwürdigkeit will man einfach weiter lesen in der Hoffnung, dass da noch was kommt. Etwas, das das ganze glaubhaft macht. Oder einen Moment wo eine Torte platz, jemand herausspringt und laut schreit "ÜBERRASCHUNG!", aber weit gefehlt. Geht es also jemandem beim Lesen jemandem ähnlich wie mir: Vergesst es. Das bleibt so. Die Charaktere der Obdachlosen gefielen mir tatsächlich am besten. Eigentlich gab es auch noch eine andere Charaktere, aber das war mir dann schlussendlich alles zu konstruiert und inszeniert. Lügen, Intrigen und das alles zuhauf.

Okay, eigentlich wollte ich was nettes schreiben, aber das klingt alles weniger nett. Der Schreibstil war gut zu lesen.Obwohl mich die Schriftart oftmals etwas irritierte, war er wirklich schön flüssig und angenehm. An sich hätte auch die Geschichte unfassbar viel Potential gehabt, wenn die Ermittler ihren Job gemacht hätten. Da ich aber auch schon viele - oder ausschließlich - gute Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, ist das - wie immer - auch nur mein persönlicher Eindruck. Das ich recht übersättigt bin, was das Thema angeht, dürfte ja inzwischen bekannt sein. Wobei ich unkonventionelle Ermittler mag, solange sie eben authentisch sind. Um ganz ehrlich zu sein: Wer Wert auf meine Meinung legt, der lässt die Finger von dem Buch. Wer genau das Gegenteil meiner Meinung denkt, der liest dieses Buch unbedingt. So einfach ist das. Glücklicherweise sind wir ja alle unterschiedlich.

Fazit:

Ein Buch von dem ich mir weit mehr erhofft hatte, als ständiges Rumgeeiere und unglaubwürdigen Ermittlern.