Cover-Bild Der Mondscheingarten
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 12.04.2013
  • ISBN: 9783548285269
Corina Bomann

Der Mondscheingarten

Antiquitätenhändlerin Lilly bekommt eine ungewöhnliche alte Geige angeboten: Auf ihrer Unterseite ist eine Rose ins Holz gebrannt. Lilly ist fasziniert von dem alten Instrument und will das Rätsel der Rose unbedingt entschlüsseln. Sie sucht Hilfe bei dem charmanten Musikexperten Gabriel. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Geige vor über hundert Jahren einer berühmten Violinistin gehörte, die damals plötzlich verschwand. Gebannt vom geheimnisvollen Schicksal der schönen Frau begibt Lilly sich auf deren Spuren, die sie nach Italien und schließlich nach Sumatra führen. Dort findet sie des Rätsels Lösung – das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert…

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Schicksal

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"Wenn man es genau nimmt, gibt es wohl keinen Menschen, der kein Kreuz zu tragen hat. [...] Wichtig ist, dass man bei allem Mist, der einem begegnet, den Mut nicht verliert und einen Weg findet, sich von ...

"Wenn man es genau nimmt, gibt es wohl keinen Menschen, der kein Kreuz zu tragen hat. [...] Wichtig ist, dass man bei allem Mist, der einem begegnet, den Mut nicht verliert und einen Weg findet, sich von den schlechten Dingen zu befreien."

Ich der Vergangenheit habe ich deutlich öfter zu Büchern mit Handlungen auf zwei Zeitebenen gegriffen. Da ich keine besondere Vorliebe für (antiquierte) Musikinstrumente hege und sich auch mein Lesegeschmack zwischenzeitlich geändert hat, befand sich "Der Mondscheingarten" schon länger in meinem Stapel ungelesene Bücher.

Satzbau und Ausdruck sind für eine deutsche Autorin stellenweise einfach gehalten, um nicht zu sagen etwas unbeholfen bzw. widersprüchlich. Hinzukommen ausschweifende Beschreibungen und stilistische Fehler wie Fehlverwendungen von Sie bzw. Du (unter Freunden). Das Gesamtbild wirkt nicht zeitgemäß. Dies dürfte jedoch dem schwachen Lektorat geschuldet sein...

Kostproben gefällig?
"Das ist ja wunderbar!", entgegnete sie und steckte die Kappe auf den Stift, mit dem sie gerade ihr wichtig erscheinende Stellen in den Artikeln angekreuzt hatte. "Was hat das Labor herausgefunden?"

"Du erinnerst dich sicher auch nicht mehr daran, dass ich dich am Arm gepackt und mit mir gezerrt habe zum Wagen, auf dem dein Vater weit vor dem Dorf wartete, weil es ihm nicht gestattet war, die Grenze zu überqueren." Wenn Rose ehrlich war, erinnerte sie sich nicht. Aber der Einfachheit halber nickte sie.

Sieht man darüber hinweg, fliegen die Seiten nur so dahin und man wird gut unterhalten. Sprachlich wurde leider weiteres Potential verschenkt: ohne die Floskeln und irrelevanten Informationen hätte der Roman gut 100 Seiten weniger umfassen können.

Handlung und Aufbau der Geschichte haben mir deutlich besser gefallen, auch wenn ein großer Teil doch vorhersehbar ist. Man ist schnell im Geschehen und die Protagonisten auf beiden Zeitebenen machen es den Lesenden leicht.

Das Eingangszitat beschreibt den positiven Grundtenor, welcher definitiv ein Pluspunkt ist und der vor allem in Hinblick auf Lilly's Geschichte deutlich wird.

Wer auf der Suche nach Zerstreuung ist, wird hier fündig. Spannungliebhaber bedienen sich besser anderer Werke...oder haben einen längeren Atem.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Arg konstruiert

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Zunächst ein großes Lob für die Aufmachung dieses Taschenbuches. Ich liebe es einfach, wenn der Buchschnitt bedruckt ist. In diesem Fall setzt sich das Kirschblüten-Motiv von der Vorderseite auf dem Buchschnitt ...


Zunächst ein großes Lob für die Aufmachung dieses Taschenbuches. Ich liebe es einfach, wenn der Buchschnitt bedruckt ist. In diesem Fall setzt sich das Kirschblüten-Motiv von der Vorderseite auf dem Buchschnitt fort.
Inhaltlich bietet „Der Mondscheingarten“ leider nichts Außergewöhnliches. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Geschichte um eine geheimnisvolle Geige und ihre Besitzerinnen ist doch arg konstruiert. Lilly, eine Berliner Antiquitätenhändlerin, bekommt dieses Instrument von einem Fremden geschenkt und begibt sich auf Spurensuche, die sie nach London, Italien und Sumatra führt. Wann immer Lilly nicht weiter weiß, erscheint wie von Zauberhand die richtige Person. Ihre engste Kindheitsfreundin ist Expertin für alte Musikinstrumente, im Flugzeug nach London ist ihr Sitznachbar Leiter einer Musikschule, frisch geschieden, umwerfend attraktiv und bald ihr neuer Partner. Natürlich leitet er genau die Musikschule, an der die Vorbesitzerinnen der Geige studiert haben. Lillys Freundin hat wiederum genau am richtigen Ort für die weitere Spurensuche in Italien einen Palazzobesitzer zum Freund. Dessen Freund ist Experte für Entschlüsselung von Codes, auch in Musikstücken. Im Flugzeug nach Sumatra findet sich ein hilfsbereiter Holländer, der vor Ort als Übersetzer und Ortskundiger genau die richtigen Hinweise geben kann. Obwohl sich Lilly von ihm bedrängt fühlt, erweist er sich praktischerweise als homosexuell und stört so die neue Liebe nicht. Meine Güte, so viel deus ex machina habe ich noch in keinem Buch erlebt.
Wesentlich mehr hat mich die in Rückblenden dazwischen gestreute Geschichte der Geigenvorbesitzerinnen gepackt. Allerdings erweist sich der Roman hier als unglücklich konstruiert, denn bei allen „Geheimnissen“, die ohnehin auf der Hand liegen und nicht so spektakulär sind, dass sie den ganzen Aufwand rechtfertigen würden, ist der Leser dadurch der ermittelnden Lilly stets einige Schritte voraus. Zudem weist der Roman eine Fülle von verunglückten und von adoptierten Personen auf, das ist einfach zu viel des Schlechten. Auch dass sich zum Schluss Lilly und ihre beste Freundin auch noch als Schwestern herausstellen, ist einfach viel zu dick aufgetragen. Zudem ist die Liebesgeschichte zu Musikschulleiter Gabriel etwas groschenromanhaft. Ich gebe es zu, der Roman stammt nicht aus meinem Lieblingsgenre. Dennoch gibt es auch bei solchen Frauenromanen hervorragende Erzählkunst. Hier wäre zum Beispiel Kristin Hannah zu nennen. Wenn ich Frau Bomanns Stil auch als recht angenehm empfand, vor allem bei den Rückblenden, kann sie leider in keiner Hinsicht mit den Werken Hannahs mithalten. In meinen Augen ist „Der Mondscheingarten“ sehr sehr seichte Strandlektüre. Zwar habe ich das Buch recht gern gelesen, zumal ich auch das Glück hatte, es zu gewinnen. Hätte ich es gekauft, wäre ich wohl doch enttäuscht gewesen. Den dritten Stern spendiere ich nur für die schöne Gestaltung des Buches.

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