Ein Buch, das berührt, begeistert und noch lange nachhallen wird
Auf einer Insel, die niemand je findet, leben die drei Jungen, die nicht erwachsen werden können. Mit Feenstaub fliegen sie sich aus ihrer Wirklichkeit, landen aber immer wieder auf dem harten Boden der ...
Auf einer Insel, die niemand je findet, leben die drei Jungen, die nicht erwachsen werden können. Mit Feenstaub fliegen sie sich aus ihrer Wirklichkeit, landen aber immer wieder auf dem harten Boden der Realität. Es ist eine Nerverland-Geschichte, die nichts Märchenhaftes hat, sondern mit der eiskalten Lebenswirklichkeit einiger konfrontiert.
Dieses Buch. Es ist so ganz anders, als ich erwartet habe. Die Art, wie es geschrieben ist, ist Poesie pur. Die Autorin findet wunderschöne Worte für eine Wahrheit, die niemand hören will.
Die Aufmachung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Wenig Text auf wenig Seiten, gefüllt mit so viel Inhalt und einer Atmosphäre, die einen tief ins Geschehen eintauchen lässt.
Erst habe ich nicht genau verstanden, was los ist, worum es geht. Denn es werden keine expliziten Beschreibungen, eher Umschreibungen, Bilder und Metaphern verwendet. Doch nach und nach setzen sich die lyrischen Fetzen zu einem Gesamtbild zusammen und es wird einem die Tragik der Geschichte langsam bewusst. Die Autorin spielt bewusst mit starken Bildern, die ich mal mehr und mal weniger intensiv wahrnehmen konnte. Der Schreibstil ist einfach atemberauend.
Trotz des außergewöhnlichen Schreibstils lässt sich das Buch leicht und schnell lesen. Man sollte also aufpassen, dass man über manches nicht einfach drüberliest.
Die Autorin übt Gesellschaftskritik, zwingt uns, hinzusehen und beschreibt bei genauerem Hinsehen Themen, die unter die Haut gehen und von denen man nicht möchte, dass sie wahr sind.
Ich gehe absichtlich kaum auf die Geschichte ein, denn ich möchte niemandem das Erlebnis wegnehmen, das ich mit diesem tollen Buch hatte. Es lohnt sich, es zu lesen. Es berührt, begeistert und hallt noch lange nach.