Wei findet man seinen eigenen Weg?
Inhalt: Die 17-jährige Lucy wächst im New York der 90er-Jahre auf, wo es gewisse Regeln gibt, wie Mädchen zu sein haben. Nämlich hübsch und feminin. Und auf keinen Fall so sportbegeistert und selbstbestimmt ...
Inhalt: Die 17-jährige Lucy wächst im New York der 90er-Jahre auf, wo es gewisse Regeln gibt, wie Mädchen zu sein haben. Nämlich hübsch und feminin. Und auf keinen Fall so sportbegeistert und selbstbestimmt wie Lucy. Diese liebt Basketball über alles und ist schon seit langem in ihren besten Freund Percy verliebt, der sie jedoch nur als Kumpel betrachtet. Kann sie seine Meinung ändern und gleichzeitig ihren ganz eigenen Weg finden?
Meinung: „Ich werde fliegen“ von Dana Czapnik ist ein Jugendroman übers Erwachsenwerden in den 90er-Jahre, einer Zeit, die gar nicht so lange her ist. Es gibt viele Parallelen zu unserem heutigen Denken, auch wenn das Frauenbild heute noch etwas moderner ist als noch vor ein paar Jahren.
Im Mittelpunkt steht die 17-jährige Lucy. Sie ist taff, klug und sportlich. Basketball ist praktisch ihr Leben und sie hofft, auch auf einem College damit weitermachen zu können. Jedoch hätte sie es damit deutlich leichter, wenn sie ein Junge wäre, da Mädchen in diesem Sport einfach nicht ernst genommen werden. Und abseits des Spielfeldes ist ein ganz anderer Typ Mädchen gefragt als der, zu dem Lucy mit ihren weiten Hosen und der eigenen Meinung eben gehört.
Leider steht ihr bester Freund Percy, in den Lucy verliebt ist, eher auf schöne und oftmals dümmere Mädchen. Percy wurde mir im Laufe des Buches immer unsympathischer. Als Kumpel ist er sicher ganz in Ordnung, aber Mädchen gegenüber ist dies definitiv nicht der Fall. Er hat ständig neue Freundinnen und nachdem er mit denen im Bett war, sind sie uninteressant und er hat oftmals nicht mal den Anstand persönlich mit ihnen Schluss zu machen. Man merkt, dass es bei diesen Mädchen hauptsächlich um die Optik geht, da er sich meist mit Lucy oder einem weiteren Kumpel unterhält, nicht aber mit der aktuellen Flamme.
Violet ist Lucys ältere Cousine und eine Künstlerin. Sie lebt mit Max, einer weiteren und bereits erfolgreichen Künstlerin, unter einem Dach und ist Lucy im Denken sehr ähnlich. Auch sie würde gerne mehr sein als sie ist und gibt der Cousine öfter mal einen guten Rat.
Alexis ist die einzige Freundin, die Lucy an ihrer Schule hat. Sie spielt ebenfalls Basketball und hat mir in ihrer selbstbewussten Art sehr gefallen.
Das Buch ist interessant und an manchen Stellen regelrecht weise. Es regt zum Nachdenken an und macht nochmal deutlich, wie sehr sich das Frauenbild nur in den letzten Jahren verändert hat und was eventuell gleich geblieben ist.
Stellenweise ist die Geschichte aber auch langatmig und, vor allem am Anfang, passiert nicht so viel. Trotzdem ist es durchaus lesenswert, vor allem eben durch den eher ruhigen Schreibstil.
Fazit: Stellenweise langatmig, aber durchaus lesenswert. Für Fans des Genres zu empfehlen.