Cover-Bild Leuchtfeuer
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 05.02.2024
  • ISBN: 9783446280205
Dani Shapiro

Leuchtfeuer

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Eine Sommernacht 1985: In einem Vorort von New York steigen drei betrunkene Teenager in ein Auto – und nichts ist mehr wie zuvor.
Die Geschwister Sarah und Theo zerbrechen fast an der Last des Geheimnisses, das sie seitdem teilen, und selbst 20 Jahre später bestimmt es ihr Leben. Auch ihr Vater Ben, ein pensionierter Arzt, hadert mit seiner Rolle in jener denkwürdigen Nacht. Doch als Bens Begegnung mit dem zehnjährigen Nachbarsjungen Waldo eine Kette von Ereignissen in Gang setzt, droht das Geheimnis zu platzen und ihrer aller Leben in ungeahnte Bahnen zu lenken.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2024

Änderst du ein Element, ändert sich alles

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»Wenn man die Zeit als Ganzes begreifen könnte, würde man sehen, dass die Vergangenheit bestehen bleibt und nicht im Rückspiegel verschwindet.«

Ein tragischer Unfall im August 1985 mit Todesfolge, versucht ...

»Wenn man die Zeit als Ganzes begreifen könnte, würde man sehen, dass die Vergangenheit bestehen bleibt und nicht im Rückspiegel verschwindet.«

Ein tragischer Unfall im August 1985 mit Todesfolge, versucht von den Zwillingen Sarah und Theo Wilf. Ihr Vater Benjamin war als Arzt der erste am Unfallort. Dani Shapiro beleuchtet verschiedene Perspektiven im Laufe der Zeit und zeigt, dass Traumata nicht einfach verschwinden und unsere Gegenwart und Zukunft beeinflussen. Im Fokus stehen die Familie Wilf und die Familie Shenkman aus der Nachbarschaft. Das meiste spielt sich im Jahr 2010 ab. Von da aus geht es in die Vergangenheit und in die Zukunft. Die vielen Perspektivwechsel und Zeitsprünge sind gut gekennzeichnet, erfordern aber konzentriertes Lesen. Berührend war die entstehende Verbindung zwischen Benjamin und dem Nachbarsjungen Waldo, der ihm ganz neue Blickwinkel ermöglicht und zeigt, dass es Dinge gibt, vor denen wir unsere Kinder und uns selbst nicht beschützen können. „Aber das sind nur ein paar mögliche Bahnen eines Lebens, eine Handvoll Sternschnuppen am Nachthimmel. Änderst du ein Element, ändert sich alles.“

Mit diesem Erzählstil in der dritten Person gelingt Dani Shapiro eine komplexe Innenschau aller beteiligten Familienmitglieder. Die Zeitsprünge machen die Charaktere vielschichtiger und zeigen eine weite Bandbreite prägender Ereignisse. Ich kann mir dieses Konzept sehr gut verfilmt vorstellen, denn es ist eine Serien geplant, da es die Stärken wahrscheinlich noch besser ausleben kann, als der Roman es konnte. Der Schreibstil geleitet einen flüssig durch die Handlung und ich mochte den hochbegabten Waldo und seine Faszination für das Universum. Eine lebensnahe Perspektive, berührend dargestellt, Trost spendend und hoffnungsvoll. Eine ungewöhnliche Geschichte über Verlust, Verbundenheit und Schuldgefühle.

Veröffentlicht am 17.02.2024

Schweigen

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Die Geschwister Sarah und Theo sitzen gemeinsam im Buick ihrer Mutter, mit von der Partie ist ihre Freundin Misty. Was als Spaß unter betrunkenen Jugendlichen beginnt, endet in einer Tragödie, ein Mantel ...

Die Geschwister Sarah und Theo sitzen gemeinsam im Buick ihrer Mutter, mit von der Partie ist ihre Freundin Misty. Was als Spaß unter betrunkenen Jugendlichen beginnt, endet in einer Tragödie, ein Mantel des Schweigens wird seitdem über diese denkwürdige Nacht gebreitet. Wie dieses Geheimnis selbst zwanzig Jahre später noch das Leben von Sarah und Theo bestimmt, erzählt Dani Shapiro in diesem Buch.

Alles beginnt mit der Nacht der Autofahrt im Jahre 1985, spannende Szenen wecken die Neugierde des Lesers. Dann wechselt die Autorin abrupt zum Dezember 2010, wo verschiedene Figuren begleitet werden und jeweils einen kurzen Ausschnitt aus ihrem Leben präsentieren. Weiter geht es in flottem Wechsel quer durch unterschiedlichste Zeitabschnitte, insgesamt darf man Szenen von 1970 bis 2020 betrachten, allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern vielmehr wie zufällig hingeworfene Schnipsel, die erst ihren Platz im gesamten Puzzle finden müssen. Dies passt gut zu Waldos Theorie, dass alles im Universum zusammengehört, dass jedes Ereignis selbst wieder zahllose andere Ereignisse beeinflusst. So weit, so gut. Die vorgestellten Figuren sind interessant, auch wenn sie immer wieder nur für einen kurzen Abschnitt ins Bild kommen, die grobe Handlung ist ansprechend, obwohl sie eher aus Blitzlichtern als aus zusammenhängenden Szenen besteht. Und hier setzt auch schon meine Kritik an, denn es fehlen etliche Jahre nach 1985, die mich sehr interessiert hätten. Was ist mit Sarah und Theo direkt danach passiert, was mit ihren Eltern? Vergessen und Schweigen unter den Protagonisten finden sich sinnbildlich im Buch als Lücke wieder. Zusammenhalt bietet nur der „galaktische Superhaufen“, mit dem sich der Nachbarbursche Waldo etliche Jahre später schon in seinen Kindheitstagen beschäftigt und damit zum Außenseiter abgestempelt wird.

Spannende Grundgedanken, chaotische Zeitsprünge, viele offene Fragen, durchaus aber auch einige sympathische Figuren in einem recht ungewöhnlichen Rahmen – das bleibt mir von „Leuchtfeuer“ im Gedächtnis.

Veröffentlicht am 10.01.2024

ein Jugendstreich, der so viele Lebenswege verändert

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Ende August 1985 ist durch Leichtsinnigkeit oder Übermut ein Unglück passiert. Der 15jährige Theo fährt mit dem Auto, animiert von seiner angetrunkenen großen Schwester Sarah und einer Freundin, obwohl ...

Ende August 1985 ist durch Leichtsinnigkeit oder Übermut ein Unglück passiert. Der 15jährige Theo fährt mit dem Auto, animiert von seiner angetrunkenen großen Schwester Sarah und einer Freundin, obwohl er keinen Führerschein besitzt. Die Fahrt endet in einer Katastrophe….
Die Autorin erzählt in diesem Buch wie einschneidend durch diesen tragischen Unfall das Leben der Familie Wils sich verändert. Das macht die Autorin indem sie sprunghaft zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt und die Sicht der einzelnen Figuren beschreibt. Der Leser kann hautnah und sehr einfühlsam erleben, wie unterschiedlich die Mitglieder der Familie Wils damit umgehen. Einschneidend war dieses Erlebnis für alle vier. Die Zeitsprünge vor und zurück haben mir nicht zugesagt. Die Geschichte kam mir dadurch etwas zerrissen vor und das Lesen war anstrengend. Auch wenn die Autorin laut ihrem Nachwort diese Art der Darstellung bewusst genutzt hat, es als Puzzleteile bezeichnet, hat sie mich damit nicht überzeugt. Wie Waldo, der Nachbarsjunge, im Gegensatz zu seinen sonstigen Verhalten mit Ben, den älteren Nachbarn, anfreundet. Zum ersten Mal findet er jemanden, der ihm zuhört, der versucht ihn zu verstehen. Das hat mich schon berührt. Trotzdem gebe ich insgesamt nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Leuchtfeuer

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Ich bin ein großer Fan von Geschichten mit Geheimnisen. Von Geschichten die in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt werden. Nach dem Lesen des Klapptentextes habe ich mir so eine Geschichte erwartet. ...

Ich bin ein großer Fan von Geschichten mit Geheimnisen. Von Geschichten die in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt werden. Nach dem Lesen des Klapptentextes habe ich mir so eine Geschichte erwartet. Eine spannende Geschichte die uns mit nimmt in die Vergangenheit und in der das eine oder andere Geheimnis gelüftet wird.

Der Klappentext lies mich auf eine eben solche Gschichte hoffen, nur wurde dies für mich leider nicht erfüllt. Die Geschichte läuft so vor sich hin, der Schreibstil ist ruhig und langatmig. Das Geheimnis wurde nicht wirklich gelüftet, für mich ein Durcheinander an Handlungssträngen, denen ich großteils nicht wirklich folgen konnte.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Bedrückend und konfuse Zeitsprünge

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In einer Nacht im Jahre 1985 beschließen die Geschwister Sarah und Theo Wilf zusammen mit ihrer Freundin Misty eine Spritztour zu machen. Da Sarah jedoch getrunken hat, steigt Theo, der noch ...

In einer Nacht im Jahre 1985 beschließen die Geschwister Sarah und Theo Wilf zusammen mit ihrer Freundin Misty eine Spritztour zu machen. Da Sarah jedoch getrunken hat, steigt Theo, der noch keinen Führerschein hat, hinters Steuer. Es kommt zu einem Unglück und Misty stirbt. Nichts ist mehr wie es war und noch Jahre später verfolgen die Geschehnisse dieser Nacht die Familie Wilf.

Ich bin hin- und hergerissen was diese Geschichte betrifft. Vieles wird hier angerissen, aber nie bis zum Ende erzählt. Immer nur erhält der Leser einen oberflächlichen Einblick in Geschehnisse und wird aber selten über deren Folgen aufgeklärt. Diese werden dann immer nur angedeutet, was ich sehr schade fand, da für mich so das Handeln der Protagonisten oft nicht schlüssig, bzw. nachvollziehbar war. Auch empfinde ich den Klappentext als irreführend, denn eine wirkliche Verbindung zwischen dem Zusammentreffen von Waldo mit Ben Wilf, dem Vater von Sarah und Theo, und den danach folgenden Ereignissen kann ich nicht erkennen. Denn ob nun beide aufeinander getroffen wären, wäre das meiste danach so oder so geschehen. Aber einer meiner größten Kritikpunkte ist das Hin- und Herspringen in den Zeiten. Bei manchen Geschichten ergibt es durchaus Sinn, wenn man zu bestimmten Punkten in der Vergangenheit springt und dies muss dann auch nicht immer chronologisch geschehen, aber hier war es einfach nur verwirrend und ohne wirklich einen Sinn zu ergeben. Es wurde einfach kreuz und quer erzählt, so hatte ich zumindest die meiste Zeit den Eindruck.
So wirkte die gesamte Geschichte auch eher wie eine Aneinanderreihung von wahllos zusammengewürfelter Kurzgeschichten, die lose mit einander zusammenhängen, bzw. in denen die Protagonisten dieselben sind.

Die einzelnen "Kurzgeschichten" waren dann stellenweise aber gut geschrieben und man konnte sich in derjenigen Situation auch in einige Charaktere gut hineinversetzen, allerdings eben auch nur für diesen kurzen Moment, der dann aber leider vieles Handeln nicht schlüssiger gemacht hat.

Und auch wenn ein Buch für mich nicht immer positive Stimmung verbreiten muss, fand ich hier das Melancholische extrem bedrückend. Vielleicht war es für mich auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt diese Geschichte zu lesen.

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