Cover-Bild Die Erfindung des Countdowns
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 15.09.2020
  • ISBN: 9783423282383
Daniel Mellem

Die Erfindung des Countdowns

Roman

»Daniel Mellem hat nicht nur einen mitreißenden Roman geschrieben – er hat eine Rakete gezündet!« Saša Stanišić

Nach dem Ersten Weltkrieg bricht das Zeitalter der Utopien an.
1920 zieht es den jungen Hermann Oberth von Siebenbürgen nach Göttingen, um Physik zu studieren - die spannendste Wissenschaft der Zeit. Hermann will den Menschheitstraum von der Mondrakete verwirklichen. Als der Durchbruch nah ist, weisen seine Professoren ihn ab.

Seine lebenslustige Frau Tilla versucht, einen gemeinsamen Alltag als Familie zu ermöglichen, als doch jemand an Hermanns Forschung glaubt: Wernher von Braun, Mitglied der SS. Doch statt der Mondrakete soll Hermann die V2 mitentwickeln, eine »Vergeltungswaffe« für die Nazis. Seine Kinder Ilse und Julius verliert er an den Krieg. Und so stellt sich ihm und auch Tilla mit voller Wucht die Frage nach der eigenen Verantwortung für die Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2020

Der vergessene Physiker...

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Ich lese gern etwas zu echten Persönlichkeiten, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe und so tauchte ich in diesen Roman ein.

In der Geschichte geht es um Hermann Oberth, der als Pionier in der ...

Ich lese gern etwas zu echten Persönlichkeiten, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe und so tauchte ich in diesen Roman ein.

In der Geschichte geht es um Hermann Oberth, der als Pionier in der Raumfahrt gilt. Was brachte ihn zu seinen Ideen und was half ihm diese umzusetzen? Und was hat das Schicksal für ihn parat?

Die einzelnen Kapitelüberschriften sind wie ein Countdown aufgebaut, denn es wird rückwärts von zehn heruntergezählt. Und das Ende des Romans bietet dann den Abschluss des Countdowns, sofern man es so deuten möchte.

Auch wenn es sich bei Herrn Oberth um eine real existierende Persönlichkeit handelt, so mochte ich ihn einfach nicht. Er lebt komplett in seiner Forscherwelt und vergisst alles um sich herum. Seine Familie muss funktionieren und bekommt wenig bis keine Aufmerksamkeit von ihm. Stets ist er mit seiner Rakete und seinen persönlichen Befindlichkeiten beschäftigt, weshalb ich ihn als unangenehm empfunden habe.

Seine Ehefrau Tilla hat mich da deutlich mehr berührt, denn sie sorgt dafür, dass nicht nur das Leben der Familie funktioniert, sondern dass Hermann alles hat was er braucht um seiner Arbeit nachzugehen. Ihr Verständnis war auf weiter Strecke einfach Aufopferung ihrer selbst. Da gehört schon einiges dazu so viel für einen Menschen zu tun, was mich sehr an ihr beeindruckt hat.

Am Roman haben mir die familiären Zwiste gefallen, denn sie zeigten auf, dass auch enorm intelligente Menschen so ihre Alltagsprobleme haben und nicht über den Dingen schweben.

Weniger begeistern konnte ich mich für die physikalischen und mathematischen Erklärungen zur Raketentechnik und ähnlichem. Hier bin ich gedanklich des Öfteren leider ausgestiegen.

Mir ist bewusst, dass der Autor sicher die Persönlichkeit Oberths beleuchten wollte, der aus der heutigen gesellschaftlichen Wahrnehmung gänzlich verschwunden zu sein scheint, zumindest bei einer Vielzahl von Menschen, die sich nicht gerade mit Raumfahrt und Co befassen. Dennoch ist mir absolut unklar, was Herr Mellem uns mit diesem Roman sagen wollte.

Fazit: Das Leben einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, welches mich nur bedingt gefesselt hat. Für Physikliebhaber ein Muss, für viele andere nur bedingt empfehlenswert. Kann man lesen, muss man jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt

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Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt
Davon hat Hermann Oberth geträumt, ohne die Berufsbezeichnung zu kennen. In die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der aus ihm einen erfolgreichen Arzt, wie ...

Berufswunsch: Raumfahrtingenieur, nicht Arzt
Davon hat Hermann Oberth geträumt, ohne die Berufsbezeichnung zu kennen. In die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der aus ihm einen erfolgreichen Arzt, wie er es selbst war, machen wollte, weigerte er sich. Ihn zog es nämlich schon früh - lange, lange vor dem Zweiten Weltkrieg - in ferne Galaxien. Mondraketen wollte er bauen - und doch wurden es trotz vielfältiger Forschungen nur solche zum Kampf. Wobei Hermann weder in jungen noch in späteren Jahren so richtig zum Zuge kam, denn die Forschungsförderung hielt ihn wechselweise für einen Langeweiler oder einen Phantasten. Zumal er sich überhaupt nicht gut verkaufen konnte - ganz im Gegenteil zu seinem frühen Schüler Wernher von Braun, der sowohl bei den Nazis als auch später in den USA groß herauskam. Obwohl er, zumindest Hermanns Meinung nach, längst nicht so fähig war wie er selbst.

Ein Roman, der das Leben von Hermann Obreth, dessen Wiege in Siebenbürgen lag und dessen Grab im fränkischen Feucht zu finden ist, beschreibt - das Leben eines Sonderlings und Träumers, aber auch eines Naturwissenschaftlers. Eines Menschen, der fähig und sperrig zugleich war. Als sperrig empfand ich auch den Roman, obwohl mich das Thema sehr interessierte, doch ist er in einem Stil verfasst, der mich beim Lesen sehr gelangweilt hat - ich musste mich regelrecht dazu zwingen, am Ball zu bleiben, weswegen ich ihn auch nicht weiterempfehlen kann.