Cover-Bild Jaffa Road
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18,00
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  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 24.03.2021
  • ISBN: 9783596703845
Daniel Speck

Jaffa Road

Roman | Das vielstimmige Panorama der Kulturen, das uns mitten hineinführt ins Herz des Mittelmeers - von Daniel Speck (»Yoga Town«)

Nach dem Erfolg von »Piccola Sicilia« nun der neue Roman von Bestseller-Autor Daniel Speck. »Jaffa Road« macht die menschliche Dimension eines der größten Konflikte der Welt emotional erfahrbar.

»Es ist schlicht meisterhaft, wie Daniel Speck den hochkomplizierten Nahostkonflikt mit großer Kenntnis als packende und anrührende Familiengeschichte erzählt – ein absolutes Leseerlebnis.« Peter Münch, Süddeutsche Zeitung
»Der Roman ist eine riesige Weltgeschichtsstunde und dabei so unangestrengt, so leicht und verständlich, dass man einfach begeistert liest.« Jan Weiler

Eine Villa am Meer unter Palmen: Die Berliner Archäologin Nina reist nach Palermo, um das Erbe ihres verschollenen Großvaters Moritz anzutreten. Dort begegnet sie ihrer jüdischen Tante Joëlle - und einem mysteriösen Mann, der behauptet, Moritz’ Sohn zu sein. Elias, ein Palästinenser aus Jaffa.
Haifa, 1948: Unter den Bäumen der Jaffa Road findet das jüdische Mädchen Joëlle ein neues Zuhause. Für das palästinensische Mädchen Amal werden die Orangenhaine ihres Vaters zur Erinnerung an eine verlorene Heimat. Beide ahnen noch nichts von dem Geheimnis, das sie verbindet, in einer außergewöhnlichen Lebensreise rund ums Mittelmeer.

Drei Familien, drei Generationen, drei Kulturen - und ein gemeinsames, bewegendes Schicksal: Mit dem Bestseller ›Piccola Sicilia‹ führt Daniel Speck uns auf eine Reise ins Herz des Mittelmeers. Dieses vielstimmige Panorama der Kulturen erweitert er in seinem neuen Familienroman ›Jaffa Road‹.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

Danke, endlich Geschichte(n) aus verschiedenen Perspektiven

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„Drei Familien, drei Generationen, drei Kulturen – und ein gemeinsames, bewegendes Schicksal“
Nina Zimmerman, Enkelin des als verschollen geltenden Moritz Reincke, wird von einem italienischen Notar aufgefordert ...

„Drei Familien, drei Generationen, drei Kulturen – und ein gemeinsames, bewegendes Schicksal“
Nina Zimmerman, Enkelin des als verschollen geltenden Moritz Reincke, wird von einem italienischen Notar aufgefordert nach Palermo zu kommen um ihr Erbe anzutreten. In Palermo trifft sie nicht nur auf ihre jüdische Tante Joelle, sondern auch auf Elias Bishara, Palästinenser aus Jaffa.
Statt Antworten wirft dieses Zusammentreffen immer mehr Fragen auf.


Viele gutrecherchierte historische Romane haben meinen geschichtlichen Horizont immer mal wieder etwas erweitert, aber keiner hat mich bisher so überrascht, gefesselt und mir ein neues tiefes Verständnis für die nicht zu lösende Situation im Nahen Osten vermittelt.

1956 geboren, bin ich mit den explosiven und kriegerischen Auseinandersetzungen aufgewachsen. Als deutsche Schülerin ist mir im Geschichtsunterricht über die Eisenzeit, das Mittelalter bis hin zum 2. Weltkrieg und der Judenverfolgung Wissen vermittelt worden. Weder in Geschichte noch im Politik-Unterricht wurde die Gegenwartsgeschichte beleuchtet. In der gymnasialen Oberstufe um 1974 hätte man das eigentlich erwarten können. In den Nachrichten konnte man verfolgen, dass der Staat Israel gegründet wurde, dass viele Überlebende der Judenverfolgung eine neue Heimat („das gelobte Land“) fanden und die Palästinenser sich gegen diesen neuen Staat wehren.

Daniel Speck hat dieses Drama, diese Katastrophe, mit den Familiengeschichten dreier Kulturen, die eng miteinander verbunden waren, sichtbar und begreifbar gemacht. Er zeigt auf, dass wir nur unser eigenes Elend sehen und das Elend anderer ausblenden. Dadurch, dass jede Familie, jüdisch, deutsch oder aus Palästina stammend, ihr Schicksal beleuchten konnte, ergibt sich für uns Leser ein vielfältiges neues Bild.

Auch die Bezeichnung „Araber“ hat eine neue Dimension. Mir war bisher nicht bekannt, dass es christliche, jüdische und islamische Araber gibt. Auch die Palästinenser spalten sich in Juden, Christen und Moslems auf. Und wer machte sie zu Feinden?

Die Frage kann dieser Roman natürlich nicht beantworten, aber die fiktiven und realen Geschichten, die Daniel Speck erzählt, zeigen das Elend und den Untergang vieler Menschen meist verursacht durch wenige Fanatiker, die unglücklicherweise Macht erlangten.

Ein super Buch, das jeder lesen sollte, denn unterhaltsamere Aufklärung kann ich mir nicht vorstellen.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Erzähl mir deine Geschichte und ich weiß wer du bist

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Moritz ist tot. Seine Enkelin Nina reist aus Deutschland zur Testamentseröffnung nach Palermo.
Im Haus trifft sie auf ihre jüdische Tante Joëlle aus Paris und auf einen fremden Mann.
Bei dem Mann handelt ...

Moritz ist tot. Seine Enkelin Nina reist aus Deutschland zur Testamentseröffnung nach Palermo.
Im Haus trifft sie auf ihre jüdische Tante Joëlle aus Paris und auf einen fremden Mann.
Bei dem Mann handelt es sich um den Palästinenser Elias aus Jaffa.
Auch er ist ein Enkel von Moritz oder Maurice wie der Verstorbene sich auch genannt hatte.
Wie es scheint hatte Moritz oder Maurice verschiedene Identitäten, verschiedene Familien die sich nicht kannten.
Die drei fangen an von ihren Müttern zu erzählen.
In Rückblenden erlebt der Leser die Geschichte der drei Familien und wie deren Schicksale zusammenhängen.
„Jaffa Road“ ist der neue große und facettenreiche Roman von Daniel Speck.
Es ist ein Roman über drei Familien, drei Schicksale, drei Religionen.
Die Verbindung dazu ist Moritz oder Maurice wie er sich auch genannt hat.
Ich glaube Moritz war ein Mensch der mit seiner eigenen Identität kämpfte. Der sich nie selbst gefunden hat.
Mir kommt er vor wie ein ewiger Wanderer der immer wieder Rast machte indem er eine Familie gründete und verweilte.
In der Geschichte reist der Leser an verschiedene Orte. Lernt Israel und Palästina und somit auch den Konflikt zwischen den Ländern und deren Religion von beiden Seiten kennen.
Immer von der anderen Seite hinter die Mauer geschaut.
Viele kleine Anekdoten verflochten zu einer großen Geschichte.
Viele fremde Orte und Gerüche.
Die Protagonisten werden sehr gut in Szene gesetzt. Als Leser kommt es einen vor als schlüpfe man selbst in die einzelnen Charaktere. Als könnte man sie wechseln wie die Kleidung.
Man empfindet die Ereignisse hautnah mit.
Zu Hause vor dem Fernseher zuckt man vielleicht mit der Schulter, wenn man vom Nah-Ost Konflikt in den Nachrichten hört.
Hier beim Lesen der Geschichte fühlt man sich mittendrin und man versteht plötzlich vieles besser, sieht es mit anderen Augen.
„Jaffa Road“ ist mit seinen 665 Seiten ein umfangreiches Buch.
Daniel Speck ist ein Meister im Geschichten erzählen.
Er schreibt leicht verständlich und unkompliziert.
Man möchte das Buch nicht aus der Hand legen und so habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen.
Den Grundstock für diese Geschichte hat der Autor schon mit seinem Buch „Piccola Sicilia“ gelegt.
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Ich habe „Piccola Sicilia“ noch nicht gelesen, es liegt aber schon auf meinem Stapel.
Ich kann „Jaffa Road“ nur jedem empfehlen der gerne gut konzipierte Geschichten liest und hoffe selbst auf noch viele Geschichten aus der Feder von Daniel Speck.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

tolle Familiengeschichte, politisch spannend

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Rezension zu „Jaffa Road“ von Daniel Speck
Daniel Speck schreibt mit einem angenehmen Schreibstil, der leicht und flüssig zu lesen ist und die Leser direkt ins Geschehen katapultiert. Ich konnte die Sonne ...

Rezension zu „Jaffa Road“ von Daniel Speck
Daniel Speck schreibt mit einem angenehmen Schreibstil, der leicht und flüssig zu lesen ist und die Leser direkt ins Geschehen katapultiert. Ich konnte die Sonne in Italien fühlen und die Gerüche auf der Jaffa Road riechen.
Der „leichte“ Schreibstil zeugt aber keinesfalls von mangelnder Tiefe. Im Gegenteil, der aufmerksame Leser wird sich einige intelligente Zitate markieren können, die zum Nachdenken anregen und berühren.
Das Thema und die Beschreibungen sorgen, wie auch schon bei „Piccola Sicilia“ dafür, dass die Geschichte nicht nur so am Leser vorbeizieht. Im Gegenteil: man fiebert mit den Charakteren mit.
Die Sprünge zwischen Gegenwart und Zukunft sind inhaltlich so miteinander verknüpft, dass man voll im Geschehen bleibt und sofort in die jeweilige Zeitebene hineinfindet.
Ebenfalls wie schon bei den zwei vorherigen Romanen besticht auch „Jaffa Road“ durch eine Vielschichtigkeit von Themen. Es geht nicht nur um den historisch-politischen Hintergrund, den Konflikt in Israel/Palästina, sondern auch um persönliche Konflikte der Protagonisten.
So bleibt die Spannung stets erhalten und wird nach und nach aufgelöst.
Moritz, Nina und Joelle kennen wir schon aus „Piccola Sicilia“, aber „Jaffa Road“ lässt sich auch unabhängig gut lesen und verstehen.
Moritz und Joelle haben/hatten ein bewegtes Leben. An diese Stelle möchte ich nicht zu viel über die Charaktere verraten, da ihre Geschichte einen großen Teil der Spannung ausmacht. Aber: Nina ist sehr sympathisch, Joelle eine Kämpferin. Elias lässt sich lange kaum einschätzen, wird aber ein spannender Charakter.
Insgesamt ist „Jaffa Road“ ein fantastischer Roman, der eine tolle Erzählweise vorweisen kann und mit einer faszinierenden Thematik besticht. Die realen historischen Hintergründe machen den Roman authentisch und noch fesselnder. Absolut lesenswert, wie auch die anderen beiden Bücher des Autors!

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein Leben, drei Familien

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Jaffa Road
Ein Anruf erschüttert Ninas Leben: Ihr verschollener Großvater Moritz ist tot – und hinterlässt ihr und ihrer Tante Joelle ein Erbe. Beide Frauen reisen kurzerhand nach Palermo und finden dort ...

Jaffa Road


Ein Anruf erschüttert Ninas Leben: Ihr verschollener Großvater Moritz ist tot – und hinterlässt ihr und ihrer Tante Joelle ein Erbe. Beide Frauen reisen kurzerhand nach Palermo und finden dort nicht nur eine hübsche Villa, sondern auch jede Menge Fragen. Ist der gutaussehende Dottore, der sich über das Geschehene in Schweigen hüllt, tatsächlich Moritz Sohn? Kann es sein, dass Moritz nicht nur zwei, sondern gleich drei Leben und Identitäten hatte?
1948: Während die kleine Joelle mit ihren Eltern in Haifa ankommt und in der Jaffa Road das lang ersehnte Zuhause findet, muss das junge, palästinensische Mädchen Amal mit ihrer Familie aus ihrem Haus in Jaffa fliehen und alles zurücklassen. Für beide Mädchen beginnt ein Leben auf unterschiedlichen Seiten der Geschichte – nichtsahnend, wer sie einst verbinden wird.


Meine Meinung


Alles, was Daniel Speck aufs Papier bringt, ist in meinem Regal ein Muss. Also großer Fan von Bella Germania und Piccola Sicilia habe ich mir dabei nicht einmal den Klappentext durchlesen müssen – und so habe ich auch erst auf den ersten Seiten gemerkt, dass mir die Protagonisten bereits vertraut sind. Jaffa Road dreht sich (wie sein Vorgänger Piccola Sicilia) um die Geschichte von Moritz Reincke alias Maurice Sarfati – Vater, Großvater und seit langem verschollen. Aber keine Angst: Auch wer Piccola Sicila nicht kennt, wird eine außergewöhnliche Geschichte in diesem Roman finden. Auch wenn mehr Hintergrundwissen selbstverständlich nie schaden kann – und mit einem Buch von Daniel Speck macht man sowieso nie etwas falsch.
Nina und Joelle reisen erneut nach Sizilien, wo, wie sie endlich erfahren haben, ihr Vater und Großvater Moritz gelebt haben und gestorben sein soll. Dort treffen sie auf ein Haus voller Erinnerungen und einen Mann, der diese am liebsten loswerden möchte. Der gutaussehende Elias stellt sich allerdings auch als Sohn von Moritz heraus – eine Chance für Nina, die letzten fehlenden Puzzleteile von Moritz Leben zusammenzufügen.
Wie sein Vorgänger erzählt auch Jaffa Road von zwei verschiedenen Seiten und Zeiten. Auf der einen haben wir die Zurückgelassenen, die mit Mühe versuchen, das Leben ihres Vaters bzw. Großvaters zu rekonstruieren. Auf der anderen Seite verfolgen wir im Jahre 1948 das Leben zweier Menschen: Moritz, der mit Yasmina und Joelle in Haifa, Israel ankommt und das von Elias Mutter Amal, die nur wenige Kilometer entfernt ihre Heimatstadt Jaffa, Palästina verlassen und vor den vorrückenden Kriegen fliehen muss.
Mit einem eindrucksvollen Schreibstil, der melancholisch und hoffnungsvoll zugleich ist, erzählt Daniel Speck die Geschichte eines Konflikts, der hierzulande häufig vergessen wird: Es ist die Geschichte von Israel und Palästina, von den noch vor wenigen Jahren verfolgten Juden und den aus ihrer Heimat vertriebenen Palästinensern. Ein Konflikt, von dem ich – so viel muss ich ehrlich zugeben – bisher nur wenig Ahnung hatte. Speck hat sich allerdings die Zeit genommen, in die Region zu reisen, sich mit einem offenen Ohr die Geschichten der Menschen anzuhören und sie mit viel Einfühlungsvermögen in seiner Geschichte zu verarbeiten. Seine Charaktere sind bunt wie das Leben und wurden durch seinen bildlichen Schreibstil vor meinen Augen zum Leben erweckt. Ich habe einen tiefen Einblick in diese Figuren erhalten, die zwar so nie gelebt haben, aber gut existiert haben könnten. Ihre Geschichte hat mich bis zum heutigen Tag nicht mehr losgelassen – alleine das ist für mich ein Grund, das Buch zu meinen Lieblingen zu zählen.
Die Geschichte von Nina, Elias und Joelle bliebt zwar zeitweise etwas blass für mich, weil der Fokus auf der von Moritz lag, aber zusammen ergaben die Erzählungen ein Bild eines Lebens mit mehreren Identitäten. Schade war, dass Moritz beinahe nie selbst zum Erzähler wurde – so konnte ich einige seiner Handlungen, die die anderen Figuren nur aus zweiter Hand erfahren hatten, nicht immer zu 100% nachvollziehen. Aber so bleibt manches zumindest meiner Fantasie überlassen.
Insofern hat Jaffa Road meiner Meinung nach seinen Vorgänger sogar noch übertroffen. Wo Piccola Sicilia noch Schwierigkeiten mit der Dramatik und der Zusammenführung beider Zeiten hatte, hat Jaffa Road einen stimmigen Bogen durch Moritz Leben geschlagen. Für einen Roman mit beinahe 700 Seiten bin ich praktisch durch das Buch geflogen. Es wird mich mit Sicherheit noch eine ganze Weile begleiten.


Fazit


Jaffa Road ist für mich bisher das beste Buch aus der Feder von Daniel Speck. Mit bunten, vielschichtigen Charakteren, einem gut durchdachten Spannungsbogen und wichtigen, einfühlsamen Erzählungen, konnte Speck mich 700 Seiten durchgehend packen. Wenn ich könnte, würde ich dem Buch 6 von 5 Sternen geben!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Dem Ursprung des Nahost-Konflikts auf der Spur

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"Jaffa Road" ist die Fortsetzung des Mehr-Generationen-Romans "Piccola Sicilia" von Daniel Speck, den ich schon sehr gerne gelesen habe, und ich habe mich riesig auf die jetzt erschienene Fortsetzung gefreut. ...

"Jaffa Road" ist die Fortsetzung des Mehr-Generationen-Romans "Piccola Sicilia" von Daniel Speck, den ich schon sehr gerne gelesen habe, und ich habe mich riesig auf die jetzt erschienene Fortsetzung gefreut. Man braucht allerdings keine Sorge zu haben ohne Band 1 gelesen zu haben im 2. Band den Anschluss zu verlieren. Der Autor vermittelt auch dem neueinsteigenden Leser durch Rückblicke das notwendige Wissen in die Geschichte vollständig eintauchen zu können.

Der Roman beginnt mit einer Erbschaftsangelegenheit bei der Nina aus Deutschland und Enkelin des verstorbenen Moritz, sowie ihre Tante Joëlle, israelische Jüdin ,und Elias, der den beiden unbekannte Sohn des Erblassers nach Palermo zur Testamentseröffnung gebeten werden.

Die Erben begegnen sich mit Mißtrauen, versuchen aber nach und nach Moritz bewegtes Leben, von dem jeder nur Bruchstücke kennt zu rekonstruieren.Noch im Krieg desertiert Moritz in Tunesien und wird von einer jüdischen Familie versteckt, deren Tochter Yasmina er später heiratet, wohlwissend ,dass er in Deutschland eine Verlobte zurücklässt. Wie es zu einer 3. Frau in seinem Leben kommt, erfahren wir im Laufe der Geschichte.

Der Leser wird zurück in die Nachkriegszeit versetzt, in das Jahr 1948, wo die Weltgemeinschaft nach dem Holocaust beschloss, der Forderung der Juden nach einem eigenen Staat nachzugeben und Israel gegründet wurde. Die Freude über eine Heimat auf Seiten der Juden war aber nur eine Seite der Medaille, denn die Staatsgründung hatte zur Folge, dass die Palästinenser, die zuvor friedlich mit ihren jüdischen Nachbarn zusammengelebt hatten nun von ihrem Grund und Boden vertrieben wurden und dann als "Abwesende" enteignet wurden. Es hat mich schon erschüttert, wie den neuankommenden Juden Wohnungen zugewiesen wurden, in denen die Kaffetassen der palästinensischen Vorbewohner noch auf dem Tisch standen.

Daniel Speck schlüpft ohne zu werten in unterschiedliche Perspektiven, so dass man Verständnis und Empathie für jeden seiner Protagonisten und somit für alle Seiten des Konflikts entwickeln kann. Viele geschichtlichen Ereignisse waren mir gar nicht so bekannt und ich habe sie an anderer Stelle nochmal nachgeschlagen. Ich kann den Autor für seine hervorragende Recherchearbeit nur loben.Ihm ist ein Familienepos gelungen, dass mir den Nahostkonflikt und dessen Ursprung deutlich näher gebracht hat. Ich fand den Roman spannend und unterhaltsam, und auch wenn es ein dicker Schmöker ist, gab es für mich kaum Längen. Die Charaktere hat der Autor authentisch und sympathisch angelegt. Nicht immer konnte ich die Lebensentscheidungen von Moritz so ganz nachvollziehen. Trotzdem war er mir nicht unsympathisch. Wenn Figuren Ecken und Kanten haben, finde ich das auf jeden Fall realistischer, als wenn sie nur gut oder nur schlecht angelegt sind. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und es war ein perfekter Reihenabschluss. Wer groß angelegte Familienromane mit geschichtlichem Hintergrund und tiefgründigen Figuren mag, dem wir "Jaffa Road" sicher genauso begeistern wie mich. Da Daniel Speck auch Drehbuchautor ist, habe ich die Hoffnung, dass diese interessante Geschichte auch irgendwann mal verfilmt wird.

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