Cover-Bild Lektionen in Melancholie
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: TWENTYSIX
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 116
  • Ersterscheinung: 27.10.2020
  • ISBN: 9783740769895
Daniela Esch

Lektionen in Melancholie

Gedichte und Miniaturen. Mit einer Einladung zum intuitiven Schreiben.
Wenn die Melancholie dich heimsucht, lade sie ein!
Umarme sie mit sanftem Druck,
heiße sie willkommen und
zieh dich mit ihr zurück.

Diese erste von fünf "Lektionen in Melancholie" ist eine Einladung, sich treiben zu lassen, in den nachfolgenden Worten zu versinken, im Rhythmus der Poesie nachdenklich und melancholisch zu werden. Daniela Esch kreiert mit ihren Gedichten und Miniaturen einen Streifzug durch die Höhen und Tiefen des Lebens, bei dem aus anfänglicher Tristesse ein müdes Gefühl der Leere wird, das im freien Fall in einem emotionalen Tiefpunkt mündet. Die Suche nach neuer Hoffnung führt über Wattehügel und Sandburgen schließlich zu neuer Lebensfreude und Sekundenglück.

Im zweiten Teil des Buches gibt die Autorin einen Einblick in den Entstehungsprozess ihrer Gedichte und Miniaturen und lädt die Leser(innen) zum Selberschreiben ein. Anhand einfacher Techniken und Stilmittel des intuitiven Schreibens zeigt sie, wie Worte zur Nahrung für die Seele werden und sich zu Gedichten formen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2020

Aus dem Chaos des Alphabets erhebend

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Erhellendes, inspirierendes Buch nicht nur über ein Phänomen, sondern eine Feier der Sprache selbst, Lyrik und ebenso hilfreiche Tipps!

Schon auf Seite zehn erläutert Daniela Esch, daß die Melancholie, ...

Erhellendes, inspirierendes Buch nicht nur über ein Phänomen, sondern eine Feier der Sprache selbst, Lyrik und ebenso hilfreiche Tipps!

Schon auf Seite zehn erläutert Daniela Esch, daß die Melancholie, einen Gemütszustand von großer Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit darstellt. Viele Worte des Griechischen, in diesem Falle eben μελαγχολία haben einen pointierten, poetischen Klang. Man nahm einst an, daß der Sitz dieser Traurigkeit in der schwarzen Galle verortet sei und daher rührt. Genau wie der Choleriker der armen Gallenblase angelastet wurde. 

Inzwischen wurde natürlich nachgewiesen, daß die Vier- Säfte- Lehre nicht haltbar ist, obwohl man die moderne Psychosomatik als solche nicht abtun oder unterschätzen sollte. 

Satt und immerzu ausgeglichen, überbordend glückselig sein ist nicht möglich und im Grunde nicht erstrebenswert. Das ist, als ob man stagniert und in Stase gerät anstatt Ekstase. 

Der absolute Kontrast, lähmende Depression bis hin zur potentiellen Suizidalität wünscht man sich genausowenig. 

Schon Novalis erkannte, daß die Melancholie eine besondere Gefährtin ist, die den Blick schärft und einen die Kulissen wie Manipulationen durchschauen läßt. Man kann diesen speziellen Zustand nur schwer künstlich heraufbeschwören. Ergibt er sich natürlich ist das wesentlich besser und animiert die Kreativität ungemein. Auf Daniela Esch trifft dies ebenso zu. 

In neununddreißig Poemen und Miniaturen öffnet sie uns die Pforte in ihr inneres Sein und Trachten. Man exponiert sich, wenn man seine Seele offenbart, aber das Risiko ist es wert. Wunderbar kann man all die schillernden Facetten der Lyrikerin auf sich selbst als Leser einwirken lassen.

Diese Sonographie der Worte bildet ein nachhallendes Echo in mir, erzeugt plastische Phantasien durch ihren gewandten Gebrauch nicht abgenutzter Metaphern. 

Melancholie mag ihr Leitthema sein, aber Liebe wie Sehnsucht und einige dunklere Themen werden ebenso in ihren Wortgebilden reflektiert. 

Sie empfängt die Melancholie mit offenen Armen und gerne strebe ich ihr dahingehend nach. Liebeskummer, Gerüche, Töne, visuelle Impressionen, in Sätzen gefangen, die beim Lesen wieder ausbrechen und in meine Reminiszenzen eingebettet werden. Erschöpfung, Müdigkeit. Sinnlichkeit, die durch Chiffrierung umso erotischer wirkt. Liebe, Stille und Tod, die unentwirrbar ineinander verwirkt sind. 
Träume, Schlaf, Dunkelheit und Nacht, die harmonisch und sinnesschärfend, aber ebenso durch einen ungebetenen Eindringling bedrohlich sein können. Die Zeit, das ewige Rätsel und der Fall, das Fallen in all seinen Ausprägungen. Und nicht zuletzt das Verlorensein in den Variablen der Moderne. Um dann doch wieder auf dem güldenen Sonnenstrahl zu neuen Höhen sich aufschwingend, niemals vergessend, daß der düsterlichte Begleiter Melancholie, wenn nicht gerade frontal präsent, immer im äußersten Blickwinkel des peripheren Sehens verharrt. 

26 Buchstaben, scheinbar unendlich viele Worte sowie Kombinationsmöglichkeiten und Daniela Esch hat aus diesem vermeintlichen Chaos das innerste Sprachlose, profunde Emotionen ansprechend sowie berührend in Texte umgesetzt.

Im zweiten Teil lädt sie einen konkret ein, wie man sein eigenes Potential zum Schreiben nutzen kann. Denn wozu noch länger es brach liegen lassen? Intuition spielt dabei eine eminente Rolle, was ich von ganzem Herzen bejahe. 

Worte als Nahrung für die Seele, wie recht sie doch hat - mit dieser Formulierung. Achtsam zu sein ist schon einmal eine ideale Voraussetzung. Die Techniken zum Schreiben setzen sich aus dem automatischen, freien, assoziativen und natürlichen zusammen. Das Schreiben mit allen Sinnen ist ebenso nützlich. 

All das eben Erwähnte erläutert sie in kurzen Unterkapiteln und sehr verständlich. Diese Techniken sind leicht umzusetzen. Es ist vollkommen egal, ob du nun schreiben willst als Therapie, um Lyrik oder Short Stories zu verfassen oder weil du Bücher schreiben willst. Hauptsache, du schreibst und hast Freude dabei. Nur, lasse dir von niemandem einreden, du könntest es nicht. Solange es dir Spaß macht, Befriedigung bringt oder eine therapeutische Hilfe ist, auch zum Beispiel im Rahmen einer professionellen Therapie, in welcher du wertvolles Feedback erhältst ... Bitte nutze und schärfe dein Talent! 

Daniela Esch ist gelernte Buchhändlerin, zertifizierte Schreibberaterin und Autorin.

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