Solider Dorfkrimi
Jupp, ein Dorfpolizist in der saarländischen Provinz, hat's nicht leicht. Abwechslung vom täglicher Einerlei bringt nicht mal mehr die dauernd nervende Nachbarin, die den bestellten Dachdecker schnell ...
Jupp, ein Dorfpolizist in der saarländischen Provinz, hat's nicht leicht. Abwechslung vom täglicher Einerlei bringt nicht mal mehr die dauernd nervende Nachbarin, die den bestellten Dachdecker schnell mal mit einem Einbrecher verwechselt und auch sonst ständig Hilferufe absetzt.
Aber auch zu Hause von Entspannung keine Spur. Die Gattin Inge hält eine Paar-Therapie für angebracht und die für lau wohnende Schwiegermutter Käthe nervt durch ihre bloße Anwesenheit.
Ja, ein Dorfpolizist hat schon einiges auszustehen. Der täglich Trott ändert sich schlagartig, als plötzlich die Nachbarin tot in der Badewanne liegt. Was wie Selbstmord aussieht, könnte doch auch Mord sein?? Mit Inge im Schlepptau ermittelt Jupp auf seine ganz eigene Art - entgegen alle gängigen Vorschriften - und bedient sich auch noch der Hilfe von Oma Inge.
Die Geschichte ist insgesamt witzig geschrieben und hat viele kleine amüsante und unterhaltsame Episoden. Leider gibt es aber auch, besonders Richtung Ende des Buches, viele Wiederholungen. Die saarländischen Begriffe sind im laufenden Text immer gleich ins Hochdeutsche übersetzt, was mich in meinem Lesefluss etwas gestört hat, zumal sich am Ende des Buches noch eine Gesamtauflistung befindet.
Mit Jupp und Inge bin ich nicht so recht warm geworden. Vielleicht liegt mir auch der saarländische Humor nicht, aber ich habe beide als recht anstrengend empfunden. Oma Käthe war dagegen für mich das absolute Highlight des Buches, eine echt "wilde Alte".
Insgesamt handelt es sich um einen soliden Dorfkrimi, den man gut zwischendurch lesen kann.