Cover-Bild Sommer der Versöhnung
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 17.06.2016
  • ISBN: 9783548613208
Darcie Chan

Sommer der Versöhnung

Roman
Susanne Aeckerle (Übersetzer), Marion Balkenhol (Übersetzer)

"Meine Töchter, ihr seid mein Ein und Alles. Dass ausgerechnet ihr euch nicht mehr versteht, ist für mich unbegreiflich. Ich weiß, dass ihr beide schrecklich gelitten habt. Doch nun ist die Zeit gekommen, all das endlich hinter euch zu lassen. Eure Mutter Josie"

Emily und Rose waren unzertrennlich, bis ein tödlicher Unfall ihre Leben zerstörte. Emily gab Rose die Schuld an dem schrecklichen Unglück, und Rose drohte unter dieser Last zu zerbrechen. Beide Schwestern haben Mill River schon vor Jahren den Rücken gekehrt. Erst der Abschiedsbrief ihrer Mutter bringt sie wieder zusammen. Das Erbe der Mutter wird ihnen nur gehören, wenn sie sich versöhnt haben und gemeinsam eine Aufgabe lösen, die in Mill River auf sie wartet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Die Zeit kann selbst die tiefsten Wunden heilen.

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Die Zeit kann selbst die tiefsten Wunden heilen.

„Ermöglicht Liebe wirklich Vergebung, oder erschwert sie diese nur?“

Diese Frage stellte sich die Witwe Josephine „Josie“ Collard diSanti vermutlich unzählige ...

Die Zeit kann selbst die tiefsten Wunden heilen.

„Ermöglicht Liebe wirklich Vergebung, oder erschwert sie diese nur?“

Diese Frage stellte sich die Witwe Josephine „Josie“ Collard diSanti vermutlich unzählige Male. Sie hatte es niemals aufgegeben, um eine Versöhnung zwischen ihren fürchterlich zerstrittenen Töchtern Rose und Emily zu kämpfen. Die Ursache für deren Entfremdung war dramatisch und tiefgreifend. Während die stets auf das Äußerliche bedachte Rose nun mit ihrem Ehemann Sheldon und ihrem neunjährigen Sohn Alex in einem luxuriösen Apartment an der Park Avenue in New York lebt, führt ihre Schwester Emiliy ein Nomadenleben. Sie ist in jeder Hinsicht das völlige Gegenteil zu ihrer überheblichen und aufbrausenden Schwester Rose. Emily liebt bequeme Kleidung, ist auch ohne Make-up und modische Ausstaffierung eine faszinierende Schönheit, und liebt handwerkliche Tätigkeiten. Ihr Beruf wurde zu ihrer Leidenschaft - Emiliy renoviert viktorianische Häuser, ist bodenständig, nach einigen gescheiterten Beziehungen jedoch ziemlich einsam. In Gus, einem gutmütigen Hund aus dem Tierheim, fand sie einen treuen Begleiter. Aufgrund ihrer unüberwindlichen Differenzen haben Rose und Emily mit ihrer geschwisterlichen Beziehung bereits abgeschlossen, keine der beiden ist nun noch dazu bereit, auf die andere zuzugehen. Als die Nachricht vom Ableben ihrer Mutter eintrifft, stehen sich die beiden Schwestern nach vielen Jahren anlässlich der Gedenkfeier in Mill River zum ersten Mal wieder gegenüber. In ihrem Testament startet Josephine Collard diSanti einen allerletzten verzweifelten Versuch, ihre über alles geliebten Töchter zu versöhnen. Sie macht einen zweimonatigen Aufenthalt von Rose und Emily in ihrer Heimat Mill River zur Bedingung, damit sie das ansehnliche Erbe antreten können. Doch die verfeindeten Schwestern müssen nicht nur in zwei nebeneinanderstehenden Häusern leben, sondern gemeinsam Aufgaben lösen. Eine scheinbar nicht zu bewältigende Herausforderung, bei der jede Menge Ärger vorprogrammiert ist. Doch manchmal kann selbst eine aussichtslos scheinende Situation zu etwas Großem führen…

Dacie Chan erzählt diese tragische Familiengeschichte in einnehmendem Schreibstil, begleitet mit tiefen Emotionen. Bei ihren Ausführungen wechselt sie stets zwischen zwei Erzählsträngen. Ihr Handlungsstrang in der Gegenwart startet mit dem Tag von Josies Beerdigung im Jahr 2013 und schildert die nachfolgenden Ereignisse. In einem zweiten Handlungsstrang versetzt die Autorin ihre Leser zurück ins Jahr 1983, als die junge Witwe Josie mit ihren kleinen Töchtern nach Mill River kommt. Die Vergangenheit wird nach und nach aufgerollt und man erhält tiefe Einblicke in das Leben der Familie diSanti in Mill River, erfährt von schmerzlichen Ereignissen und darf die beiden so unterschiedlichen Mädchen näher kennenlernen.

Rose und Emily nehmen als Protagonisten den größten Raum ein, doch in den vielen Rückblicken wird auch dem Leben und der persönlichen Entwicklung von Josephine Collard di Santi große Aufmerksamkeit zuteil. Sämtliche Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet, sie wirken lebendig und sehr überzeugend. Zu meiner großen Freude traf ich auf viele bekannte Figuren aus dem Vorgängerband „Sehnsucht nach Mill River“. Es war schön, dass der betagte Priester Father Michael O’Brien, die etwas einfältige, aber äußerst liebenswürdige Daisy Delaine und das Ehepaar Fitzgerald ebenfalls zur Handlung beitrugen. Dem örtlichen Polizeibeamten Kyle Hansen und seiner Beziehung zu Claudia Simon wurde sogar eine etwas größere Rolle zuteil.

„Sommer der Versöhnung“ sorgte mit dem gewichtigen Thema der Vergebung und durch emotionsgeladene Szenen für ausgezeichnete Unterhaltung. Ich bedauerte es, mich nach der letzten Seite von den liebenswürdigen Einwohnern dieser netten kleinen Stadt in Vermont verabschieden zu müssen und würde mich über eine Fortsetzung dieser Reihe sehr freuen.

Ein wunderschönes Leseerlebnis, welches ich ebenso wie den Vorgänger „Sehnsucht nach Mill River“ nur allzu gerne weiterempfehle.


Veröffentlicht am 31.03.2019

"Mit viel Zanken und Disputieren tut man leicht die Wahrheit verlieren." (Johann Nepomuk Vogl)

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Als ihr Ehemann bei einem Brand sein Leben verlor, zieht Josie mit ihren beiden Töchtern Emily und Rose zu ihrer Tante Ivy nach Mill River in Vermont, wo sie eine neue Heimat finden und noch enger zusammenwachsen. ...

Als ihr Ehemann bei einem Brand sein Leben verlor, zieht Josie mit ihren beiden Töchtern Emily und Rose zu ihrer Tante Ivy nach Mill River in Vermont, wo sie eine neue Heimat finden und noch enger zusammenwachsen. Rose und Emily sind nicht nur Schwestern, sondern auch enge Freundinnen bis ein böser Unfall die beiden auseinander treibt und sie jeglichen Kontakt zueinander abbrechen. Erst zu Josies Beerdigung treffen sie wieder aufeinander. Das Testament ihrer Mutter hält für die beiden verfeindeten Schwestern eine Überraschung parat, denn Josie hat all die Jahre unter ihrem Streit gelitten und unternimmt posthum einen letzten Versuch, die beiden wieder zusammenzubringen. Aber werden sich Emily und Rose auf die Verfügung und die Auflagen ihrer Mutter einlassen und sich wieder zusammenraufen?
Darcie Chan hat mit ihrem Buch „Sommer der Versöhnung“ einen unterhaltsamen und anrührenden Roman vorgelegt, der eine schmerzliche Familiengeschichte zum Inhalt hat. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, er nimmt den Leser von der ersten Seite an mitten ins Geschehen mit. Die Handlung wird über zwei Handlungsebenen erzählt, wobei sich der erste ab dem Jahr 1983 mit Josie und der Vergangenheit der Familie beschäftigt, während der zweite die Gegenwart um Rose und Emily 30 Jahre später thematisiert. Beide Handlungsperspektiven wechseln sich ab, so dass der Leser nach und nach einen guten Einblick über die Familienverhältnisse und die Schicksalsschläge bekommt. Die Autorin beschreibt die Gefühle und Gedanken der zerstrittenen Schwestern intensiv, der Leser kann sie gut nachverfolgen. Aber auch Josies Trauer um den Kampf ihrer Töchter ist sehr gut nachzuvollziehen. Nach und nach bringt die Autorin einem Puzzle gleich die Informationen an den Leser, warum die beiden Schwestern sich so lange Zeit so gehasst haben. Durch den geschickten Handlungsaufbau bleibt die Spannung gleichbleibend hoch und die Geschichte ist nicht unbedingt vorhersehbar. Zudem sind die Landschaftsbeschreibungen wunderbar bildhaft, so dass der Leser sich schnell in Mill River heimisch fühlt.
Die Charaktere ihrer Protagonisten hat die Autorin sehr unterschiedlich gestaltet und mit individuellen Ecken und Kanten versehen, so dass sie sehr lebendig und authentisch wirken und sich der Leser gut in sie hineinversetzen kann, was zusätzliches Lesevergnügen bedeutet. Josie ist eine starke und mutige Frau, die sich trotz Schicksalsschlägen nicht hat unterkriegen lassen und nie die Hoffnung aufgegeben hat. Rose und Emily sind so gegensätzlich wie Feuer und Wasser, da vermutet man gar nicht, dass die beiden einmal ein Herz und eine Seele waren. Beide gönnen sich nicht das Schwarze unter den Fingernägeln, sie zicken sich an und für einen außenstehenden Beobachter führt das oftmals zu Resignation, vor allem, wenn es um Nichtigkeiten geht. Tante Ivy ist in dieser Geschichte diejenige, die alles in der Balance hält und mit ihrem Wesen dafür sorgt, dass es nicht noch schwieriger wird. Aber auch die Bewohner von Mill River sind schön ausgearbeitet, so dass sich der Leser schnell als Teil der Gemeinschaft fühlt.
„Sommer der Versöhnung“ ist ein sehr gefühlvoller und fesselnder Roman über die Familie, alte Geheimnisse, Streitigkeiten, Trauer und die Liebe. Verdiente Leseempfehlung für ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Versöhnung nach den Jahren des Schweigens möglich?

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Darcie Chan entführt uns auch in ihrem zweiten Roman nach Mill River, einem kleinen Ort in Vermont, der bereits Handlungsort in ihrem Erstlingswerk "Sehnsucht nach Mill River" war.

In dieser Geschichte ...

Darcie Chan entführt uns auch in ihrem zweiten Roman nach Mill River, einem kleinen Ort in Vermont, der bereits Handlungsort in ihrem Erstlingswerk "Sehnsucht nach Mill River" war.

In dieser Geschichte geht es dieses Mal um die Schwestern Rose und Emily, die seit einem Ereignis in der Vergangenheit kein Wort mehr miteinander gewechselt und den Kontakt abgebrochen haben. Nun ist ihre Mutter tot und gemeinsam müssen sie diese zu Grabe tragen. Bei der Testamentseröffnung erfahren die ungleichen Schwestern, die früher in ihrer Kindheit unzertrennlich waren, dass sie nur gemeinsam das Erbe antreten können und ein Rätsel lüften müssen. Werden sich die zwei zusammenraufen und den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen?

Ich bin ja ein totaler Fan von Büchern, die in mehreren Zeitebenen spielen und genau dies ist hier der Fall. Zum Einen erleben wir die Ereignisse in der Vergangenheit um Mutter Josie ab 1983, die den Tod ihres Mannes verarbeiten muss und nun alleinerziehend ist. Zum Anderen spielt die Handlung in der Gegenwart ganze 30 Jahre später.

Diese Erzählweise mit den zwei Zeitebenen führt dazu, dass man als Leser erfährt wie nahe sich die Schwestern einst standen und was später zum Bruch geführt hat. Die Spannung bleibt konstant erhalten und nach und nach werden erst die Geheimnisse gelüftet.

Die Handlung wird uns durch eine neutralen Erzähler näher gebracht, der Überblick über die einzelnen Personen hat. Die Charaktere waren für mich allesamt gut dargestellt, ich konnte mir ein gutes Bild von Mill River und seinen Bewohnern machen. Irgendwie erinnerte es so ein wenig an Dorfidylle, das hat mir gut gefallen. Man fühlte sich beim Lesen einfach nur wohl.

Fazit: Für mich ein großartiger Roman, der mich emotional berührt und zudem gut unterhalten hat. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Blödes Ende

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Da mir "Sehnsucht nach Mill River" extrem gut gefallen hat und ich mich auch nach einigen Jahren nach dem Lesen des Buches noch gerne daran erinnere, freute ich mich den neuen Roman von Darcie Chan zu ...

Da mir "Sehnsucht nach Mill River" extrem gut gefallen hat und ich mich auch nach einigen Jahren nach dem Lesen des Buches noch gerne daran erinnere, freute ich mich den neuen Roman von Darcie Chan zu lesen.

Auch "Sommer der Versöhnung" ist in Mill River angesiedelt, zeitlich ein halbes Jahr nach dem ersten Teil angesetzt. Schon auf den ersten Seiten liest man von alten Bekannten wie Father O'Brien, Daisy Delaine oder von den Polizisten Kyle und Fitz.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einer beginnt 1983, als Josie mit ihren kleinen Töchtern zu ihrer Tante Ivy nach Mill River zieht. Ein Brand in New York nahm ihnen ihr Haus und ihren Ehemann und Vater. Josy muss ganz von vorne beginnen und so wundert es Leser des ersten Bandes nicht, als sie plötzlich einen weissen Briefumschlag bekommt, in der ihr Hilfe angeboten wird. Es wird erzählt, wie sie sich in Mill River eingelebt haben, wie die beiden Mädchen erwachsen wurde und was schlussendlich zum Zwist zwischen den beiden führte. Eine tragische Geschichte.

Der Gegenwartsstrang beginnt mit der Gedenkfeier für die verstorbene Josy. Sie hinterlässt ihren zerstrittenen Töchtern ein Erbe, doch zuerst müssen sie es sich verdienen, indem sie für zwei Monate nebeneinander wohnen und gemeinsam nach einem Schlüssel suchen sollen. Leider passt das Cover nicht gut zur Geschichte, anstatt des Waldsee-Szenario würde ein Foto von zwei Häusern mit Vorgärten viel besser passen. Keine einfache Sache, die Suche nach dem Schlüsselschatz, denn die Schwestern sind wie Hund und Katze - zusammen geht gar nicht.

Eigentlich ein ganz tolles Buch - bis kurz vor dem Ende etwas geschieht, das zwar zu Darcie Chans Schreibstil passt, aber nicht nachvollziehbar ist, zu überraschend und abstrakt. Irgendwie verdarb mir dieses Ereignis das ganze Lesevergnügen, das ich bis dahin hatte.

Denn die Figuren sind gut charakterisiert, die Gegensätzlichkeit der beiden Schwestern klar aufgezeigt: Rose, die Alkoholikerin, die aus ihrer Sicht kein Problem hat, so selbstgefällig, dass man ihr am liebsten das Jugendamt auf den Hals hetzen würde; Emily, die nette und bodenständige Handwerkerin; Tante Ivy, wie auch Father O'Brien, die für alle da sind und Daisy, die nie aufgibt. Alex, der hochbegabte elfjährige Sohn von Rose, war neben Emily mein Lieblingscharakter.

Dagegen hätte ich auf Claudias Eifersuchtsstory verzichten können. Die Autorin wollte wohl den Suchtaspekt aus einer anderen Sicht reinbringen, ich fand es unnötig und hätte Claudia eher als Emilys Freundin gesehen.

Fazit: Wäre der Schluss nicht, wäre es erneut ein toller Roman geworden, so bleibt einfach eine bis auf die letzten paar Kapitel schön und intensiv erzählte Geschichte und die Freude am Wiedersehen mit den bekannten Figuren aus dem ersten Teil.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Wenn die Mauer des Schweigens bricht....

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Emily und Rose haben sich schon seit Jahren mit einer Mauer des eisigen Schweigens umgeben und einander denk Rücken gekehrt, Doch mit dem Tod der Mutter werden beide wieder miteinander und somit auch der ...

Emily und Rose haben sich schon seit Jahren mit einer Mauer des eisigen Schweigens umgeben und einander denk Rücken gekehrt, Doch mit dem Tod der Mutter werden beide wieder miteinander und somit auch der gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert.
Bei der Eröffnung des Testaments erfahren sie, dass sie das Erbe nur antreten können, wenn sie gemeinsam an einem Strang zeihen und ein gut gehütetes Geheimnis lüften können. Wird es der Mutter auch noch nach ihrem Tod gelingen, die beiden Schwestern zu vereinen ?

Darcie Chan entführt uns mit ihrem zweiten Roman "Sommer der Versöhnung" erneut nach Mill River und es ist fast schon wie ein Heimkommen. Man sieht altvertraute Ecken und fühlt sich sofort wohl in diesem Buch.
Die Wechsel zwischen den Zeitebenen gelingt Darcie Chan auch diesmal wieder sehr gut und so kann ich mir selbst ein Bild von den Ereignissen machen, die damals vorgefallen und deren Auswirkungen jetzt noch zu spüren sind.
Mir gefällt besonders gut, dass man einen sehr detaillierten Einblick in die Gefühle und Gedanken von Emily und Rose erhält, denn so kann man sich sehr gut in die beiden zerstrittenen Schwestern hineinfühlen und ihre Handlungen nachvollzeihen. Der tiefe Hass der beiden Frauen aufeinander ist für den Leser geradezu greifbar und die Frage nach dem Warum wird hier stückweise offenbart. Die Autorin formt dabei aus den einzelnen Informationen nach und nach ein stimmiges Gesamtbild, das mit wundervollen Landschaftsbeschreibungen von Mill River komplettiert wird.
Ihre Figuren sind sehr schön aufeinander abgestimmt, wirken authentisch und sorgen für sehr viel Abwechslung - egal ob es die beiden Schwestern sind, die sich meiden wie der Teufel das Weihwasser, oder Tante Ivy, die hier den Part der Vermittlerin innehat, oder auch all die anderen Bewohner des kleine Städtchens - eine bunte Gemeinschaft, die mich als Leser sofort adoptiert und so in ihrer Mitte aufnimmt.
Die Emotionen werden von der stilsicheren und flüssigen Schreibweise der Autorin getragen, verwickeln mich mit den Ereignissen und lassen mich so als Teil der Geschichte alles hautnah miterleben.
Ein gelungenes Buch über Familienbande, Zusammenhalt, Liebe und Verlust - reicht zwar nicht ganz an den Vorgänger heran, kann mich aber trotzdem begeistern.