Nicht wie erwartet
Inhalt
Miss Gladys lebt alleine mit ihren zwei Enkelkindern zusammen. Sie ist sehr vergesslich und weiß daher auch nicht immer, was sie gemacht hat. Doch dann bekommt sie einen Anruf von Thomas Major, ...
Inhalt
Miss Gladys lebt alleine mit ihren zwei Enkelkindern zusammen. Sie ist sehr vergesslich und weiß daher auch nicht immer, was sie gemacht hat. Doch dann bekommt sie einen Anruf von Thomas Major, der eigentlich seine Exfrau anrufen wollte. Das verrückte an der Sache ist, dass Thomas Major Astronaut und auf dem Weg zum Mars ist. Eigentlich will der grummelige Astronaut gar nichts weiter mit Gladys zu tun haben, doch die Familie braucht Hilfe, weswegen er über seinen Schatten springt und beginnt, der Familie durch ihre schwere Zeit zu helfen.
Meine Meinung
Ich glaube ich bin hier mit den falschen Erwartungen an das Buch heran gegangen. Ich hatte gedacht, es handelt sich um eine witzige und humorvolle Geschichte, mit vielen unterhaltsamen und witzigen Charakteren.
Daher war ich schon gleich am Anfang der Geschichte etwas erschrocken oder eher erstaunt, dass das Buch so ernste Töne anschlägt, eine eher bedrückende Atmosphäre schafft und mich auch stimmungsmäßig etwas belastet hat. Das hat sich auch das ganze Buch durchgezogen.
Natürlich gab es auch die eine oder andere witzige Situation, bei der ich auch mal schmunzeln musste, aber trotzdem wurden diese von der ernsten und teilweise auch sehr traurigen Stimmung überlagert. Die einzelnen unterhaltsameren Momente konnten die Atmosphäre leider nicht auflockern.
Hätte ich vorher gewusst, in welche Richtung das Buch und die Geschichte gehen wird, hätte ich mich darauf auch einstellen können, wäre darauf vorbereitet gewesen und hätte das Ganze auch anders bewertet. Aber wenn man mit einer witzigen und humorvollen Geschichte und einer spritzigen Komik rechnet, dann wird man hier schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Nun aber zu dem positiven: Das Buch war trotzdem sehr spannend. Es werden viele Problematiken angesprochen und es gab ein klares Ziel, worauf alles hinauslaufen sollte (der Familie aus ihrer Notlage zu helfen). Darauf fiebert man über die Seiten hinweg auch hin und hofft einfach, dass alles gut ausgehen wird. Man erfährt nach und nach auch immer mehr über die Protagonisten und ihre Vergangenheit. Das macht das Buch sehr interessant und man kann vieles auch besser verstehen und nachvollziehen, aber es wurde alles noch einmal bedrückender und trauriger als es ohnehin schon war.
Unsere Protagonisten haben mir gut gefallen. Man konnte ihre Handlungs- und Verhaltensweisen gut nachvollziehen und sie waren sehr individuelle Persönlichkeiten, die ich so in Büchern auch noch nicht erlebt habe. Dennoch konnte ich keine Beziehung zu ihnen aufbauen und mich auch nicht so gut in sie hineinversetzen. Das lag vor allem daran, dass das Innenleben der Personen nicht näher beschrieben wurde. Ich hatte keinen Einblick in deren Gefühlswelt erhalten. Diese Dinge wurden eher über „sachliche Darstellungen“ – wenn man das so nennen kann – rüber gebracht, weswegen die Gefühle und Emotionen eher oberflächlich blieben und einen nicht berühren konnten.
Der Schreibstil war einfach und flüssig gehalten, weswegen man im Buch gut voran gekommen ist. Wie schon erwähnt konnte er die Gefühle und Emotionen der Protagonisten nicht gut rüber bringen, hatte es dafür aber geschafft eine Atmosphäre passend zu der Handlung zu kreieren, die wiederum beim Leser ankam und einen in die Geschichte gezogen hat.
Insgesamt vergebe ich 2 Sterne, da ich das Buch trotz meiner falschen Erwartungen spannend fand und es mir eben nur deshalb nicht so gut gefallen hat, weil ich anhand des Klappentextes mit was ganz anderem gerechnet hatte.