Eine sehr berührende Geschichte über Vergangenheitsbewältigung und eine verlorene Liebe
Jess Mutter ist verstorben und sie trauert, auch wenn sie es mit ihrer Mutter nicht immer leicht hatte. Als sie mit stöbern und ausmisten beginnt, findet sie auf dem Dachboden einen Karton, dessen Inhalt ...
Jess Mutter ist verstorben und sie trauert, auch wenn sie es mit ihrer Mutter nicht immer leicht hatte. Als sie mit stöbern und ausmisten beginnt, findet sie auf dem Dachboden einen Karton, dessen Inhalt ihr den Boden unter den Füßen endgültig wegzieht.
Im Karton sind Karten und Briefe von Joe, dem einzigen Mann, den sie je geliebt hat und die sie noch nie gesehen hat.
Sie glaubte, Joe hätte sie nach einem Schicksalsschlag verlassen, als sie ihn doch so dringend gebraucht hätte.
Offenbar haben ihre Eltern verhindert, dass Joe Kontakt zu ihr hält und haben ihr die Post vorenthalten.
Nur zögerlich beginnt Jess die Briefe zu lesen und entscheidet, dass sie sich auf die Suche nach Joe machen möchte. Sie hofft sehr, dass sie ihn findet, die Wahrheit von damals erfährt und wieder mit Joe zusammen sein kann.
Gleich mit dem ersten Kapitel wurde ich in den Bann dieser gefühlvollen Geschichte gezogen. Ich-Erzählerin Jess spricht in diesem Kapitel über die Liebe, die einzige wahre Liebe, was das für sie ist, wie sie sie erlebt hat und von der Hoffnung, sie wiederzufinden. Schon dieses erste Kapitel ist so voller Poesie, dass ich da schon fast die Tränchen in den Augen hatte.
Danach erleben wir den Tag der Beerdigung von Jess‘ Mutter und wie sich ihr Cousin Michael reizend um sie kümmert.
Als sie Michael mitteilt, dass sie sich auf die Suche nach Joe machen wird, begleitet er sie. Gemeinsam suchen sie Belinda auf, eine frühere gemeinsame Freundin von Joe und Jess, die als Anwältin tätig ist und ebenfalls ihre Unterstützung zusagt.
Dann beginnt für die drei ein Roadtrip auf den Spuren von Joe …
Lange hat mich keine Geschichte mehr so berührt wie diese.
In Rückblicken erfahren wir von den Ereignissen in der Vergangenheit und auch Michael erfährt erst durch Belinda, welchen Schicksalsschlag Jess damals erleiden musste. Sie ist auch heute, 17 Jahre später noch nicht in der Lage, darüber zu sprechen.
Jess Schicksal ist mir sehr zu Herzen gegangen. Auch wenn ihre Eltern damals vielleicht dachten, sie tun das richtige zum Wohl ihrer Tochter, war ich unglaublich wütend auf die beiden und das was sie vor Jess verborgen haben.
Im Verlaufe der Suche und ihrer Reise über Irland, London, Cornwall und New York verändert sich Jess etwas. Ich hatte den Eindruck, dass sie erst jetzt damit beginnt, das Geschehene richtig zu verarbeiten.
Und auch wenn sie immer wieder Rückschläge bei ihrer Suche ertragen muss, sie gibt die Hoffnung nicht auf und sucht weiter.
Das war alles sehr gefühlvoll dargestellt aber es gab durchaus auch humorvolle Momente. Ich war völlig gefesselt von den Ereignissen und bewegt von den Briefen von Joe, die Jess so nach und nach alle liest. Auch findet sie in dem Karton kleine Kärtchen mit Botschaften, z. B. „Lies das, wenn du traurig bist“, die sie in den jeweils passenden Situationen liest.
Debra Johnson erzählt die Geschichte von Jess und Joe in einem sehr gefühlvollen, manchmal fast poetischen Schreibstil. Auch wenn es hier um eine große Liebe geht, kommt die Handlung völlig ohne Kitsch aus, löst aber so allerlei Gefühle beim Lesen aus.
Ich habe dieses Buch sehr genossen und der Roman hat, wie im Klappentext erwähnt, mir anfangs das Herz gebrochen es aber am Ende wieder zusammengesetzt!
Für mich war es ein Lesehighlight, an das ich noch lange denken werde!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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