Cover-Bild Der Flügel der Zeit
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kadera-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 260
  • Ersterscheinung: 11.10.2019
  • ISBN: 9783948218089
Dieter Bührig

Der Flügel der Zeit

Ein Capriccio über die Lübeck-Reise des jungen Johann Sebastian Bach
Der Icherzähler hat ein Lübecker Altstadthaus geerbt. Es ist mit Denkmalschutz belastet, klebt am Rest der alten Stadtmauer.
Ein seltsamer Konzertflügel scheint im Haus vergessen zu sein. Es erscheint der mystisch anmutende Instrumentenbauer Silbermann und erzählt dem neuen Besitzer, er nennt sich Mister Pope, was es mit dem Instrument auf sich hat.
»Ich habe das Instrument so eingerichtet, dass man mittels Musik in die Zeit reisen kann, in der sie komponiert wurde. Sie reisen Jahrzehnte oder Jahrhunderte in die Vergangenheit, bis Sie selbst den Deckel schließen und unversehrt ins Heute zurückkehren.« Doch jedes Wunder hat Gefahren: »Schließt ein anderer den Deckel, bleiben Sie in der Vergangenheit gefangen – und ebenso, wenn Sie dieses Geheimnis mit anderen teilen oder versuchen jemanden ins Jetzt mitzunehmen.«
Was für verlockende Möglichkeiten! Mr. Pope spielt sich mit Johann Sebastian Bachs »Capriccio über die Abreise des sehr beliebten Bruders« in das Jahr 1705, als der junge Komponist nach Lübeck wanderte, um den Kirchenmusiker Dieterich Buxtehude zu behorchen. Lübeck ist zu dieser Zeit keine friedliche Idylle. Der Nordische Krieg und der Spanische Erbfolgekrieg hat die neutrale Reichsstadt zum Zentrum fremder Spione und Hasardeure gemacht. Doch Mr. Pope findet Zugang zur bürgerlichen Gesellschaft, zu den Komponisten – und zu Buxtehudes ältester Tochter Anna.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2019

Eine musikalische Zeitreise

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Schon die Idee, sich an einen Flügel zu setzen und sich dann mit der Musik in die passende Zeit zu spielen, hat mich absolut begeistert. Eine Zeitreise der ganz anderen Art.
Wir reisen mit nach Lübeck ...

Schon die Idee, sich an einen Flügel zu setzen und sich dann mit der Musik in die passende Zeit zu spielen, hat mich absolut begeistert. Eine Zeitreise der ganz anderen Art.
Wir reisen mit nach Lübeck und lernen Johann Sebastian Bach kennen und Buxtehude und Schiefferdecker und viele mehr.
Was mir an diesem Buch ganz besonders gefiel, ist die Sprache, die ist bildgewaltig und fantastisch, die Formulierungen sind fein ausgearbeitet und treffend. Man lernt viel über die Berufe dieser Zeit, ein Apotheker, Kupferstecher, Bälgetreter und viele andere werden vorgestellt.
Es geht nach Hamburg an die Oper und nach Travemünde auf den Leuchtturm und man kann sich alles genauso vorstellen, wie es damals gewesen sein muß.
Eine Liebesgeschichte, die aber nicht sein kann und darf, ist in Ansätzen zu spüren, die Beteiligten wuchsen mir ans Herz.
Durch das ganze Buch zieht sich als Leitfaden die Musik, nicht nur die von Bach und die wird so beschrieben, das man auch als Laie eine Ahnung davon bekommt. Dieses Buch macht Lust auf mehr. Eine ganz eindeutige Empfehlung.

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Veröffentlicht am 29.11.2019

Eine Zeitreise der Besonderen

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Der Erbe eines alten Hauses in Lübeck erzählt in der Ich Form die Geschichtes eines alten Flügels,welcher sich in dem geerbten Hauses befindet.Mit diesem Flügel kann man in die Vergangenheit reisen-was ...

Der Erbe eines alten Hauses in Lübeck erzählt in der Ich Form die Geschichtes eines alten Flügels,welcher sich in dem geerbten Hauses befindet.Mit diesem Flügel kann man in die Vergangenheit reisen-was dem Ich erzähler der mystische Instrumentenbauer Silbermann erzählt.Allerdings muß muß der Reisende einiges beachten,damit er wieder zurück kehren kann.Der Ich Erzähler begibt sich in die Zeit von Johann Sebastian Bach,als dieser seinem Bruder in Lübeck ein Capriccio schreibt.Der Ich Rrzähler gibt sich als englischer Gärtner Alexander Pope aus.An dessen Seite geht man als Leser durch das alte Lübeck 1705.Er lernt die Töchter von Buxtehude kennen,wobei ihm Anna am meistens faszienierte.Man erfährt einiges über das Bälgetrehten,das Lübecker Marzipan.Über die Menschen aus dieser Zeit wie Kupferstecher,Angestellte der Druckerei und der Apotheke-und man begegnet Bach.

Der Autor Dieter Bühring nimmt mich als Leser ,seine Erzählung macht es mir leicht in diese Zeit zu folgen.Ich bin an der Seite des Ich Erzählers durch das alte Lübeck und auch durch Hambugr gegangen.Das Buch war super recherchiert und man merkte die Liebe zur Musik des Autors.Es war ein Erlebnis-das Buch zu lesen-ich befand mich in einer anderen Zeit.ich gebe dem Buch 5 Sterne .

Veröffentlicht am 19.11.2019

Beeindruckende Begegnung mit Bach und Buxtehude

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„...Man kann Musik mit einem Festkleid vergleichen. Es braucht ein ordentliches Tuch, das ist die Harmonie, die dem Ganzen ein solides Gerüst gibt. Die Melodie ist so etwas wie die Fasson des Kleides. ...

„...Man kann Musik mit einem Festkleid vergleichen. Es braucht ein ordentliches Tuch, das ist die Harmonie, die dem Ganzen ein solides Gerüst gibt. Die Melodie ist so etwas wie die Fasson des Kleides. […] Doch dann gibt es noch die Stickereien und Applikationen. Wohl dosiert strahlen sie Eleganz aus...“

Der Ich – Erzähler hat in Lübeck ein altes Haus geerbt. Dort findet er eine Flügel. Der Erbauer des Flügels, der sich Silbermann nennt, verrät ihm, dass er so lange in die Vergangenheit reisen kann, wie er auf dem Flügel ein Musikstück spielt. Er möchte das ausprobieren und plant akribisch seine Reise. Die Musik von Bach schickt ihn ins Jahr 1705. Damals war der 20jährige Johann Sebastian Bach zu Besuch beim Kirchenmusiker Buxtehude.
Der Autor hat einen beeindruckenden historischen Roman geschrieben. Der gehobene Schriftstil macht das Buch zu etwas Besonderen. Davon zeugt schon das Eingangszitat.
Neben all den historischen Betrachtungen ziehen sich zwei Schwerpunkte wie ein roter Faden durch die Geschichte. Das ist zum einen die Musik, zum anderen das Thema Zeit.
Der Ich-Erzähler verrät uns seinen Namen nicht. Für seinen Abstecher ins historische Lübeck wählt er sich den Namen eines englischen Gartenbauers.
Sehr detailliert wird Lübeck beschrieben. An der Seite des Protagonisten besuche ich einen Kupferstecher, die Ratsapotheke und die Schule. Dabei lerne ich nicht nur die Örtlichkeiten kennen, sondern erfahre eine Menge über das Handwerk oder damalige Schulgesetze.
Beeindruckend sind die bildhaften Beschreibungen der Musik. Das folgende Zitat zeigt das:

„...Dann setzte eine kraftvolle Fuge ein, ein Vierergespräch unter Freunden, die anscheinend über das Wesen der Zeit philosophierten...“

Mit Anna Buxtehude hat der Autor eine junge Frau kreiert, die sich bisher nach ihren Möglichkeiten entfalten konnte. Sie verfügt über ein reichhaltiges Wissen. Jetzt aber ist sie an einem Wendepunkt ihres Lebens angekommen. Ihr Vater will sie verheiraten.
Zu den stilistischen Höhepunkten gehören die fein ausgearbeiteten Gespräche. Wenn sich der Ich-Erzähler mit Bach und Schiefferdecker habe Musik austauscht, kommen die unterschiedlichen Standpunkte und Ansichten zum Tragen. Bei Bach klingt das so:

„...Nun, die Musik ist die ausdrucksvollste Form, Gottes Zeit zu erleben. Sie ist die hohe Kunst des Augenblicks, denn in jeder Sekunde unseres Erdendaseins überflutet uns ein Strom an Empfindungen und Gedanken...“

Gekonnt hat der Autor weitere Geschichten in seine Geschichte integriert. Das sind zum einen zwei Sagen, zum anderen kleine Erzählungen, die Anna geschrieben hat und die ein Schlaglicht auf das Innenleben und die Gedankenwelt der jungen Frau werfen.
Das Buch lebt von einer inneren Spannung, die sich unter anderen daraus ergibt, dass der Ich – Erzähler sich jedes Wort gut überlegen muss. Hinzu kommen die historischen Gegebenheiten. Der Krieg, der sich der Stadt nähert, sorgt bald dafür, dass Fremde argwöhnisch betrachtet werden. Außerdem hat Silbermann dem Ich – Erzähler deutlich gemacht, wann eine Rückkehr für ihn unmöglich wird.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verknüpft historische Ereignisse mit den Blick auf verschiedene Musikstile der Zeit.

Veröffentlicht am 04.12.2019

Eine Reise in das Jahr 1705

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In „Der Flügel der Zeit“ entführt uns der Autor Dieter Bührig in das Jahr 1705, in dem wir unter anderem Johann Sebastian Bach treffen. Die Geschichte wird aus der Sicht eines namenlosen Ich-Erzählers ...

In „Der Flügel der Zeit“ entführt uns der Autor Dieter Bührig in das Jahr 1705, in dem wir unter anderem Johann Sebastian Bach treffen. Die Geschichte wird aus der Sicht eines namenlosen Ich-Erzählers geschildert, der sich durch ein magisches Klavier in jene Zeit spielt und dort neben verschiedenen Protagonisten auch das damalige Lübeck kennenlernt.

Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig lesen und alle Begebenheiten sind sehr detailreich geschildert. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, selbst neben dem Ich-Erzähler zu stehen und mit ihm zusammen die frühere Zeit zu entdecken. Immer wieder beschreibt der Autor interessante und gut recherchierte Details, die ich als Leser noch gar nicht wusste. So geht er zum Beispiel auch auf das Lübecker Marzipan ein.

Das Highlight dieses Buches stellt aber natürlich das Kennenlernen des jungen Johann Sebastian Bachs dar, über den wir hier sehr viel erfahren. Besonders für Liebhaber klassischer Musik sollte dieses Werk also eine spannende Lektüre darstellen. Sowohl das Thema Musik, als auch die Zeit bilden den Kern dieses Romans.

Im Gesamten kann ich das Buch sehr empfehlen. Für mich war es eine interessante und gut zu lesende Abendlektüre, die mir an vielen Stellen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Einen Stern Abzug muss ich leider trotzdem geben, da man meiner Meinung nach, viele Stellen noch besser hätte ausbauen können. An einigen Punkten im Buch schritt mir die Geschichte einfach zu schnell voran. Das hat mir leider, besonders am Ende, ein wenig die Spannung genommen.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Sehr viel Lübeck, noch mehr Musik und ein wenig Zeitreise

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Ein namenloser Ich-Erzähler erbt in Lübeck ein altes Haus. Darin findet er einen Konzertflügel. Der mysteriöse Silbermann erzählt ihm, dass er damit in die Vergangenheit reisen kann. Allerdings muss er ...

Ein namenloser Ich-Erzähler erbt in Lübeck ein altes Haus. Darin findet er einen Konzertflügel. Der mysteriöse Silbermann erzählt ihm, dass er damit in die Vergangenheit reisen kann. Allerdings muss er einiges beachten, damit er auch wieder zurückkehren kann. Da er ein Musikliebhaber ist, begibt er sich in die Zeit von Johann Sebastian Bach, als dieser sein Capriccio für seinen Bruder schrieb und Lübeck besuchte. Dort gibt er sich als englischer Gärtner Alexander Pope aus.

Das Cover des Buches ist absolut passend und auch hervorragend gemacht,

Der Schreibstil des Autors ist sehr lyrisch und auch von der Musik sehr geprägt. Die Orte werden fantastisch vorgestellt, ebenso die Charaktere. So stört es auch nicht, dass Mr. Pope eigentlich namenlos bleibt.

Der Plot an sich ist gut durchdacht, allerdings fiel mir natürlich sofort auf, dass sich niemand wundert, dass ein Engländer scheinbar perfekt deutsch kann. Später wird auch noch ein Gedicht von Alexander Pope vorgetragen - ebenfalls auf deutsch.

Zudem fehlte mir in dem Buch die Spannung. Die Gefahr, dass Pope nicht mehr zurückreisen konnte, war sehr gering und wurde immer nur nebenbei erwähnt, wenn er sich (was sehr eingebaut wirkte) wieder mal verplapperte.

Dafür erfährt man sehr viel über Musik, wenn man allerdings nicht wirklich ein absoluter Klassik-Fan ist, klassischer Musiker ist oder dies studiert hat, wird es teilweise schwer dem ganzen zu folgen, denn über die Musik wird fast das ganze Buch über geredet und mit vielen Ausdrücken konnte ich einfach nichts anfangen.

Das Buch wirkt aber perfekt recherchiert und man merkt in jeder einzelnen Zeile die Liebe des Autors zur klassischen Musik.

Schade also um die Umsetzung. Wenn man der Zeitreise mehr Raum gegeben hätte und die Musik nicht so in den Vordergrund wäre es wahrscheinlich ein tolles Buch geworden.

Fazit: Sehr viel Lübeck, noch mehr Musik und ein wenig Zeitreise. 3,5 von 5 Sternen