Buch für Zwischendurch
Alexandre Dumas, der Autor von „Die Drei Musketiere“, veröffentlicht in seiner Zeitung fortlaufend Weiterführungen seiner Romane. Plötzlich werden allerdings von einem seiner vierzig Angestellten geheime ...
Alexandre Dumas, der Autor von „Die Drei Musketiere“, veröffentlicht in seiner Zeitung fortlaufend Weiterführungen seiner Romane. Plötzlich werden allerdings von einem seiner vierzig Angestellten geheime Staatsgeheimnisse geleakt und Dumas muss sich ausgerechnet mit seiner größten Kritikerin Anna Moll verbünden, Hals über Kopf aus Paris fliehen und auf den Weg nach London machen, um dem Übeltäter das Handwerk zu legen. Es entsteht eine verstrickte Verfolgungsjagd durch ganze Europa – und ein Wettlauf gegen die Zeit.
Das Cover hat mich auf den ersten Blick total angesprochen und ich bin ein großer Fan davon. Der türkise Farbverlauf im Hintergrund und die goldenen Ranken auf den Seiten bilden eine mystische und geheimnisvolle, aber auch eine edle Atmosphäre. Diese passt perfekt zu dem Buch, denn auch die Geschichte ist mystisch und manchmal geheimnisvoll, aber auch edel.
Die Protagonisten Alexandre Dumas und Anna Moll hatte ich schnell ins Herz geschlossen, auch wenn meine Sympathie gegenüber Anna manchmal ins Wanken geraten ist. Mit Abschluss des Romas haben beide eine große Charakterveränderung hinter sich, was ich sehr schätze.
Dumas als anfangs vielleicht etwas selbstverliebter Typ entpuppt sich als offenherziger und auch hilfsbereiter Mensch, wenn es um seine Bekannten geht. Mir ist er mit Laufe der Geschichte immer sympathischer geworden und seine lustige Art hat mich öfters zum Lachen gebracht.
Anna war für mich Anfangs eine sehr schwierige Person, da ich nicht wirklich Sympathie für sie empfinden konnte. Aber auch das hat sich geändert und sie ist mir, genauso wie Dumas und viele andere Charaktere, ans Herz gewachsen.
Mein absoluter Lieblingscharakter ist wohl der kleine Prinz Albert, der leider viel zu kurz kam. Ich hätte sehr gerne mehr von ihm gelesen :(
Die Sprache ist sehr bildhaft und der Schreibstil ist sehr tragisch. Was ich schön fand, waren die Ortsbeschreibungen, auch wenn sie öfters etwas (sehr) lang ausgefallen sind. (Das war dann schon etwas anstrengender zu lesen.)
Was mich leider echt an dem Buch gestört hat, waren die Spannungsauf- und Abbaue. Für mich war die Spannungskurve nie wirklich gehalten oder fortlaufend steigend und auch mit dem Ende war sie nicht auf dem Niveau, das ich mir erwünscht hatte. Immer wieder ist sie während den spannenden Teilen abgefallen, was ich nicht so gut fand. Aber natürlich hier jedem das Seine :)
Der Wendepunkt und das Ende kamen beide sehr überraschend und abrupt. Bin ich nicht wirklich ein Fan von. Ebenfalls hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass der Autor schnell ein Ende haben wollte, das die meisten Leser zufrieden stimmen würde. Mich leider nicht wirklich :(
Ansprechen würde ich gerne noch, dass ich den Klappentext nicht ganz zutreffend finde, weil ich beim Lesen von diesem dachte, dass es eher in Richtung „Ermittlungen“ geht. War leider nur klein wenig der Fall. Es geht eher um eine Schatzsuche, die nebenbei noch zu einer Verfolgungsjagd zwischen Gut und Böse mutiert. (Ganz grob zusammengefasst)
Mein Fazit: Das Buch wird nicht mein neues Lieblingsbuch, aber ich werde es auch nicht in die Hölle verbannen. Es ist eine angenehme und meist lustige Lektüre, die man für Zwischendurch schon lesen kann.