Ausdrucksstark-Bildgewaltig-Einnehmend
Deutschland, Februar 1945: In einem Viehwaggon werden die ungarischen Jüdinnen Betti und ihre jüngere Schwester Eva transportiert. Nur kurz zuvor wurden sie von ihrer Mutter und dem kleinen Bruder getrennt. ...
Deutschland, Februar 1945: In einem Viehwaggon werden die ungarischen Jüdinnen Betti und ihre jüngere Schwester Eva transportiert. Nur kurz zuvor wurden sie von ihrer Mutter und dem kleinen Bruder getrennt. Eva ist verletzt und leidet sehr unter der Zugfahrt. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln versucht Betti ihrer Schwester zu helfen. Schließlich ist sie alles was sie noch hat.
Im Konzentrationslager in Erlenbach angekommen werden die Häftlinge furchtbar behandelt. Es gibt nur sehr wenig Nahrung, die Baracken schützen kaum vor den winterlichen Wetterbedingungen und viele ansteckende Krankheiten quälen die bereits stark geschwächten Frauen.
Alle Häftlinge, die noch ein wenig Kraft haben, müssen nun täglich in die Schichtarbeit in einer geheimen Fabrik. Nur schweren Herzens kann Betti sich von der kranken Eva trennen um zur Arbeit zu gehen. Als sie eines Tages zurück kommt, ist Eva nicht mehr da. Furchtbare Angst überkommt sie. Ihrer Schwester ging es mittlerweile so schlecht, dass sie in ein Krankenrevier gebracht werden musste. Dabei lernt Betti den Arzt Dr. Sternfeld kennen. Dieser möchte den beiden Mädchen unbedingt helfen. Doch wird er es schaffen Eva zu retten?
In der Fabrik begegnet Betti Konrad, einem jungen deutschen Flugzeugwart. Trotz der sprachlichen Barriere und der unmöglichen Umstände kommen die beiden einander näher. Gerne würde er Betti bei ihrer Flucht aus dem Konzentrationslager helfen. Wird Betti es schaffen zu fliehen? Und was ist mit ihrer Mutter und dem Bruder passiert? Ob sie die Tortur der Nazionalsozialisten überlebt haben?
Ich muss ehrlich sagen, dass mir beim Lesen mehrmals die Tränen in den Augen standen. Dorothea Morgenroth schreibt flüssig, bildgewaltig und gefühlvoll. Der Autorin gelingt es auf hervorragende Weise ihre exzellent recherchierte Geschichte dem Leser so zu erzählen, dass man während des Lesens das gesamte Spektrum des Gefühlsbarometers erlebt.
Für mich ist es eines der Lese-Highlights in diesem Jahr, daher eine klare Leseempfehlung!