Cover-Bild Friedl
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32,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Mitteldeutscher Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 672
  • Ersterscheinung: 05.2022
  • ISBN: 9783963115677
Elena Makarova

Friedl

Biografischer Roman
Christine Hengevoß (Übersetzer)

Friedl Dicker-Brandeis (1898–1944), geboren als Jüdin in Wien, zählt zu den bedeutendsten Schülerinnen des Weimarer Bauhauses. 1934 wird Friedl, die im illegalen Widerstand tätig ist, inhaftiert. Danach emigriert sie nach Prag, wo sie sich der realistischen Malerei zuwendet, Emigrantenkinder in Kunst unterrichtet und ihren Cousin Pavel Brandeis heiratet. Ein Visum nach Palästina, nur für sie allein, schlägt sie aus. Nach Jahren der Erniedrigungen und Schikanen durch die antijüdischen Gesetze werden beide im Dezember 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort gibt Friedl den Kindern Zeichenunterricht und setzt sich unermüdlich für sie ein. Am 9. Oktober 1944 wird die Künstlerin in Auschwitz-Birkenau vergast.
In ihrem biografischen Roman zeichnet Makarova die Epoche zwischen den Weltkriegen aus Sicht der Ich-Erzählerin nach und lässt eine ganze Generation von Künstler*innen wiedererstehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2023

Interessante Biografie

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(CN : Holocaust, Antisemitismus, Mord, Konzentrationslager)

Ich habe zwar ein Gymnasium mit Kunstschwerpunkt besucht doch der Name Friedl Dicker Brandeis kam mir dabei leider nicht unter, was schade ist ...

(CN : Holocaust, Antisemitismus, Mord, Konzentrationslager)

Ich habe zwar ein Gymnasium mit Kunstschwerpunkt besucht doch der Name Friedl Dicker Brandeis kam mir dabei leider nicht unter, was schade ist scheint sie doch eine sehr spannende Künstlerin und interessante Person gewesen zu sein die ihr Leben voll in den Dienst der Kunst stellte.

Die Autorin lässt Friedl anhand von Briefen, die immer wieder in die Handlung eingearbeitet sind, ausgesprochen lebhaft auferstehen.

Man hat beim Lesen teilweise das Gefühl das Friedl Dicker Brandeis selbst aus ihrem bewegten Leben erzählt.

Für alle Kunstinteressierten die sich vor nicht chronologischer Schreibweise mit viel introspektion nicht fürchten und auch vor Büchern mit hoher Seitenzahl nicht zurückschrecken ist dieses Buch sicherlich interessant auch wenn ich persönlich mich erst nach ein paar Kapiteln voll auf die Handlung einlassen konnte. Aber war das einmal geschafft wurde es von Seite zu Seite immer interessanter

Über Friedl Dicker Brandeis :
geboren 30. Juli 1898 in Wien
gestorben 9. Oktober 1944 im KZ Auschwitz. Sie war Künstlerin, Designerin und Innenarchitektin. Sie war eine Vertreterin des Bauhaus Stils.

Im September 1942 wurde sie mit ihrem Mann in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Hier gab Friedl Dicker-Brandeis Zeichenkurse für Kinder.

1944 wurde Friedl Dicker Brandeis im KZ Auschwitz vergast. Sie wurde 46 Jahre alt. Ihr Mann Pavel überlebte den Holocaust.
(Quelle : Wikipedia)

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Veröffentlicht am 08.08.2022

DIE Schülerin des Bauhauses und ihr Lebensweg

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Wer sich ein wenig mit der Geschichte des Bauhauses auseinandersetzt, stolpert unweigerlich über einen Namen: Friedl Dicker-Brandeis. Die in Wien geborene Jüdin war eine der bedeutendsten Schülerin in ...

Wer sich ein wenig mit der Geschichte des Bauhauses auseinandersetzt, stolpert unweigerlich über einen Namen: Friedl Dicker-Brandeis. Die in Wien geborene Jüdin war eine der bedeutendsten Schülerin in Weimar und war als Malerin Teil der damaligen geistigen Avantgarde um Paul Klee, Oskar Schlemmer und auch Walter Gropius kannte sie gut. Wie kann es sein, dass ihr Name nur Wenigen ein Begriff ist? War sie doch einer DER Frauen der schaffenden Künste bevor die Nazis alles zunichte machten.
Elena Makarova, eine in Israel lebende vielfach ausgezeichnete russische Schriftstellerin und unter anderem auch Historikerin und Dokumentarfilmregisseurin, hat das Leben der Friedl Dicker-Brandeis nun in einen biografischen Roman gebracht. Das gute Werk ist über 600 Seiten lang, braucht also ein wenig Muse. Aber es liest sich äußerst gut, was sicherlich auch der Verdienst der sehr guten Übersetzung aus dem Russischen von Christine Hengevoß ist.
Was ich sehr gelungen finde ist der Einstieg den Elena Makarova gefunden hat, denn es Beginn mit einem Vorwort, mit einem Annähern der Schriftstellerin an ihre Hauptfigur und das nicht zu knapp, aber dieses „setting the scene“ gelingt ihr hervorragend und hilft einen Zugang zu finden.
Dann wird in fünf großen Blöcken die Lebensgeschichte von Friedl erzählt aus ihrer eigenen Perspektive. Immer durchsetzt von Briefen und Gedanken. Diese sehr persönliche Aufarbeitung ihrer Lieben und Leiden, ihre Schaffenskunst, ihr intellektuellen Auseinandersetzung, ihre Politisierung (sie tritt 1931 der KP bei) und ihr unermüdlicher Wille ihr Schaffen fortzuführen, ist beeindruckend zu lesen. Erst emigriert sie nach Prag, leider nicht weit weg genug, bis es in Ausschwitz 1944 zu ihrer Vergasung kommt. Und die Welt wurde wieder einer großartigen Person beraubt. Beschämend.
Das Buch enthält auch ein paar Seiten mit Fotografien und Werken der Künstlerin. So wird das beschriebene und erzählte noch viel realer und lebendiger.
Danke Romanen wie diesen bleiben Frauen wie Friedl Dicker-Brandeis in unserer aller Gedächtnis und ehrt ihr leider sehr kurzes Lebenswerk.

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