Cover-Bild Fünf Tage im Mai
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 23.01.2019
  • ISBN: 9783608115857
Elisabeth R. Hager

Fünf Tage im Mai

Roman
Ein funkelnder Roman über die ungewöhnliche Freundschaft einer jungen Frau mit ihrem Urgroßvater und über die Selbstlosigkeit wahrer Liebe

Illy und ihr Urgroßvater sind ein ungleiches Gespann. Während sich Tatka mit großen Schritten dem Greisenstatus nähert, fängt Illy gerade an, die Welt zu entdecken. Doch ihre freie Zeit verbringen sie am liebsten gemeinsam – ob in der alten Fassbinder-Werkstatt oder auf dem Rücken von Tatkas Moped. Beschwingt und mit großer Wärme erzählt Elisabeth Hager über einen Zeitraum von achtzehn Jahren von fünf Tagen im Mai, an denen die Würfel im Leben der beiden neu fallen.

llly ist ein Wildfang, besitzt einen scharfen Verstand und einen Urgroßvater namens Tatka. Der ist ein Auslaufmodell:

Berserker im Greisengewand, letzter Fassbinder Tirols, Anhänger der untergegangenen K.u.K.-Monarchie und bald schon der älteste Mann im Dorf. Wenn Illy an ihren freien Nachmittagen bei ihm in der Werkstatt sitzt, lauscht er mit seinem guten Ohr ihren Berichten, erzählt vom untergegangenen Kaiserreich und weiht Illy ins Fassbinder-Handwerk ein. Sie wiederum teilt mit ihm jedes Geheimnis, etwa, dass in dem Atlas, den sie gerade erst in der Schule bekommen hat, ein seltsamer Name steht: Tristan Unger. Tatsächlich verliebt sich Illy Jahre später in Tristan, einen Außenseiter, der so gar nicht in die Tiroler Dorfidylle passen will.

Die Eltern verbieten ihr den Umgang, nur Tatka deckt die junge Liebe. Doch Illy erkennt eines Tages selbst, dass sie eine Entscheidung treffen muss. Noch ahnt sie nicht, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung sie ein Leben lang begleiten werden.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei KrimiElse in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Überrascht

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Überrascht war ich von dem Buch. Eigentlich war es nur ein Zufall, dass ich es gelesen habe. "Es lag da so 'rum."

Ich dachte bei dem Titel zunächst an 5 aufeinanderfolgende Tage im Mai. Aber es handelt ...

Überrascht war ich von dem Buch. Eigentlich war es nur ein Zufall, dass ich es gelesen habe. "Es lag da so 'rum."

Ich dachte bei dem Titel zunächst an 5 aufeinanderfolgende Tage im Mai. Aber es handelt sich um 5 einzelne Tage im Mai aber in 5 verschiedenen Jahren. Insgesamt geht es um einem Zeitraum von 18 Jahren. Ort der Handlung ist ein Dorf im Gebirge. Illy und ihr Urgroßvater Tatka sind die Hauptpersonen. Bei Tatka findet Illy immer Verständnis, auch wenn es sich zum Beispiel um das Verhältnis zu Tristan handelt. Den Umgang mit Tristan hatten ihre Eltern ihr verboten, da Tristan so gar nicht ins Dorfklischee passt, denn er trinkt, kifft und hat lange Haare, die bis zur Hüfte reichen.

Dadurch dass nur fünf Tage aus den 18 Jahren exemplarisch erzählt werden, ergibt sich die Schwierigkeit, das zu erzählen, was jeweils in der Zwischenzeit geschehen ist. Elisabeth R. Hager macht das raffiniert, indem sie diese Geschehnisse im Nachhinein erst wage andeutet und dann immer deutlicher werden lässt.

Angenehm zu lesen, übersichtliche Anzahl der handelnden Personen, gute Charakterisierung der Personen, besonders der Hauptpersonen, alles in allem ein lesenswertes Buch. Gut, dass ich zufällig darauf gestoßen bin.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Über Verluste und Liebe

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Leise, und wunderschön, werden fünf prägende Tage im Mai im Leben von Illy Hofer, aufgewachsen in Kitzbühel, erzählt.
Zum ersten Mal begegnen wir der Protagonistin Illy im Mai 1986, bei ihrer Erstkommunion, ...

Leise, und wunderschön, werden fünf prägende Tage im Mai im Leben von Illy Hofer, aufgewachsen in Kitzbühel, erzählt.
Zum ersten Mal begegnen wir der Protagonistin Illy im Mai 1986, bei ihrer Erstkommunion, im Schatten der Tschernobyl-Katastrophe. Und Illy vermisst in der Kirche ihren Tat’ka, ihren Uropa, der sie dann auch, als ihr schlecht wird und sie die Kirche noch vor der Kommunion verlässt, liebevoll betreut. Wir erfahren, dass Tat’ka als letzter Fassbinder arbeitet in der Werkstatt, die er sich bei Illys Elternhaus eingerichtet hat, ein Anhänger der KuK-Monarchie ist und sein Haus bei einem Kartenspiel vom Nachbarn gewonnen hat. Als Illy am Abend der Erstkommunion, dem Tag, als Tat’ka ihr auch zum ersten Mal ein Pocket Coffee zum Kosten gab (ein besonderes Erlebnis, da Illy bis dato den Geschmack des Erwachsenen-Getränks nicht kannte) mit ihrem Atlas Tat’ka in seiner Werkstatt besucht, finden sie im abgelegensten Winkel der Welt, bei der Inselgruppe Tristan da Cunha, den Namen des Schülers, der den Atlas offenbar vor Illy besessen hat, Tristan Unger. Illy fühlt sich diesem Tristan auf unerklärliche Weise verbunden, obwohl sie noch nie zuvor etwas von ihm gehört hat.
10 Jahre später, Illy ist inzwischen 17 Jahre alt, begegnen wir der Schülerin wieder, einen Tag vor Tat’kas 92. Geburtstag. Ausgehen mit Freundin Kicki ist angesagt, wobei die eigentlich nur ihren neuen Freund (Edi oder Axel? Er begegnet uns im weiteren Verlauf des Buches als Ediaxel) im Kopf hat. Als Ediaxel auftaucht, fährt er mit den Mädchen etwas außerhalb zu einer Disko, wo Freunde von ihm an diesem Abend aufgetreten sind. Doch als sie dort angekommen, ist niemand mehr da außer einem sehr verärgerten Türsteher, der gerade den Sänger der Band, der sich das Geld für ihren Auftritt gerade etwas unsanft selbst besorgt hat, verfolgt. Es kommt zu einer Schlägerei, der Sänger (und die Handkassa) landen bei Illy am Rücksitz. Sie ist unglaublich berührt, als sie feststellt, dass der charismatische, gar nicht ins Dorfgeschehen passende junge Mann neben ihr Tristan ist, DER Tristan Unger.
Als Illys Tat’ka bei den Feierlichkeiten zu seinem 92. Geburtstag am nächsten Tag eine kurze Unpässlichkeit erlebt, fährt Illys Vater am Heimweg mit ihm beim Krankenhaus vorbei. Illy ist erstaunt, Tristan dort als Zivildiener anzutreffen, und kommt mit ihm ins Gespräch.
Ende Mai 1998 treffen wir Illy wieder. Zwei Jahre lang trifft sie sich nun heimlich mit Tristan, die anfängliche Verliebtheit ist inzwischen abgeflaut, Illy will sich endlich mit Tristan aussprechen, einmal mit ihm alleine sein, reden. Doch wieder sind Ediaxel, Kicki und ein Bandmitglied namens Anton dabei, als sie an diesem Frühsommertag ein Lagerfeuer zu Ehren des ehemaligen Fußballtrainers der Jungs veranstalten. Illy hat alles so satt – die Sauferei, die Musik, und nützt die Gelegenheit einer Pause, als das Bier ausgeht und Anton, der als einziger noch halbwegs nüchtern scheint, mit Illy Nachschub holen sollte. Da Anton noch seiner Mutter Zigaretten bringen möchte, dauert das länger als geplant, und Illy und Anton werden bei ihrer Rückkehr von den anderen bezichtigt, sie hätten miteinander geschlafen in der Zeit. Tristan, der inzwischen schon vollkommen betrunken ist, Kicki und Ediaxel misshandeln Illy und Anton. Illy flieht und beschließt, dass sie jeden Kontakt zu Tristan abbrechen muss.
Drei Tage vor Tat’kas 100stem Geburtstag kehrt Illy vom Auslandsstudium in Marseille verfrüht zurück – eigentlich wäre sie erst am 18. Mai (2004) erwartet worden, doch eine unangenehme Begegnung in Marseille ließ sie früher zurückkehren. Illy besucht erst Tat’ka, und macht mit ihm einen Ausflug auf seiner alten Puch Maxi. In einem langen Gespräch das in just jenem Gasthof, vor dessen Tür Illy Tristan das erste Mal sah, geführt wird, erfahren wir aus Nebengedanken, was mit Tristan geschehen ist, als Illy den Kontakt abgebrochen hat, und hören, wie Tat’ka seine erste große Liebe, seine Ursel, auf tragische Weise verloren hat. Tat’ka bittet Illy noch zum Abschied, ihren Vater am nächsten Morgen zu ihm zu schicken.
An seinem 100sten Geburtstag wird Korbinian Hofer, wie Tat’ka im bürgerlichen Namen heißt, beerdigt. Er hat sich am Tag nach Illys letztem Besuch auf der Treppe in seinem Haus tödlich verletzt – ob mit Absicht oder nicht, das wird man nie erfahren. Beim Besuch am Friedhof findet Illy auch die Grabstätte von Tristan – und die lange gesuchte innere Ruhe.
Es sind nur fünf Tage, die wir die Protagonistin begleiten, doch aufgrund der unglaublich mitreißenden, lebendigen, warmherzigen Sprache, in der Elisabeth R. Hager von Abschied, Trauer, Wut und Liebe erzählt, hat man den Eindruck, die Protagonisten persönlich zu kennen. Wundervoll geschriebener Roman über das Leben und darüber, dass das Leben auch nach großen Verlusten weitergeht.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Herzerwärmend berührend

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Ein kleines Dorf in Tirol. Hier lebt die kleine Illy mit ihren Eltern und ihrem Opa Tat'ka, dem letzten Fassbinder der Region. Illy erlebt hier ihre Kindheit, Jugend und kehrt auch an diesen Ort zurück, ...

Ein kleines Dorf in Tirol. Hier lebt die kleine Illy mit ihren Eltern und ihrem Opa Tat'ka, dem letzten Fassbinder der Region. Illy erlebt hier ihre Kindheit, Jugend und kehrt auch an diesen Ort zurück, nachdem sie etwas von der Welt gesehen hat.
Die Autorin führt die Leser_innen in eine Welt voller Freundschaft, Abenteuer, Liebe, Schuld, Sinnfragen und auch Vergebung und zeigt an den Geschichten von Illy und ihrem Großvater auf, dass das Leben zwar nicht immer einfach ist, es aber dann immer an uns selbst liegt, was wir daraus machen und das wir nur über unsere Lebenswege entscheiden können und andere nicht retten können.
Fünf Tage im Mai ist ein Buch, was vom Herzen berührt und kein Auge trocken lassen wird. Danke Elisabeth R. Hager für dieses Geschenk.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Berührende Geschichte

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"Fünf Tag im Mai" hat mich wirklich umgehauen und ich bin auch jetzt noch nach dem Beenden des Buches absolut berührt von der wunderschönen Geschichte über Illy und ihren Urgroßvater Tatka. Die beiden ...

"Fünf Tag im Mai" hat mich wirklich umgehauen und ich bin auch jetzt noch nach dem Beenden des Buches absolut berührt von der wunderschönen Geschichte über Illy und ihren Urgroßvater Tatka. Die beiden Hauptfiguren sind authentisch und lebensecht und ich habe während des Lesens ihre Freude und ihren Kummer miterlebt und geteilt. Ich finde die ungewöhnliche Einteilung der Handlung sehr gelungen, die immer einen Tag im Mai schildert in unterschiedlichen Jahren. Durch diese Erzählweise kann man das Aufwachsen von Illy mitverfolgen und die Entwicklung der Figuren miterleben. Dabei ist definitiv nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen, doch die Liebe zwischen Illy und ihren Urgroßvater übersteht dabei jede Katastrophe.
Ich habe die Lektüre mit einem weinenden und einem lachenden Auge schließlich beendet gehabt und habe die Geschichte und ihre Figuren in mein Herz geschlossen. Für mich war das Buch absolut lesenswert!