Cover-Bild Zirkus der Wunder
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 28.10.2022
  • ISBN: 9783847901174
Elizabeth Macneal

Zirkus der Wunder

Roman
Eva Bonné (Übersetzer)

Südengland, 1866. Die junge Nell, von Muttermalen gezeichnet, wird von den anderen Dorfbewohnern gemieden - bis "Jasper Jupiters Zirkus der Wunder" im Ort kampiert. Nells skrupelloser Vater wittert ein Geschäft und verkauft sie als "Leopardenmädchen" an Jasper. Doch was als traumatische Erfahrung beginnt, scheint sich als Glücksfall zu erweisen: Erstmals findet Nell eine echte Heimat. Sie schließt Freundschaften, verliebt sich in den sensiblen Toby - und wird, als "achtes Weltwunder" gefeiert, zum Star des Zirkus. Doch mit dem Ruhm stellen sich neue Probleme ein.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Jeder muss irgendwo dazugehören

4

Jeder muss irgendwo dazugehören


Der Zirkus der Wunder zeigt eine Welt, in der sich auch. Entchen zu Hause fühlen können, die in der damaligen Zeit wenig Chancen hatten anerkannt zu werden. Jasper hat ...

Jeder muss irgendwo dazugehören


Der Zirkus der Wunder zeigt eine Welt, in der sich auch. Entchen zu Hause fühlen können, die in der damaligen Zeit wenig Chancen hatten anerkannt zu werden. Jasper hat sich diese Tatsache zu Nutze gemacht, und giert nach immer neuen Kuriositäten für seinen Zirkus, den er mit seinem Bruder Toby, den er allerdings nur als Handlanger missbraucht, betreibt.
Als er Nell in einem Dorf sieht, will er sie haben. Er hat direkt große Pläne mit ihr. Nell leidet unter den Anfeindungen, einzig ihr Bruder Charlie gibt ihr halt. Doch Charlie ist drauf und dran zu heiraten, eine Familie zu gründen. Als Nells Vater sie kurzerhand verkauft, erkennt sie nach kurzer Zeit, wie schön es sein kann, endlich akzeptiert zu werden, sie selbst sein zu können.
Doch es wäre ein kurzer Roman, wenn es nicht ohne Probleme ablaufen würde. Jasper will einfach zu viel, schadet damit nicht nur sich, sondern auch seinen Schützlingen.
Die Handlung zeigt sehr schön auf, wie wichtig es im Leben ist irgendwo dazuzugehören. Nebenher zu diesem Zweig kommt auch noch ein alter Disput mit hinzu. Nach und nach wird dem Leser die ganze Tragweite bewusst. Auch die Kindheit der beiden Brüder spielt eine Rolle, und die Liebe, die darf natürlich auch nicht fehlen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, doch einiges blieb ein wenig oberflächlich. Dennoch kann ich beruhigt eine Leseempfehlung aussprechen, denn es hat unheimlich viel Spaß gemacht in diese geheimnisvolle Welt des Zirkus abzutauchen.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

joa.

0

✨ REZENSION - Zirkus der Wunder ✨

Das Cover finde ich hübsch und im Nachhinein habe ich gemerkt das es Nell ist, auf dem Cover.🤭
Klappentext fand ich sehr interessant, ich habe noch nie was mit einem ...

✨ REZENSION - Zirkus der Wunder ✨

Das Cover finde ich hübsch und im Nachhinein habe ich gemerkt das es Nell ist, auf dem Cover.🤭
Klappentext fand ich sehr interessant, ich habe noch nie was mit einem Zirkus gelesen.😊
Den Schreibstil fand ich gut.

Hier wurden von drei Perspektiven aus erzählt, von Nell, Jasper und Toby. Jasper und Toby sind Brüder und haben immer von einem Zirkus geträumt. Jasper's Zirkus heißt "Jasper Jupiters Zirkus der Wunder". 😊
Nell wurde mit ganz vielen Muttermalen geboren und wurde in ihrem Dorf immer nur gemieden. Ihr Vater hat Geld gerochen und hat sie an Jasper verkauft, der sie dann als "Leopardenmädchen" zeigt.
Was für Nell sehr traumatisierend beginnt, stellt sich als Glücksfall herraus, denn Nell findet hier im Zirkus ein Zuhause, findet Freunde, verliebt sich sogar in Toby und wird als "achtes Weltwunder" im Zirkus als Star gefeiert.🥰
Doch mit dem Ruhm stellen sich wieder neue Probleme ein...🥺
Toby und Nell mochte ich sehr, genauso wie die anderen "Angestellten". 🤭

Ich habe mich gefreut das Buch zu lesen, aber ich muss ehrlich gestehen das mir der Anfang sehr schwer gefallen ist... Ich konnte immer nur 20 - 30 Seiten lesen bis mir die Augen zugefallen sind, so kam ich nicht wirklich vorran..
Ich weiß auch nicht woran es gelegen hat, denn die Geschichte finde ich schon interessant und zur Mitte hin wurde es definitiv auch spannend und ab da kam ich auch super voran und da hatte mich das Buch wieder überzeugt.😊
Dann kam dieses Ende.... Für mich total unerwartet und es hat mich auch sehr unbefriedigend zurückgelassen. Ich hätte mir auf jeden Fall ein anderes Ende gewünscht, vorallem für einen Einzelband...🥲

3,5/5⭐

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Zirkus einer schillernden Truppe lebender Kuriositäten

1

"Der größte Mut ist es, sein wahres Ich zu zeigen, mit all seinen Stärken, Schwächen und Liebe" (Charles F. Glassman)
England 1866:
Nell lebt abgeschieden mit ihrem Vater und Bruder in einem kleinen Dorf. ...

"Der größte Mut ist es, sein wahres Ich zu zeigen, mit all seinen Stärken, Schwächen und Liebe" (Charles F. Glassman)
England 1866:
Nell lebt abgeschieden mit ihrem Vater und Bruder in einem kleinen Dorf. Der Grund dafür sind die extrem vielen Muttermale, die ihren Körper zieren und weshalb sie ausgegrenzt wird. Eines Tages gastiert ein Zirkus im Dorf und Nells Vater verkauft sie als Leopardenmädchen an Jasper Jupiter. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet sich Nell immer mehr mit ihrer Zirkusrolle zurecht und wird die Attraktion. Außerdem findet sie Freunde und in Toby ihre erste Liebe. Doch so schnell der Ruhm kam, so schnell kann er wieder zu Ende sein.

Meine Meinung:
Beginnen möchte ich mit dem Nachwort der Autorin. Den darin erwähnt sie, dass sie dieses Buch den außergewöhnlichen Menschen, die es damals wirklich gab, widmen möchte. Früher auch als Freaks oder Monster benannt, wurden sie in jener Zeit von Impresarios für ihre Zirkusse gesucht. Leider hat sie dabei meiner Ansicht nach ihr eigentliches Thema aus den Augen verloren. Den viel zu viel Raum nahm die Geschichte der beiden Brüder Jasper und Toby Jupiter ein, so wie die das Geheimnis um Jupiters Freund Dash. Besonders die Story um Dash hätte ich gar nicht gebraucht, den sie hat mit der eigentlichen Zirkuswelt wenig zu tun. Selbst die Kriegsgeschichte empfand ich eher als Ausschmückung des Buches. Viel lieber hätte ich mehr über die Eigenheiten dieser besonderen Menschen und ihren Problemen erfahren. Zwar beginnt der Roman recht interessant mit Nell und ihren Problemen im Dorf, doch danach überwiegen leider die anderen Handlungen, die zusehend immer mehr Raum einnahmen. Gestört hat mich außerdem, dass einzelne Szenen unglaubwürdig oder gar nicht erst zu Ende erzählt wurden. Besonders unrealistisch empfand ich dabei den Schakal, welcher zu Beginn viel brutaler dargestellt, jedoch danach davon recht wenig umgesetzt wurde. Ebenfalls fehlten mir die nötigen Emotionen, die diesem Buch gutgetan hätten. Natürlich hat mich diese Geschichte gut unterhalten und der Schreibstil ist recht eingängig. Allerdings ihre Absicht, die Autorin mit diesem Buch bezwecken wollte, hat sie für mich verfehlt. Da hatte ich bei diesem Titel und Klappentext etwas anderes erwartet. Vor allem nichts so viele Nebenhandlungen, die vom eigentlichen Thema ablenken. Jasper Jupiter ist einer der recht eigenwilligen Charaktere. Bei ihm habe ich das Gefühl, was er sich in den Kopf setzt, will um jeden Preis durchsetzen, wie sein Vorbild P. T. Barnum. Selbst wenn er damit seinem Bruder oder anderen Menschen schadet. Er ist dominant, eigenwillig, manipulativ, narzisstisch und mitunter sogar aggressiv. Sein Bruder Toby hingegen ist schüchtern, wortkarg, sensibel und liebevoll. Nell, anfänglich noch schüchtern, wird im Laufe der Zeit immer aufgeschlossener. Sie ist die sympathischste der Charaktere, obwohl mir bei ihr ebenfalls etwas die Emotionen gefehlt haben. Die Historie und das Setting hat die Autorin dagegen gut dargestellt, man fühlte sich sofort in jene Zeit versetzt. Enttäuscht war ich außerdem über das nichts so schöne, harmonische Buchende, da hatte etwas anderes erhofft. Deshalb kann ich leider nur 3 1/2 von 5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Düsteres Drama in der Zirkuswelt

4

Man schreibt das Jahr 1866. In einem kleinen südenglischen Dorf steht ein aufregendes Ereignis bevor: Jasper Jupiters Zirkus der Wunder soll in den Ort kommen und eine Vorstellung geben. In besagtem Dorf ...

Man schreibt das Jahr 1866. In einem kleinen südenglischen Dorf steht ein aufregendes Ereignis bevor: Jasper Jupiters Zirkus der Wunder soll in den Ort kommen und eine Vorstellung geben. In besagtem Dorf wohnt auch Nell mit ihrem Vater und ihrem Bruder Charles. Nell wäre eine ganz normale junge Frau, wären da nicht ihre dunklen, kreisrunden Male, die den ganzen Körper bedecken und sie zu einer Außenseiterin machen. Nells Familie ist nicht sonderlich reich, u.a. halten sie sich mit der Aufzucht und dem Verkauf von Blumen über Wasser. Nells Bruder träumt von einem Leben in Amerika und Nell kann sich auch etwas Besseres vorstellen, als ihre tägliche Arbeit auf dem Feld. Dazu kommt die ständige Verachtung, welche ihr von vielen Dorfbewohnern ob ihres Aussehens ständig entgegenschlägt. Trotz allem ist sie mehr als geschockt, als sie von ihrem eigenen Vater als "zukünftige Sensation" an Jasper und somit an den Zirkus verkauft wird. Die Zurschaustellung "seltsamer" Menschen steht gerade hoch im Kurs und keine Geringere als Queen Victoria bekundet ihre Sympathie für diesen obskuren Trend.

Mit der Zeit gewöhnt sich Nell jedoch an das Zirkusdasein und dabei hilft ihr auch die Freundschaft zu anderen Darstellern und Artisten (z.B.Stella, Brunette oder Pearl) sowie die Zuneigung für Toby, den Bruder des Zirkuseigners Jasper. Auch Toby, von Haus aus Fotograf, hat Interesse an der begabten, durchaus attraktiven Nell. Dennoch fürchtet er zugleich die Interventionen seines herrschsüchtigen Bruders Jasper, der über alle Vorgänge in "seinem" Zirkus die Kontrolle behalten möchte. Dazu taucht auch noch das ungeklärte Schicksal von Jaspers bestem Freund Dash auf, mit dem beide Brüder im Krimkrieg gekämpft haben. Wird sich der Todesfall aufklären lassen und wird es für Toby und Nell schließlich ein "Happy End" geben?

"Zirkus der Wunder" (original "Circus of Wonders") ist das zweite Buch, das von Elizabeth Macneal nach ihrem sehr erfolgreichen Vorgänger "The Doll Factory" veröffentlicht wurde. Die Autorin, die Englische Literatur am Somerville College in Oxford studiert hat und auch die Töpferscheibe zu bedienen weiß, versenkt sich anscheinend mit Vorliebe in Szenarien ihres Heimatlandes Ende des 19.Jahrhunderts. Mit sehr viel Fantasie und einer originellen Sprache lässt sie diese vergangene (Zirkus-)Epoche in der Vorstellung der Leser für eine Weile wieder auferstehen. Viele der erwähnten Zirkusimpresarios oder "Kuriositätendarsteller" hat es wirklich gegeben und die erfundenen Gestalten fügen sich gut in die beeindruckenden bunten Bilder ein, die Elizabeth Macneal entstehen lässt. Immer wieder streut sie auch Tier- und Naturvergleiche ein, was die Geschichte für mich noch plastischer in dieser (vergangenen) Zeit macht. Auch das Cover lädt mit seiner liebevollen Gestaltung (ein Zirkuszelt in grün-weiß-gold mit der schwebenden Nell inmitten von Blumenranken) zum Schmökern ein.
Die Beziehungen zwischen den Personen (Nell-Toby, Toby-Jasper, Jasper-Nell) bleiben zum Teil schwierig zu fassen oder nachzuvollziehen. Es ist, als ob gerade Nell in einer schön-schillernden Seifenblase gefangen wäre: Man kann sie beobachten, aber von ihr dringt nicht so viel nach außen. Die Figuren an sich in dem Buch verfügen eher über wenig Introspektion. Demnach muss man sie über Äußerlichkeiten und ihre Handlungen definieren. Das führt dazu, dass die Handlungsvorgänge manchmal sprunghaft und abrupt wirken und sich dem Leser vielleicht nicht immer erschließen.

Die Autorin konnte mich überraschen, da sie mit Handlung und Figuren oft den unkonventionellen Weg gegangen ist (auch typisch für die Briten an sich )Das hat mir sehr gut gefallen, dass in dem Buch nicht alles so berechenbar war. In einem Interview hat Elizabeth Macneal gesagt, dass sie das Leben und die Schwierigkeiten starker Frauen in der Geschichte untersuchen und darstellen möchte. Ich finde, dazu waren in ihrem Buch gute Ansätze zu finden und ich spreche auch gerne eine Leseempfehlung aus. Ich denke aber auch, dass die Autorin das Potential hat, in ihrem nächsten Buch, das es bestimmt geben wird, "noch eine Schippe draufzulegen".

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Viktorianische Freakshows im 19.Jahrhundert - zwischen Realität und Größenwahn

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Zirkus - die einen lieben ihn, die anderen halten es für Quälerei.

Genau das Thema hat die Autorin in diesem Überraschungsbuch aufgegriffen. Denn es spielt 1866 in Südengland, einer Zeit, wo es sogenannte ...

Zirkus - die einen lieben ihn, die anderen halten es für Quälerei.

Genau das Thema hat die Autorin in diesem Überraschungsbuch aufgegriffen. Denn es spielt 1866 in Südengland, einer Zeit, wo es sogenannte viktorianische Freakshows gab, Menschen mit körperlichen Abweichungen und Deformationen zu Unterhaltungszwecken ausgestellt wurden. Menschliche Wunder und die Impresarios haben sich gegenseitig versucht auszustechen und selbst vor Queen Victoria keinen Halt machte.

Nell, ein junges Mädchen, das durch ihre Muttermale als geflecktes Leopardenmädchen bezeichnet wird, muss sich schon ihr ganzes Leben mit Hohn und Spott auseinandersetzen. Als ihr Vater sie an Jasper Jupiters Zirkus der Wunder verkauft, lernt sie die ganz besondere Welt kennen, in der alle ihre ganz besonderen Eigenheiten und Anomalien haben. Während Jasper sich in seinen fast schon Größenwahn steigert, ist sein Bruder Toby eher der ruhigere Part, als wenn er nur im Windschatten seines Bruders leben kann. Beide Brüder tragen die Folgen des Krim-Krieges, der auch einen großen Teil der Story beansprucht.

Die Autorin stellt diese Andersartigkeit nicht als Makel hervor, sondern als Besonderheit. In dieser Zirkuswelt fühlen sie sich geborgen, geschützt, obwohl sie auch schnell feststellen, wie wankelmütig Menschen in ihren Forderungen sein können und wie zerrissen auch diese Welt ist.

Während wir die Fröhlichkeit, den Spaßfaktor, die Sensation sehen, geht es hinter den Kulissen ganz anders zu und das wird auf beeindruckende, aber auch traurige, herzzerreißende Art beschrieben. Es ist ein Buch, wo es kein definiertes Happy End gibt und doch ist es besonders und nachdenklich stimmend.

Zwischendurch haben mir ab und zu ein paar Details gefehlt, die für mich wichtig waren, um auch gefühlsmäßig abtauchen zu können. Das blieb leider etwas oberflächlich und der Bezug zu den Personen fehlte dadurch etwas.

Dennoch ein Leseerlebnis der besonderen Art, basierend auf historischer Geschichte.

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