Ich war sprachlos...
Sternenkinder. Ein Wort, das so viele unterschiedliche Gefühle in sich trägt. Ein Thema, dass viele nicht laut ansprechen wollen. Ein Schmerz, der für ein ganzes Leben reicht.
Ich musste ehrlich schlucken ...
Sternenkinder. Ein Wort, das so viele unterschiedliche Gefühle in sich trägt. Ein Thema, dass viele nicht laut ansprechen wollen. Ein Schmerz, der für ein ganzes Leben reicht.
Ich musste ehrlich schlucken und bei Gott, das war kein einfaches Lesen. Ich fühlte mich zum Teil zurück versetzt, genau in die Zeit vor 2 Jahren, als mein kleiner Sohn seinen letzten Weg antritt und dieses Buch… es machte etwas mit mir. Ich arbeite immer noch hart dran, das ganze zu verarbeiten, mal besser, mal mehr schlecht als recht. Es sind eben gute und nicht ganz so gute Tage. Aber diese Geschichte von einer Frau, die noch so viel mehr verloren hat, als ich, hat mich demütig werden lassen. Dankbar für das, was ich in meinem Leben noch genießen darf. Vor allem aber, hat sie mir noch eins geschenkt. Eine Erkenntnis, die vage meine Gedanken schon mal gestriffen hat, sich aber noch nicht fest setzen konnte.
Nur weil man jemanden verloren hat, muss man ihn nicht vergessen. Es verlangt auch niemand ein loslassen, oder gar kleinreden – zumindest nicht die Menschen, die sich mit Sternenfamilien befassen.
Akzeptanz nach einiger Zeit, ja. Freiheit für die Seelen, sowieso.
Aber nicht mehr, als ein wenig Frieden im Herzen und den Gedanken an ein “bald”.
Als Cem und Jess sich nicht nur diesem Thema, sondern noch weitaus schlimmeres – nicht nur einem Unfall – stellen mussten, ihr “wir” neu suchen, vielleicht finden, vielleicht daran scheitern sollten, habe ich jedes einzelne Kapitel mit ihnen gelitten. Ich habe gekämpft, geweint und ihre pure, wahnsinnig innige Liebe nachempfunden.
Wie die zwei trotz dieser ungewöhnlichen Umstände einander ganz neu unterstützen, hat mich so umgehauen. Es war … es hat mich sprachlos gemacht. Sowohl Cem als auch Jess haben so eine starke Empathie in sich, dass sie den jeweils anderen lesen konnten, wie ein offenes Buch. Es ist unglaublich. Es gibt einfach so viel Raum zu verarbeiten, zu trauern, aber auch so viel Platz, um sich wieder neu zu entdecken.
Das ist kein leichtes Buch. Es ist sprachgewaltig, wortgewandt und in einer fast schon poetischen Weise verfasst. Man muss mitdenken, fühlen und erkennen. Sich Zeit nehmen. Aber es ist so unfassbar toll geschrieben und ich bin trotzdem über die Seiten geflogen. Ich bin Elja Janus so dankbar, dass sie einem gewichtigen Thema, wie diesem, eine Plattform gibt um daran zu erinnern, dass man darüber reden darf. Das es da draußen mehr von uns gibt. Am Ende wurde ich also ein wenig zusammen geflickt und “Zwei Nächte und drei Leben lang” hat es verdient gelesen zu werden. Mehr als das.