Inhalt:
Annie hat sich für einen kompletten Neuanfang in ihrem Leben entschieden, gleichzeitig steht sie jedoch vor dem Nichts. Ohne Freund, ohne Job und ohne Wohnung kriecht sie bei ihrer Schwester Beth in Silver Creek unter.
Um sich etwas abzulenken sucht Annie sich einen Job und landet dabei ausgerechnet in einem Buchladen. Endlich kann sie das tun, was sie schon immer wollte und an dem ihr Herzblut hängt. Mit vollem Elan stürzt sie sich in die Arbeit.
Dabei verbringt sie auch immer mehr Zeit mit dem anfangs unnahbaren Besitzer Oliver Ward. In ganz Silver Creek geht das Gerücht herum, dass der junge Mann schwul sei und trotzdem fängt Annie an, sich in seiner Gegenwart immer wohler zu fühlen … .
Meine Meinung:
Von Ellen McCoy selbst hatte ich noch nichts gelesen, aber dafür einige Fantasybücher, die die Autorin unter dem Pseudonym Elvira Zeißler geschrieben hatte. Da mir diese alle sehr gut gefallen hatten, wollte ich unbedingt auch einmal eine Reise nach Silver Creek antreten.
Das Buch beginnt damit, dass man Annie erlebt, wie sie gerade mit Oliver Schluss gemacht hatte und zu ihrer Schwester „flieht“. Ich konnte die junge Frau sehr gut verstehen. Gerade wenn man lange Zeit in einer Beziehung steckt und noch nie mit einem anderen Mann zusammen war, kann sich schnell das Gefühl einschleichen, dass man etwas verpasst bzw. fragt man sich schnell, ob das schon alles war. Manchmal hat man einfach den Wunsch nach einem kompletten Neuanfang. Das kann aber trotzdem ganz schön erschreckend sein und danach wieder Zweifel aufwerfen. Ellen McCoy hat diese Emotionen sehr authentisch dargestellt, so dass ich mich voll und ganz in die Protagonistin hineinversetzen und diese verstehen konnte.
Wie schön, dass Annie in dieser schweren Zeit eine Schwester hat, die ihr beisteht. Solche Leute sind wirklich Gold wert und ich fand es sehr schön, wie die Beziehung der beiden in diesem Buch dargestellt wurde. Jede hat ihr eigenes Leben und doch halten sie in schweren Zeiten zusammen. Beth hat ihre eigene kleine Geschichte in Silver Creek, die man in „SchneeSturmKüsse“ nachlesen kann. Ich habe diese noch nicht gelesen, hatte jedoch keinerlei Probleme, mich trotzdem in „BuchTraumKüsse“ fallen zu lassen. Man kann die Bücher also super unabhängig voneinander lesen. Da das Ende von Büchern in diesem Genre sowieso vorhersehbar ist, spoilert man sich da auch nicht großartig.
Für mich ist es jedoch kein Problem, dass man auch bei dieser Geschichte meist vorher schon weiß, was passiert. Wie gesagt ist das bei diesem Genre normal und ich finde, dass die Autorin daraus wirklich das Beste gemacht hat. Sie baut ein paar kleine fiese Überraschungen ein, die der Story noch einmal ein bisschen Würze verleihen und setzt ansonsten auf Gefühl. Und hach ja, ich war mitten drin in dieser wundervollen Lovestory. Sie entwickelt sich langsam. Die beiden Protagonisten verbringen viel Zeit miteinander und es gibt so viele schöne Situationen und liebe Gesten, die mich zum Seufzen gebracht haben. Ja, dieser Mann wäre definitiv auch etwas für mich. Ein Loveinterest so richtig zum Verlieben eben.
Doch was mich am meisten begeistert hat ist das Setting. Silver Creek ist ein wirklich süßes kleines Städtchen, wo jeder jeden kennt und an jeder Ecke ein interessanter Charakter wartet. Hier gibt es auf jeden Fall noch jede Menge Stoff für weitere Geschichten. Das Schönste aber ist das Books’n’Dreams. Ach, wie gerne wäre ich an Annies Stelle gewesen und hätte in diesem Buchladen gearbeitet. Ich glaube das ist der Traum von jedem Bücherjunkie und ich fand es so toll, dass man direkt ins Geschehen eingebunden wurde. Gemeinsam mit Annie und Oliver verbringt man viel Zeit im Buchladen, was mir besonders viel Spaß gemacht hat.
Natürlich weiß man, wie das Buch enden wird und trotzdem war ich positiv überrascht und muss sagen, dass „BuchTraumKüsse“ ein richtig tolles Wohlfühlbuch ist.
Fazit:
Nachdem ich „BuchTraumKüsse“ gelesen habe, muss ich jetzt dringend auch die anderen Geschichten von Ellen McCoy haben. Sie hat mir gezeigt, dass sie es nicht nur versteht, tolle Fantasy-Werke zu schreiben, sondern dass auch ihre Liebesgeschichten sich wirklich lohnen. Die Charaktere sind authentisch und liebenswert, das Setting ist wundervoll und obwohl Bücher in diesem Genre meist sehr vorhersehbar sind, hat sie es trotzdem geschafft, mich zu überraschen und durch und durch zu begeistern.
Beim Lesen dieses Buches konnte ich mich einfach wohlfühlen und es in jedem Zug genießen.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.