Die Hansen-Saga geht weiter
Luise und ihrer Familie ist es gelungen, die Diebstähle aufzuklären. Richard wurde als der Schuldige gestellt. Jetzt könnte alles wieder in ruhigeren Bahnen laufen, doch so einfach lässt Richard sich nicht ...
Luise und ihrer Familie ist es gelungen, die Diebstähle aufzuklären. Richard wurde als der Schuldige gestellt. Jetzt könnte alles wieder in ruhigeren Bahnen laufen, doch so einfach lässt Richard sich nicht davonjagen. Elisabeth macht ihm ein Angebot, welches er einfach nicht ausschlagen kann. Gemeinsam wollen sie das Kontor Hansen schädigen. Aber Luise wäre nicht Luise, würde sie es sich einfach gefallen lassen, ihr Lebenswerk in Gefahr zu sehen. Sie entwickelt einen eigenen Plan für die Zukunft des Kontors.
Auf der Plantage in Kamerun hat inzwischen Hamza das Sagen. Robert hat ihn zum Verwalter der Plantage ernannt, solange er in Hamburg ist. Hamza ist es gelungen, die Gefahr der Spinnmilbenplage in den Griff zu bekommen, aber nicht jeder ist damit einverstanden. Er stößt auf Gegenwehr.
Inzwischen ist mit „Der nahende Sturm“ bereits der 6. Band der Hansen-Saga erschienen und mir gefällt die Reihe von Buch zu Buch immer besser. In diesem Teil kämpft nun Luise mit ihrer Familie einmal mehr um das Überleben ihres Kontors. Die eigene Familie ist es im Grunde, die ihr keine Ruhe gönnt.
Es geht aber nicht nur um den Handel mit Kaffee und andere Spezereien dieser Zeit, auch erzählt die Autorin davon, was in den Köpfen der Frauen in dieser Familie vor sich geht. Die Zeiten, wo die Damen des Hauses ihre Zeit nur mit Handarbeiten verbrachten, scheinen vorbei zu sein. Dieser Gedanke, da gibt es auch noch andere Dinge, die wichtig sind, bahnt sich unaufhaltsam seinen Weg. Mir gefällt gut, wie hier so nach und nach gerade die Frauen ihr Leben langsam selbst bestimmen wollen. Sie lassen Revue passieren, wie sie erzogen sind und worin ihr Lebensinhalt bisher bestanden hat. Allen voran macht hier natürlich Vera die größte Entwicklung durch. Sie scheint jetzt fast zu einem Vorbild für die anderen weiblichen Mitglieder der Hansen-Familie zu werden.
Gerade dass auch davon erzählt wird, wie die Frauen ihre Tage verbringen, gefällt mir gut. Es ist ja nicht nur Luise, die einiges zu durchleben hat, auch ihre Schwester und die Cousine müssen sehen, wie sie ihre Tage bestreiten. Jede von ihnen hat ihre eigenen täglichen Kämpfe auszustehen. So fügen sich die einzelnen Handlungsstränge langsam zu einem Ganzen zusammen und erzählen eine große Familiengeschichte. Es ist sicher auch viel Liebe und Herzschmerz dabei, aber auch die Aussicht auf eine selbstbestimmte Zukunft für alle prägt diese Reihe.
Der zweite Handlungsstrang widmet sich dem Leben in Kamerun und erzählt von Hamza. Der junge Mann gibt alles, um die Plantage erfolgreich vor dem Ruin zu retten. Man erlebt aber auch seinen eigenen Zwiespalt mit. Er ist kein Weißer aber auch nicht mehr der Ureinwohner dieses Landes. Irgendwie gehört er nicht mehr wirklich zu jemanden. Diesen Konflikt hat Ellin Carsta gut in ihrer Geschichte verwoben. Es bleibt auch hier spannend, wie es mit ihm in Kamerun weitergehen wird.
Der leichte Erzählstil sorgt zudem dafür, dass man auch diesen Teil wieder leicht und locker lesen kann. Allerdings sollte man die Bücher nicht einzeln lesen. Die Geschichte baut aufeinander auf und einzeln würde man die Veränderungen der Charaktere nicht so nachvollziehen können.
Fazit:
„Der nahende Sturm“ erzählt in seinem 6. Band der Hansen-Saga von weiteren Intrigen, Machtgefügen und Liebe seine Geschichte. Die Protagonisten verändern sich, aber bleiben sich dabei trotzdem treu. Es bleibt ab zuwarten, wie die Geschichte weitergehen wird und ob alle ihre Ziele erreichen werden. Eine Reihe, die sich leicht weglesen lässt und dabei gut unterhält.