Nachdem mir schon der erste Band der Akademie des Todes so unglaublich gut gefallen hat, war ich immens gespannt auf den Nachfolger.
Die Bände sind zwar unabhängig voneinander lesbar. Ich würde jedoch empfehlen, sie alle zu lesen und zwar in der richtigen Reihenfolge, denn dadurch entwickelt diese Reihe völlig neue und faszinierende Ansätze, die einem sonst entgehen würden.
Von Emely Dark hab ich bereits andere Bücher gelesen und bin auch hier wieder unglaublich beeindruckt, wie vielseitig, emotional und zugleich ungeschönt sie alles ans Tageslicht bringt.
“Lerne zu hassen” floss nur so durch meine Adern und gierte förmlich nach immer mehr.
Emely schreibt sehr fesselnd, bildhaft und unglaublich intensiv.
Bereits zu Beginn schafft sie eine düstere, aber zugleich sehr verletzliche Atmosphäre die sehr gefangen nimmt und nicht mehr loslässt.
Sie erzählt uns die Geschichte eines erfolgreichen Geschäftsmannes, die grausamer und verstörender kaum sein könnte. Denn jede Geschichte hat zwei Seiten. Die eine kann nicht, ohne die andere existieren.
Und so kristallisieren sich Dinge heraus, die man niemals erwarten würde und einem gnadenlos den Boden unter den Füßen wegreißen.
Es beginnt mit der Vergangenheit und endet auch damit.
Alles was sich abzeichnet ist so verletzend und zerstörerisch. Eine Seele die nicht mehr atmen kann, weil sie gefangen ist und ohne Hilfe nicht frei kommt.
So viel Trauer, Wut und Hilflosigkeit.
Jeder geht auf eine andere Weise damit um, um sich letztendlich daraus befreien und wieder atmen zu können.
Es liegt in der Natur des Menschen sich zu wehren, damit man gehört wird. Und jeder hat seine eigene Art und Weise damit umzugehen.
Es ist die Geschichte von Alex, dessen Perspektive wir hier auch erfahren.
Ich muss gestehen, dass ich ihn unglaublich gern mochte und er mich stetig fasziniert und beeindruckt hat.
Auf der einen Seite eiskalt, berechnend und arrogant. Aber auf der anderen Seite auch sehr unbedarft und verletzlich wie ein kleines Kind, das einfach versucht auszubrechen und sich Gehör zu verschaffen.
Zwei Attribute die nicht unbedingt zusammenpassen, aber dennoch so unglaublich gut miteinander harmonieren.
Ich bin so begeistert von seiner vielschichtigen Persönlichkeit, die mich wirklich bewegt und unter Strom gesetzt hat.
Denn dadurch kommt auch sehr viel Menschlichkeit hervor.
Es zeigt, dass nicht alles ist, wie es scheint.
Sondern das hinter der Fassade einiges zerbrochen und unwiderruflich zerstört ist.
Das entschuldigt keinesfalls sein Tun, dennoch blickt man auf diese Art über den Tellerrand und kann es nicht ohne weiteres verurteilen.
Im Laufe des Geschehen erfährt man auch mehr über die Hintergründe, was nicht nur sehr viel Tiefe und Raum schafft, sondern auch zeigt, wie grausam diese Welt sein kann.
Für die Seele, das innere Gleichgewicht und den ganzen Menschen.
Ich konnte mich in bestimmten Situationen unfassbar gut in ihn hineinversetzen und sein Handeln nachvollziehen.
Er zeigt so viel Zerrissenheit, Einsamkeit und Wut ,dass es mich völlig unter sich begraben hat.
Auch die Nebencharaktere sind sehr faszinierend und interessant gestaltet und es gab einige Momente, die mich zum schmunzeln brachten.
Allesamt sehr authentisch, greifbar, durch und durch lebendig.
Bereits der Prolog hat mir das pure Grauen offenbart. Nachdem ich ja schon Vorwissen durch den ersten Band hatte, ergaben sich völlig neue Blickwinkel.
Ich war erschüttert und gleichermaßen sprachlos, von der Brutalität.
Der erste Finale Zug zeigte jedoch nur ein Teil des großen Ganzen.
Mich erwartete noch einiges an Überraschungen, die ich nie im Leben erwartet hätte.
Es ist eine sehr actionreiche, emotionale und beklemmende Geschichte, die mir wirklich tief unter die Haut ging.
Die so viel Unmenschlichkeit hervorbringt und gerade dadurch zum nachdenken anregt.
Dabei weiß man zu keiner Zeit, wohin das Ganze eigentlich führen würde und genau das ist auch das geniale daran.
Emely Dark gelingen einige geschickt platzierte Wendungen, die nicht nur den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatten, sondern auch gezeigt haben, wie tief die Abgründe werden können.
Und wie sehr man sich immer mehr darin verfängt.
Es ist rasant, perfide und es macht einfach so unglaublich viel Spaß Alex’ Story zu folgen.
Dabei spielt sich ein nicht unbeträchtlicher Teil auf der psychologischen Ebene ab, wodurch sich der Blickwinkel noch verschärft und merklich erweitert.
Ich bin absolut begeistert und beeindruckt von der Vielseitigkeit dieser Story.
Das sie nicht geradlinig ist und zeigt wie viel Schatten im verborgenen lauern, mit denen man definitiv nicht rechnen würde.
Dass sie die Fassade durchbricht und die Hässlichkeit des Menschen ans Tageslicht bringt.
Unbedingt lesen.
Fazit:
Mit “Lerne zu hassen” von Emely Dark geht “Die Akademie des Todes ” in die nächste Runde und mein Gott, das Adrenalin rauscht immernoch durch meine Adern.
Emely legt ordentlich nach und offenbart uns eine grausame und verstörende Geschichte, die beklemmender kaum sein könnte.
So viel Wut, Zerrissenheit und Verletzlichkeit.
Ich bin beeindruckt von der Vielseitigkeit des Ganzen und wie sehr mich diese Geschichte innerlich berührt und nicht losgelassen hat.
Es gibt kein Schwarz oder Weiß.
Es gibt Schatten, die im verborgenen lauern und so viel Abgründe offenbaren, die man freiwillig nie durchlaufen würde, sich aber dennoch immer mehr darin verfängt.
Nervenaufreibend, packend, herzzerreißend und unglaublich intensiv.
Ein Thriller, der das wahre Grauen offenbart.
Ein absoluter Pageturner.