Kleinstadtdrama
In der Kleinstadt Gunthrum in Nebraska verschwindet das junge Mädchen Peggy im Jahr 1985 spurlos am ersten Wochenende der Jagdsaison. Hal, ein geistig behinderter Landarbeiter, der bei dem Ehepaar Alma ...
In der Kleinstadt Gunthrum in Nebraska verschwindet das junge Mädchen Peggy im Jahr 1985 spurlos am ersten Wochenende der Jagdsaison. Hal, ein geistig behinderter Landarbeiter, der bei dem Ehepaar Alma und Clyle arbeitet und den Status eines Pflegekindes innehat, war an diesem Wochenende mit Männern aus der Stadt jagen und benimmt sich danach merkwürdig. Außerdem weist sein Auto Unfallspuren und Blutspuren auf der Ladefläche auf. Dass er eine Hirschkuh geschossen hat, glaubt in Gunthrum niemand. Stattdessen wird er verdächtigt, für das Verschwinden von Peggy verantwortlich zu sein. Auch Alma und Clyle müssen sich die Frage stellen, wie gut sie Hal tatsächlich kennen und ob er tatsächlich unschuldig ist.
Wie ich es bei einem Kriminalroman, der in einer beschaulichen Kleinstadt spielt, erwartet habe, plätschert die Handlung eher dahin als dass actionreich und mit schnellen Wendungen und Überraschungen erzählt wird. Erin Flanagan beschreibt die einzelnen Figuren anschaulich und die oftmals beklemmende Kleinstadt-Atmosphäre sehr gut. Der Drang der Bewohner*innen, einen Schuldigen zu finden und die vermeintlich naheliegende Erklärung, dass nur Hal der Täter sein kann, wurde sehr deutlich.
Die Entwicklungen sind nachvollziehbar, die wichtigen Ermittlungsschritte werden größtenteils durch Milo, Peggys kleinen Bruder, erreicht und die Auflösung erscheint mir schlüssig - gerade für die Zeit.
Ein solider Kriminalroman mit sehr ländlichem Kleinstadt-Flair.