Nicht ganz überzeugend
Emony lebt zusammen mit ihrer Mutter im sogenannten Rauring. Das Wasser ist knapp und sehr teuer. Deswegen bewirbt sich Emony bei WERT, der Firma, die die weltweite Wasserversorgung kontrolliert und bei ...
Emony lebt zusammen mit ihrer Mutter im sogenannten Rauring. Das Wasser ist knapp und sehr teuer. Deswegen bewirbt sich Emony bei WERT, der Firma, die die weltweite Wasserversorgung kontrolliert und bei der man noch genug verdienen kann.
Die Ausbildung im Adoptenprogramm ist hart und brutal und nur wenige schaffen es. Der einzige, der ein Herz zu haben scheint, ist ihr Ausbilder Kohen. Doch kann sie ihm wirklich trauen? Und geht bei WERT alles mit rechten Dingen zu?
Die Dystopie entführt die Leser in eine lebensfeindliche Welt, in der jeder Tropfen Wasser kostbar ist. Emony möchte ihrer Mutter ein besseres Leben ermöglichen und bewirbt sich deshalb für das harte Adoptenprogramm der Firma WERT, die die komplette Wasserversorgung kontrolliert. Hiermit kann sie in einem der wenigen Kraftwerke arbeiten und würde genug verdienen, um ihre Mutter zu unterstützen.
Ich fand das Szenario mit der Wasserknappheit relativ realitätsnah und dass es einen Megakonzern gibt, der hier aktiv ist, konnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Emony fand ich sympathisch. Sie ist eine Kämpferin und ihre Familie und ihr bester Freund Felix liegen ihr besonders am Herzen. Für sie ist sie auch bereit, die brutale Ausbildung durchzustehen, vor allem als Felix ebenfalls die Ausbildung absolvieren kann.
Emony hat auch eine besondere Gabe: Wenn jemand lügt, bekommt sie furchtbare Juckgefühle am Körper. Diese Gabe ermöglicht ihr zu erkennen, dass bei WERT vieles nicht mit rechten Dingen zugeht und sie ist entschlossen, die Wahrheit aufzudecken. Ich bin ehrlich: Für mich hat die Gabe irgendwie gar nicht in die Geschichte reingepasst. Ihre Herkunft wird nicht näher erklärt und da es sonst nichts “Übersinnliches” in der Geschichte gibt, habe ich mich damit sehr schwer getan.
Kohen ist Ausbilder im Adoptenprogramm und der Einzige, der sich für seine Schüler etwas einsetzt und sie versucht, vor Grausamkeiten zu bewahren. Emony verliebt sich in ihn, doch er bleibt ihr gegenüber sehr unnahbar. Mit Kohen konnte ich persönlich wenig anfangen. Man merkt, dass ihn etwas beschäftigt und umtreibt, aber er blieb in der Geschichte so distanziert, dass ich mich überhaupt nicht für ihn erwärmen konnte oder ihm Leben eingehaucht wurde.
Das Ende war sehr spannend, aber insgesamt wurden doch einige Fragen offen gelassen. Ich nehme an, dass diese im zweiten Teil dann noch mal aufgegriffen werden.
Insgesamt fand ich das Setting, welches die Autorin erschaffen hat, sehr spannend und auch erschreckend realitätsnah (in einigen Jahren). Ich hatte allerdings Schwierigkeiten mit Kohen und auch Emonys Gabe ist für mich noch nicht so in die Geschichte eingebettet gewesen.