Cover-Bild Zeit der Dornen
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10,00
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 30.09.2020
  • ISBN: 9783404180912
Eva Grübl-Widmann

Zeit der Dornen

Roman
Leonie kommt zu spät ans Sterbebett ihrer Großmutter. Umso mehr will sie deren letzten Wunsch erfüllen und die düsteren Umstände aufklären, die ihre Familie vor Jahren entzweiten. Die Suche nach der Wahrheit führt Leonie in die harten Kindheitsjahre ihres Großvaters in den Alpen und schließlich nach Krakau, wo sie ein schreckliches Geheimnis lüftet. Und auch Jan, dem sie bei ihren Recherchen immer näherkommt, scheint ein Puzzlestein ihrer eigenen tragischen Familiengeschichte zu sein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2020

unterhaltsam und damit lesenswerter Familienroman

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Leonie verbindet mit ihrer Großmutter das Bild einer starken, glücklichen Frau, die umgeben von der herrlichen Kulisse der Berge, in einem kleinen, bescheidenen Haus ein glückliches Leben geführt hat. ...

Leonie verbindet mit ihrer Großmutter das Bild einer starken, glücklichen Frau, die umgeben von der herrlichen Kulisse der Berge, in einem kleinen, bescheidenen Haus ein glückliches Leben geführt hat. So sind ihre Kindheitserinnerungen. Doch als sie dem letzten Wunsch ihrer Großmutter folgend sich auf die Suche nach Stanislas und Erwin macht, lernt sie die wahre Geschichte ihrer Familie kennen…
Das Buch hat mich wunderbar unterhalten. Gemeinsam mit Leonie macht man sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie. Dabei gestaltet sich diese sehr schwierig, da sie nur sehr wenige Anhaltspunkte für ihre Nachforschungen findet und noch lebende Familienmitglieder über die Kriegsjahre nur wenig bis gar nichts wissen. Aber sie gibt nicht auf und so erfährt sie bruchstückhaft immer mehr aus dem Leben der Familie Lausegger, über ihren Großvater Valentin, dessen großen Bruder Hans und über seine Ehefrau Anna-Maria.
Zwischen den Kapiteln mit Leonies Recherchen sind immer wieder Rückblenden in die grausame Kindheit von Hans und Valentin eingeblendet. Schilderungen die mich beim Lesen stark berührt und traurig gemacht haben. Gerade der damals erst 4-jährige Valentin hatte ja ein doppeltes Trauma zu verarbeiten: einmal den Verlust der Eltern und Geschwister, der Heimat und dann auch noch so furchtbare Zieheltern. Der arme Junge!
Spannend und zum Weiterlesen zwingend fand ich auch Leonies Suche nach ihrem Großcousin Erwin und ihre Versuche herauszubekommen wer Stanislas ist und warum ihre Familie damals den Kontakt zu Erwin und deren Mutter gänzlich abgebrochen hat. Für mich stellt diese Familiengeschichte ein wunderbar unterhaltsames wie kurzweiliges Lesevergnügen dar, das ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt‘s daher 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Mitreißende Familiengeschichte

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Inhalt: Eingebettet in zwei Zeitebenen folgt der Leser einer Familie, die in jeder Generation mit harten Schicksalsschlägen konfrontiert wurde. Zudem gibt es ein großes Geheimnis, welches Leonie nach dem ...

Inhalt: Eingebettet in zwei Zeitebenen folgt der Leser einer Familie, die in jeder Generation mit harten Schicksalsschlägen konfrontiert wurde. Zudem gibt es ein großes Geheimnis, welches Leonie nach dem Tod ihrer Oma Katharina, zusammen mit ihrem Vater Vincent und Katharinas Pfleger Jan, lösen möchte. Dabei erfährt man in den Rückblenden mehr und mehr über die Zeit der Weltkriege in Österreich, die beiden Brüder Valentin und Hans, die früh verwaist wurden, und deren Werdegang. Die Suche nach der Wahrheit führt Leonie und ihre Familie schließlich nach Krakau, wo einiges in Erfahrung gebracht werden kann!

Meinung: Die Geschichte der zwei Brüder finde ich total mitreißend. Die Entwicklungen und Geschehnisse der damaligen Zeit waren so unvorhersehbar und teils grausam, aber leider doch nicht ungewöhnlich. Mir persönlich hat die Zeitebene in der Vergangenheit um die Weltkriege besser gefallen, ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und war total gespannt, wie das Ganze dann endet. Besonders gut gefallen hat mir auch die Ausarbeitung der Nebencharaktere, die zwar als Menschen nicht unbedingt liebenswürdig waren, aber so toll von Eva Grübl-Widmann beschrieben wurden, dass sie einem total lebendig vorkamen. Etwas weniger lebendig fand ich dann leider Leonie und Jan, die ich zwar sympathisch fand, aber mehr auch nicht. Bei den beiden hat mir ein bisschen die Tiefe gefehlt, die man in den Beziehungen der älteren Charaktere gespürt hat. Da die Zeitebene von 2000 aber hervorragend als Rahmen fungiert und auch schlüssig ist, hat mich das nicht allzu sehr gestört. Generell hatte ich den Eindruck, dass die älteren Charaktere überzeugender waren. Die Entwicklungen von 2000 waren etwas vorhersehbarer, die früheren nicht. Insgesamt eine wunderbare Geschichte, die zeigt, wie stürmisch die Zeiten damals waren und dass Frauen und Männer zu Kriegszeiten immer wieder mit schweren Schicksalsschlägen umgehen musste. Die Sprache ließt sich flüssig und die Kapitel haben sehr angenehme Längen. Das Cover könnte eventuell etwas irreführend sein, da man vielleicht eine schnulzige Liebesgeschichte erwarten könnte.

Fazit: Liebevoll erzählte Geschichte, die ich jedem weiterempfehlen kann, der gerne historisch eingebettete Geheimnisse lüftet!

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Interessante und fesselnde Familiengeschichte

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Zum Inhalt (Klappentext):

Leonie kommt zu spät ans Sterbebett ihrer Großmutter. Umso mehr will sie deren letzten Wunsch erfüllen und die düsteren Umstände aufklären, die ihre Familie vor Jahren entzweiten. ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Leonie kommt zu spät ans Sterbebett ihrer Großmutter. Umso mehr will sie deren letzten Wunsch erfüllen und die düsteren Umstände aufklären, die ihre Familie vor Jahren entzweiten. Die Suche nach der Wahrheit führt Leonie in die harten Kindheitsjahre ihres Großvaters in den Alpen und schließlich nach Krakau, wo sie ein schreckliches Geheimnis lüftet. Und auch Jan, dem sie bei ihren Recherchen immer näherkommt, scheint ein Puzzlestein ihrer eigenen tragischen Familiengeschichte zu sein.


Meine Meinung:

Seit letztem Jahr bin ich auf den Geschmack von historischen Romanen gekommen, die Ende des 19. Jahrhunderts bis zum zweiten Weltkrieg spielen. Zeitlich kann dieser Roman auch dort eingereiht werden. Es spielt auf zwei Zeitebenen: eine Vergangenheits- und eine Gegenwartsebene, wobei die Gegenwartsebene im Jahr 2000 stattfindet. Das fällt aber soweit gar nicht auf. Die Vergangenheitsebene startet vor dem 1. Weltkrieg und endet dann nach dem 2. Weltkrieg. Dazwischen gibt es immer mal wieder Zeitsprünge, damit es nicht zu langweilig wird.

Den Schreibstil der Autorin fand ich soweit ganz angenehm zu lesen. Erzählt wird in der 3. Person, dabei wird aber immer wieder verschiedenen Sichten eingenommen, sodass ein Bezug zu den Hauptcharaktere besteht.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Emotionen dadurch ein bisschen abgeschottet werden und bei mir als Leser nicht in vollen Maßen ankommen. Das mag auch an dem Erzählstil liegen. Auch hat mich das Buch ein bisschen emotional verloren, als der erste große Zeitsprung in der Vergangenheit kam, das die Geschichte von Valentin, Leonies Großvater, erzählt. Plötzlich wurde aus dem kleinen Jungen Valentin ein erwachsener Mann. Diesen Sprung konnte mich emotional leider nicht mitmachen. Aus diesen Grund habe ich auch ein bisschen das Interesse an der Geschichte verloren.

Nichts desto trotz fand ich die Zeitebene der Vergangenheit deutlich spannender. Es gab da einige Überraschungen und Wendungen, die die Geschichte spannend gemacht haben. Das große Geheimnis war insgesamt nicht total vorhersehbar, wodurch meine Neugier geweckt wurde. Für mich hätte es die Gegenwartsebene gar nicht gebraucht. Die Charaktere und deren Geschichte haben mich nicht wirklich interessiert und ich haben mit denen auch nicht mitgefiebert. Dadurch dass der Fokus auf die Vergangenheit lag, wirkt in der Gegenwart alles ein bisschen gehetzt und deshalb hat es den Charaktere etwas an Tiefe gefällt. Trotzdem gab es auch schöne Momente, wie die Beziehung zwischen Leonie und ihren Vater.

Besonders an diesen Buch war, dass das Leben der Bauern im ersten und zweiten Weltkrieg dargestellt wurde. Darüber habe ich bisher noch nichts gelesen, deswegen fand ich diesen Fokus recht spannend.

Dieser Buch ist auf seine Weise trotzdem besonders, denn die Autorin erzählt im ersten Teil der Geschichte, also wenn es um das Leben vom kleinen Valentin geht, tatsächlich die Geschichte ihres eignen Großvaters. Das gibt die Geschichte einen Alleinstellungsmerkmal. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Wer gerne historische Romane liest und auch gerne Romane liest, die Familiendramen und -geheimnisse behandelt, ist hier gut aufgestellt. Dieses Buch kann in diesen Bereich auf jeden Fall eine Bereicherung sein.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Emotionale Zeitreise

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Wenn die Zeit im Stundenglas des Lebens zu schnell verrinnt, kommt man meist nicht mehr rechtzeitig. Diese bittere Erfahrung muss auch Leonie machen, denn sie hat es nicht mehr rechtzeitig ans Sterbebett ...

Wenn die Zeit im Stundenglas des Lebens zu schnell verrinnt, kommt man meist nicht mehr rechtzeitig. Diese bittere Erfahrung muss auch Leonie machen, denn sie hat es nicht mehr rechtzeitig ans Sterbebett ihrer Großmutter geschafft. Nun ist es an Leonie, den letzten Wunsch der Verstorbenen zu erfüllen, den ihr der Pfarrer mitteilt. Sie soll sich mit ihrem Vater aussöhnen und dessen Cousin Erwin aufsuchen. Was sich zunächst als unlösbare Aufgabe anhört, wird bald zu einer spannenden Zeitreise, die einige Geheimisse ans Tagelicht bringt...
"Zeit der Dornen" ist so viel mehr als "nur" ein Roman, denn hinter der fiktiven Erzählung steckt nämlich die Lebensgeschichte des Großvaters der Autorin und das macht das Ganze noch viel interessanter.
Grübl-Wiedmann gelingt es nämlich, die Spurensuche zu einer spannenden Zeitreise zu gestalten und mich an die Seiten zu ketten. Ich muss aber der Fairness halber gestehen, dass mich der Erzählstrang aus der Vergangenheit um ein Vielfaches mehr begeistert hat, als die Ereignisse in der Gegenwart.
Die Geschehnisse von damals verpackt die Autorin einfach ansprechender, mitreißender und lässt, dank detaillierter Beschreibungen und präziser Recherchearbeit, die Zeit um 1912 in Österreich wieder aufleben. Das Gelesenen katapultiert mich zurück in die Zeit, als in Österreich nicht alles eitel Sonnenschien gewesen ist und die politischen Umbrüche ihre Schatten voraus werden.
Mehr als einmal fließen hier ungehindert die Tränen wenn ich lese, welches Schicksal hier den beiden kleinen Jungen blüht und wie sie misshandelt werden. Es ist hart und geht an die Substanz, wenn man liest, wie zwei kleine Seelen nahezu gebrochen werden und doch den Widrigkeiten trotzen.
Der Schwenk zurück in die Gegenwart ist immer wie ein Aufatmen, ein Luftholen, um das Gelesene zu verarbeiten. Vielleicht ist aber auch genau dieser Wechsel zwischen Anspannung und Luftholen notwendig, um nicht von den emotionalen Eindrücken komplett überwältigt zu werden.
Das Buch verlangt mir einiges als Leser ab und hinterlässt tiefe Spuren..für mich eine emotionale Zeitreise, die ich in dieser Intensität nicht erwartet hätte.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Verstreut in alle Winde

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Als ihr Vater ihr mitteilt, dass ihre Großmutter in Österreich im Sterben liegt, packt Leonie in Berlin sofort ihre Sachen und lässt Berlin sowie Freund Marian nebst ihrem gemeinsamen Café hinter sich, ...

Als ihr Vater ihr mitteilt, dass ihre Großmutter in Österreich im Sterben liegt, packt Leonie in Berlin sofort ihre Sachen und lässt Berlin sowie Freund Marian nebst ihrem gemeinsamen Café hinter sich, um Abschied von ihrer Oma zu nehmen, aber leider kommt sie zu spät. Ein Gespräch mit dem Pfarrer macht Leonie deutlich, dass sie so gut wie gar nichts über ihre Vorfahren weiß. Der Fund eines Briefes sowie alter Bilder im Nachlass ihrer Großmutter macht Leonie neugierig und lassen sie mit Unterstützung ihres Vaters Vincent und dem Pfleger Jan Nachforschungen über ihre eigene Verwandtschaft anstellen. So trägt Leonie nach und nach die Geschichte ihrer Familie zusammen und erfährt dabei ein dunkles Geheimnis…
Eva Grübl-Widmann hat mit „Zeit der Dornen“ einen unterhaltsamen und kurzweiligen Roman vorgelegt, der den Leser zu einer abenteuerlichen Reise einlädt, um unbekannte und verschollene Menschen aufzuspüren und mit der Hauptprotagonistin Leonie einiges über ihre eigene Familiengeschichte zu erfahren. Der Schreibstil ist flüssig-leicht und gefühlvoll, der Leser schaut Leonie bei ihren Aktivitäten über die Schulter und lernt dabei ihre Gedanken- und Gefühlswelt kennen. Wechselnde Zeitperspektiven lassen den Leser mal die Gegenwart im Jahr 2000 mit Leonie und deren Suche verbringen, mal bringen Rückblenden in die Vergangenheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplizierte und dramatische Familienverhältnisse sowie allerlei Schwierigkeiten zum Vorschein, die nach und nach ein vollständiges Bild ergeben. Die von Grausamkeit geprägte Kindheit der beiden Brüder Hans und Valentin geht dabei sehr zu Herzen. Die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der damaligen Zeit wurden von der Autorin gut mit ihrer Handlung verwoben.
Die Charaktere sind differenziert ausgestaltet, wirken aber leider distanziert und unnahbar, so dass es dem Leser schwer fällt, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen und ihr Schicksal eher aus der Ferne beobachtet. Leonie ist eine energische und zielgerichtete Frau, die jede Herausforderung annimmt, die sich ihr bietet und nicht aufgibt, bis sie am Ziel ist. Aber sie wirkt auch etwas spröde, so dass sie dem Leser immer ein wenig fremd bleibt. Die beiden Brüder Valentin und Hans mussten eine tragische Kindheit durchleben, welches sie ihr ganzes Leben begleitet. Ebenso spielen Jan, Anna-Maria, Erwin und Stanislas eine gewichtige Rolle in der Geschichte, die einige Dramatik aufweist.
„Zeit der Dornen“ ist ein durchaus kurzweiliger und unterhaltsamer Roman über ein altes Familiengeheimnis, jedoch fehlt es den Protagonisten an Wärme und Ausstrahlung, die das Lesevergnügen eintrübt und somit die Geschichte nur halb so spannend und lesenswert macht. Schade!