Klappentext:
„London, 1902: Als Alice von Battenberg dem weltgewandten Prinzen Andreas von Griechenland begegnet, ist sie sofort von ihm eingenommen. Er erwidert die Gefühle der ausgesprochen intelligenten Prinzessin, die zwar taub geboren wurde, aber in mehreren Sprachen Lippen lesen kann. Alice folgt ihrer großen Liebe nach Griechenland, nichts von der Zerreißprobe ahnend, die ihr dort einige Jahre später bevorstehen soll: Der Konflikt zwischen Volk und Krone spitzt sich zu, Unruhen stürzen das Land in eine schwere Krise. Alice kämpft für ihre neue Heimat, baut Hospitäler und kümmert sich um Kriegsversehrte. Doch die Lage verschärft sich, ihre Familie gerät wiederholt in tödliche Gefahr, und letztendlich scheint eine Flucht der einzige Ausweg zu sein“
Ich gehöre zu der Gruppe die auch bereits vor der Serie „The Crown“ den Namen und die Person „Alice von Battenberg“ kannte. Wenn man sich ein wenig mit dem britischen Königshaus auseinandersetzt kommt man um diesen Namen sowieso nicht drumrum.
Nun zum Buch: gleich wieder vorweg sei gesagt, es gibt ein paar Szenen, die aus der Fantasie der Autorin entsprungen sind. Ob dies notwendig gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln, denn die Geschichte rund um Alice ist allein schon spannend genug und genau deshalb sind auch so einige ausschweifende Parts und schwülzige Erzählungen hier einfach zu viel. Das wäre einfach nicht nötig gewesen. Was nicht zu viel war, keinesfalls sogar, waren die detailreichen Beschreibungen über Alice selbst. Es gab ein paar Themen über die ich gestolpert bin und selbst im Netz nachgeforscht habe - aber auch dieses gibt nicht immer die passende Antwort dazu. Die scheint wohl dann nur das Königshaus selbst zu kennen…Fest steht aber, Alice erfährt hier eine Art Romanbiografie, die sie detailliert beschreibt. Aber nicht nur das. Wer sich noch nie mit dem Namen „Mountbatten“ auseinander gesetzt hat, erfährt auch hier eine Auflösung genau wie die vielen Beziehungen zu anderen einflussreichen Adelshäusern.
Ich finde es wirklich sehr löblich, dass diese Dame hiermit auch eine gewisse Stimme erhält und nicht immer nur die Personen, die an erster Stelle der Bekanntheitsliga stehen. Alice‘ Geschichte war ausschweifend, ja, aber wie sonst sollte man ihren Werdegang auch verstehen? Eine Prinzessin die sich in Suppenküchen und Waisenhäusern aufhielt und dort arbeitete, einen Orden gründetet, es sogar zu ihrer Lebensaufgabe machte?! Das ist keineswegs üblich und deshalb auch ganz bemerkenswert und besonders, auch wenn zum Schluss alles anders kam…
Ich vergebe hier sehr gute 4 von 5 Sterne.