Cover-Bild Alte Sorten
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783832184483
Ewald Arenz

Alte Sorten

Roman
Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem Aussehen.
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeit, die auf dem Hof anfällt, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere Anwesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2021

Typisch Arenz! Einfach nur genial!

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!ein Lesehighlight 2020

Klappentext:
„Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich ...

!ein Lesehighlight 2020

Klappentext:
„Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem Aussehen.
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeit, die auf dem Hof anfällt, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere Anwesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.“

Gleich vorweg: dieser Roman ist Gefühl und Gänsehaut pur und verzaubert den Leser mit seinen Worten.
Ewald Arenz hat diesen Roman einen ganz besonderen Birnenduft gegeben, der selbst beim lesen einen förmlich entgegen springt. Seine Sprachmelodie, seine Wortwahl, seine Intention an den Leser, seine Protagonisten....dieses Gefühl des Landlebens und der Einkehr zu sich selbst, ist ihm einfach nur grandios großartig gelungen. Ich habe dieses Buch bereits im Herbst 2020 gelesen und dann nochmal im darauffolgenden Winter. Durch seine bildhaften Beschreibungen passt dieser Roman perfekt in diese Zeit und entführt den Leser. Seine Figuren Sally und Liss könnten wahrlich unterschiedlicher nicht sein und ziehen den Leser förmlich an. Man will wissen, warum beide so sind, was sie zu dieser Art bewogen hat und genau darauf baut Arenz ganz feinfühlig auf und lässt seine beiden Damen alles in aller Ruhe erklären, auflösen, ein wenig entzaubern. Arenz‘ Figuren wirken authentisch und realitätsnah. Gerade wenn man selbst auf dem Land lebt, sind solche Figuren wie Liss nichts Neues, im Gegenteil. Was ich bei Arenz so schätze, sind die kleinen Details zwischen den Zeilen, das fängt bereits beim Titel an. Diese Doppeldeutigkeiten sind kleine Highlights und lassen jedes anspruchsvolle Leserherz höher schlagen. Arenz weiß ganz genau wie er seine Leserschaft fesseln kann...auch mit „Alten Sorten“ die nie aus der Mode kommen aber dennoch aus der Reihe fallen, denn jede (Birne) ist wie sie ist, von Natur aus so gewachsen und eben einmalig - genau wie Sally und Liss.... 5 von 5 Sterne für dieses wunderbare Werk!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Ein Buch, das bewegt

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Sally, die aus der Klinik wegläuft und Liss findet, die ihr eine Unterkunft bietet. Sie bietet ihr viel mehr als das. Liss ist ganz ruhig und unaufgeregt im Umgang mit Sally, genauso, wie es ihr gut tut ...

Sally, die aus der Klinik wegläuft und Liss findet, die ihr eine Unterkunft bietet. Sie bietet ihr viel mehr als das. Liss ist ganz ruhig und unaufgeregt im Umgang mit Sally, genauso, wie es ihr gut tut und wie sie es noch nicht erlebt hat. Natürlich ist recht schnell klar, dass Liss nicht einfach eine ganz ruhige Person ist, sondern dass es da ganz viel in ihr gibt, das verheilen muss. Das hilft ihr, Sally das zu geben, was sie in dem Augenblick braucht, als sie bei ihr ankommt.

Man erkennt an der Sprache, wie sich Sally verändert. Ist sie am Anfang noch ganz hart, wird es im Laufe der Zeit besser und die Sprache im Zusammenhang mit Sally wird weicher. Bei Liss sind es die Rückblicke oder besser die Fragmente, die im Laufe der Zeit das Bild von Liss‘ Geschichte immer klarer werden lässt und die Wahrheit wie ein Puzzle zusammenfügen. Erst gibt es eine Andeutung, dann den nächsten Hinweis und irgendwann die Auflösung. Es ist sprachlich ganz fein abgestimmt und arbeitet auf das Ende zu.

Die Kämpfe, die Sally führt, sind greifbar, genauso, wie das innere Leid, das Liss so lange schon mit sich trägt und nicht herausgelassen hat. Man spürt es beim Lesen, genauso wie man beim Lesen spürt, dass Sally heilt. Es sind so kleine Momente, wo es um Nahrungsaufnahme geht, um die Beschreibungen, wie Sally damit umgeht und auch wie eine Person aus dem Dorf, die alte Anni, diese kleine Momente der beiden Frauen auf eine besondere Art begleitet. Sie ist so eine Art Anker in der Geschichte, wie ein Baum, der Halt gibt.

Genauso gibt es auch immer wieder die dunklen Wolken, die dunklen Momente, wo deutlich wird, was für eine große Wunde jede der beiden Frauen in ihrem Inneren mit sich trägt.

Es gibt in dem Buch alles, was es für eine gute Geschichte gibt, es ist zwischendurch sehr spannend und es versprüht auf ganz und gar unkitschige Art eine besondere Wärme. Die Sprache von Ewald Arenz unterstreicht jeden Teil der Geschichte und beschreibt die Entwicklung der Personen und Stimmungen. Zwischendurch und am Ende musste ich sogar weinen, da es mich so berührt hat und betroffen gemacht hat. Die Eindringlichkeit mit der die innere Not der beiden Protagonistinnen beschrieben wird hat mich mitgenommen. Eine ganz große Leseempfehlung von meiner Seite für „Alte Sorten“.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Wunderbar bildreicher Schreibstil und eine berührende Geschichte

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Sally ist aus der Klinik weggelaufen, in die ihre Eltern die Siebzehnjährige gesteckt haben - denn dort ist es wie zu Hause, die Realität wirkt falsch und scheint nicht recht zu Sally zu passen. Erst auf ...

Sally ist aus der Klinik weggelaufen, in die ihre Eltern die Siebzehnjährige gesteckt haben - denn dort ist es wie zu Hause, die Realität wirkt falsch und scheint nicht recht zu Sally zu passen. Erst auf dem Bauernhof der zurückhaltenden Liss fühlt sie sich nicht unter Druck gesetzt, denn die Frau stellt keine Forderungen an die Ausreißerin. So werden aus einer Übernachtung schließlich Wochen und zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen entwickelt sich eine zarte Freundschaft.

"Alte Sorten" von Ewald Arenz ist ein Buch, über das ich so viele positive Meinungen gehört habe, dass ich es unbedingt lesen wollte. Und ich kann mich nur anschließen, die Geschichte ist etwas ganz Besonderes. Der Autor erzählt in außergewöhnlicher lebhafter und bildgewaltiger Sprache von dem Leben auf dem Land. Obwohl Liss von Früh bis Abend auf den Beinen ist um ihren Hof zu bewirtschaften, scheint die Zeit hier gemächlicher zu vergehen als in der hektischen Stadt, aus der Sally stammt.

Beide Protagonistinnen sind vielschichtige Figuren, erst im Lauf der Zeit erkennen sie, was hinter den emotionalen Mauern der jeweils Anderen steckt und öffnen sich langsam, so dass eine zarte Freundschaft entstehen kann. Diese Entwicklung wird in so wunderbarem Schreibstil dargestellt, dass ich gar nicht mehr aus dem Setting auftauchen wollte. Dabei wird das Landleben keinesfalls idyllisch verklärt, immer wieder gibt es Szenen, die die harte Arbeit auf Liss´ Feldern, Gärten und Waldstücken zeigt.

Regelmäßig wechselt die Perspektive zwischen Sally und Liss, mit kleinen Ausschnitten aus der Vergangenheit der robusten Bäuerin und des sensiblen Teenagers sind mir die Figuren beim Lesen nach und nach immer vertrauter geworden und ich habe das Leseerlebnis sehr genossen. Dieses wunderbare Buch empfehle ich uneingeschränkt weiter, lasst euch von der berührenden Geschichte und dem wunderschönen Schreibstil verzaubern.

Fazit: Gemächlich entwickelt sich die bewegende Handlung, mit jeder Seite war ich mehr gefesselt und die Protagonistinnen sind mir ans Herz gewachsen. Die wortgewandte bildreiche Schreibweise trägt ihren Teil bei, dieses Buch zu etwas Besonderem zu machen, dafür gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Ausreißer und Außenseiter

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Liss, eine Frau im mittleren Alter, lebt zurückgezogen (oder eher gemieden) auf einem Bauernhof. Eines Tages taucht dort die junge Ausreißerin Sally auf. Dass Liss ihr keine Vorwürfe macht, überrascht ...

Liss, eine Frau im mittleren Alter, lebt zurückgezogen (oder eher gemieden) auf einem Bauernhof. Eines Tages taucht dort die junge Ausreißerin Sally auf. Dass Liss ihr keine Vorwürfe macht, überrascht sie – und sie bleibt. Anfänglich relativ wortkarg im Umgang taut sie durch die gemeinsame Arbeit auf: zwei Außenseiter, die sich gegenseitig verändern – und brauchen.
Das Buch berührte mich sehr durch die leise und unaufdringliche Art, die Menschen so zu akzeptieren wie sie sind. Jeder hat und macht Fehler und dafür gibt es Gründe. Oberflächliche und wohlgemeinte Ratschläge helfen da wenig und leider auch viel zu rasch bekommt man einen Stempel aufgedrückt.
„Alte Sorten“ regt zum Nachdenken an und besinnt sich auch auf die Einfachheit im Leben.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und gerne empfehle ich es weiter!

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Da kann kein Film mithalten

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„Die Luft sah aus wie Wasser, das flüssiger war als normales Wasser. Leichter und beweglicher: Sommerwasser. Man konnte es nur mit den Augen trinken.“ Das sind einige Sätze, mit denen das Buch Alte Sorten ...

„Die Luft sah aus wie Wasser, das flüssiger war als normales Wasser. Leichter und beweglicher: Sommerwasser. Man konnte es nur mit den Augen trinken.“ Das sind einige Sätze, mit denen das Buch Alte Sorten beginnt. Und diese schöne und bildhafte Sprache findet der Leser in den folgenden Kapiteln immer wieder. So entsteht immer wieder das „Kino im Kopf“ und ich tauchte ein, in die Arbeiten auf einem Bauernhof.

Der Inhalt ist rasch erzählt. Zwei Frauen treffen sich zufällig. Sie heißen Sally und Liss und sie wirken zunächst als könnten sie verschiedener nicht sein. Mit der Zeit freunden sie sich an und es wird klar, wo die Schnittpunkte der beiden liegen. Und das nicht nur bei der Arbeit auf dem Weinberg oder im Obstgarten.

Ja, es stimmt. Die alten Sorten haben einen ganz eigenen und besonderen Geschmack. Daher ist es wohl auch momentan modern, sich wieder auf diese Bäume zu besinnen. Aber das gilt ja nicht nur für alte Obstorten. Ist es nicht sogar bei Senioren so? „Schmeckt“ ihre Lebensweisheit nicht so ganz anders? Mir gefiel es, dass der Autor die zwei Frauen völlig schnörkellos beschreibt. Die eine ist wie ein dickköpfiges Kind und die andere die Ruhe selbst. Mit der Zeit ändert sich das. Und hier gefiel mir die Art und Weise der Wandlung. Und die Sprache, das schrieb ich oben schon, das ist der Hammer. So schön und es zeigt doch, wie damit gemalt werden kann. Während Sally Kraftausdrücke benutzt und sie teilweise recht vulgär daher kommt, wird sie durch eine gegensätzliche Form des Ausdrucks abgeschwächt. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung für dieses ausdrucksstarke Buch.

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