Klaus Jöken (Übersetzer), Didier Conrad (Illustrator)
Weniger Wildschwein, mehr Gemüse, Sport treiben, Konflikte mit Worten lösen statt mit Backpfeifen. „Positives Denken“ ist das achtsame Motto des 40. Asterix-Abenteuers „
Die Weiße Iris
“.
Verantwortlich dafür ist der scheinbare Weltverbesserer Visusversus, der mit seiner manipulativen Methode ganz Gallien auf den Kopf stellt. Ganz Gallien? Natürlich nicht, denn Asterix durchschaut die üblen Machenschaften, die hinter der lieblichen Fassade stecken.
Auf der FBM 2023 wurde sehr viel Werbung für den neuen Asterix gemacht, also habe ich ihn mir zu Weihnachten gewünscht und wie immer habe ich beim Lesen sehr lachen müssen und es geliebt. Der Versuch ...
Auf der FBM 2023 wurde sehr viel Werbung für den neuen Asterix gemacht, also habe ich ihn mir zu Weihnachten gewünscht und wie immer habe ich beim Lesen sehr lachen müssen und es geliebt. Der Versuch den Römern und Galliern eine spirituell entspannte Einstellung zu vermitteln ist süß und witzig umgesetzt, Visusversus, der römische Achtsamkeits-Guru gefiel mir mit seiner großen Statur und seiner dachsartigen Haarpracht. Die Idee Gutemine in den Vordergrund zu stellen und Majestix so schwach und liebeskrank zu zeigen, war sehr niedlich und ihre Reunion am Ende ist echt romantisch süß.
Kleiner Wermutstropfen für mich war einzig Asterix, er kommt irgendwie frustriert und aggressiv rüber, aber am Ende, als er Cäsar mit Julius anspricht, blitzt der alte lustige Asterix wieder hervor. Alles in allem ein Buch, das hält, was ich erwartet und erhofft habe.
Im Dorf der Gallier erscheint ein Besucher, Visusversus, eine Art Achtsamkeitsguru, dem es auch tatsächlich bald gelingt, nicht nur die Bewohner, sondern auch die Umgebung zu „beruhigen“. Aber was ist ...
Im Dorf der Gallier erscheint ein Besucher, Visusversus, eine Art Achtsamkeitsguru, dem es auch tatsächlich bald gelingt, nicht nur die Bewohner, sondern auch die Umgebung zu „beruhigen“. Aber was ist das gallische Dorf ohne seine Streitigkeiten? Asterix, Obelix, Miraculix und Majestix sind eher beunruhigt, zumal eines Tages Gutemine verschwunden ist.
Dieser 40. Asterixband hat einen neuen Texter bekommen, Fabcaro macht sich richtig gut, und kennt sich aus. Alles, was einen guten Asterixband ausmacht, inklusive der Piraten und einiger Anspielungen, ist enthalten – nur von den Galliern erhält man ein ganz neues Bild. Mir hat das wirklich gut gefallen, es ist ungemein witzig, vor allem, dass sogar die Wildschweine und die Römer betroffen sind.
Sehr witzig finde ich auch Gutemines Reise in einem Gefährt, das einem sehr bekannt vorkommt, und doch ganz anders ist. Das Gutemine einmal mehr in den Mittelpunkt rückt, finde ich auch sehr gelungen – und verdient.
Fabcaro und Didier Conrad haben einen sehr gelungenen Jubiläumsband aufgelegt, der wieder das Dorf der Gallier in den Mittelpunkt rückt, und sehr lustig ist. Unbedingt lesenswert!
Die weisse Iris ist für mich ein Asterix Highlight - jede Menge Wortwitz, Anspielungen auf aktuelles Zeitgeschehen und dazu viel Ironie. Die Denkschule der weissen Iris stellt unser kleines, gallisches ...
Die weisse Iris ist für mich ein Asterix Highlight - jede Menge Wortwitz, Anspielungen auf aktuelles Zeitgeschehen und dazu viel Ironie. Die Denkschule der weissen Iris stellt unser kleines, gallisches Dorf auf den Kopf - und Asterix und Miraculix mit ihrem Latein am Ende. Hat Rom es jetzt endgültig geschafft? Der Lesende verfolgt das Ganze mit Schmunzeln.
Beim Teutates: Bilder zum Genießen, aber eine überfrachtete und gezwungen moderne Geschichte!
„Die weiße Iris“ ist der schon 40. Band dieser Comic-Reihe, aber der erste, dem ich hier ein paar Zeilen widme, ...
Beim Teutates: Bilder zum Genießen, aber eine überfrachtete und gezwungen moderne Geschichte!
„Die weiße Iris“ ist der schon 40. Band dieser Comic-Reihe, aber der erste, dem ich hier ein paar Zeilen widme, weil ich schon länger keinen Asterix mehr gelesen habe. Umso mehr habe ich mich auf diese Geschichte gefreut.
Nun, ich nehme es mal vorweg: die Zeichnungen habe ich wie in fast allen anderen Asterix-Bänden sehr genossen, die Geschichte an sich aber ist einerseits eher dünn im Vergleich zu anderen Abenteuern, die diesen Namen auch verdient hatten, und andererseits in meinen Augen übertrieben, was das Einbringen zu vieler aktueller Themen angeht.
„Die weiße Iris“ ist eine Geschichte, in der Cäsar mit Hilfe eines Aufmerksamkeits-Gurus – man könnte ihn auch Influencer nennen – versucht, den bisher ungebrochenen Widerstand der uns ans Herz gewachsenen Gallier zu brechen. Achtsamkeit statt Egoismus?! Harmonie anstelle von Schlägereien?! Eine Geschichte von Galliern und Römern, die sich nicht kloppen? Ein Obelix ohne Wildschwein? Händler, die sich nicht streiten? Sehr ungewöhnlich und etwas gewöhnungsbedürftig, wie ich finde.
Und als ob die unsere Gewohnheiten erdrückenden Details nicht schon genug wären, finden zu viele aktuelle Themen den Weg ins Buch wie z.B. Verzicht auf Fleisch, Einkauf in der Region, Staus, Verspätungen bei der Bahn, Gleichberechtigung oder Klimaaktivisten. Die Umsetzung dieser Themen unserer Zeit in die Zeit 50 Jahre vor Christus hat zwar ob der Absurdität eine augenzwinkernd-unterhaltsame Wirkung, aber weniger wäre meinem Empfinden nach durchaus mehr gewesen.
Spaß macht es allerdings, die Hinweise auf ältere Bände und die Anleihen an Künstler aus Malerei und Musik und damit so manch kreative Namensschöpfung zu entdecken.
Summa summarum gefallen mir die Ideen ganz gut, auch wenn sie in ihrer Vielzahl etwas übertrieben wirken und in ihrer Umsetzung alles andere als ein für Asterix typisches Abenteuer darstellen. Dass nun offensichtlich auch Asterix mit der Zeit gehen muss, ist schade, weil die Reihe dadurch einiges an Flair einbüßt. 3 Sterne für die Geschichte, 5 Sterne für die Zeichnungen, ergeben 4 Sterne im Schnitt.
Eine wirkliche Rezension will ich zu diesem Comic eigentlich gar nicht verfassen, als bekennender "Asterix und Obelix"-Fan muss ich jedoch einige Worte zu der neuen Ausgabe loswerden, die ich wenige Tage ...
Eine wirkliche Rezension will ich zu diesem Comic eigentlich gar nicht verfassen, als bekennender "Asterix und Obelix"-Fan muss ich jedoch einige Worte zu der neuen Ausgabe loswerden, die ich wenige Tage nach dem Erscheinungstermin gelesen habe.
Nach 39 witzigen Vorgängern aus den unterschiedlichsten Zeiten muss der 40. Band der Kultcomicreihe, nun geschrieben von dem französischen Comicautor, Romancier und Musiker Fabcaro und illustriert von Didier Conrad, gewisse Erwartungen erfüllen und der Tradition treu bleiben. Dementsprechend überrascht war ich, wie viele neumodische Ideen und aktuelle Themen hier vorgebracht werden. Egal ob Homöopathie, E-Scooter, Stau, Verspätungen öffentlicher Verkehrsmittel, Achtsamkeit, Vegetarismus oder politische Korrektheit - hier werden viele New-Age-Ideen parodiert, aber auch die gesellschaftlichen Muster im gallischen Dorf hinterfragt. Zwar ändert sich am Status Quo der konservativen Welt der Gallier auch durch die neue Mentalität der weißen Iris nicht - die Figuren prügeln sich weiterhin bei jeder Gelegenheit, zelebrieren ein traditionelles Geschlechterbild und essen Unmengen an Fleisch -, für einen Asterix-Comic fand ich diese Ausgabe jedoch sehr progressiv. Einige Darstellungen sind dabei wie immer sehr überspitzt dargestellt und leider löst sich der Konflikt am Ende auch recht leicht auf, insgesamt finde ich die Jubiläumsausgabe aber sehr gelungen.
Auch die Illustrationen sind wie immer einfach klasse, auch wenn mir die typische Einleitung über die römische Besatzung Galliens am Anfang des Heftes dieses Mal gefehlt hat. Hier unternehmen wir unter anderem zusammen mit Gutemine einen Ausflug nach Lutetia, welches mit vielen kleinen Anspielungen auf aktuelles Großstadtleben verzaubert.
FAZIT
Eine unterhaltsame neue Ausgabe mit vielen Anspielungen auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, die allerdings nicht wirklich gesellschaftskritisch wird. Es ist und bleibt eben ein traditioneller Asterix-Comic!