Cover-Bild Worauf wir hoffen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423435673
Fatima Farheen Mirza

Worauf wir hoffen

Roman
Sabine Hübner (Übersetzer)

Was hält unsere Familien im Innersten zusammen?
Amar hat es sich nicht ausgesucht, einziger Sohn und Stolz der Familie zu sein. Wenn er gegen seine muslimischen Eltern rebelliert, ist es seine ältere Schwester Hadia, die ihn schützt. Bis sie sich fragt: wovor eigentlich? Vor den Möglichkeiten, die sie nicht hat? Nach einem Streit mit dem Vater läuft Amar von zu Hause weg. Und Hadia nimmt nach und nach seinen Platz ein. Drei Jahre später heiratet sie einen Mann ihrer eigenen Wahl: für die Familie die Chance, sich neu zu erfinden. Doch dann kehrt Amar zurück.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2019

Eine außergewöhnliche Familiengeschichte, die mich sehr bewegt hat

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„Ich werde immer hoffen, dass du glücklich und gesund bist und dass es dir gut geht. Ich werde beten, dass du dein Versprechen hältst. Und dass du dich, wo auch immer du sein wirst, zu Hause fühlst.“ Seite ...

„Ich werde immer hoffen, dass du glücklich und gesund bist und dass es dir gut geht. Ich werde beten, dass du dein Versprechen hältst. Und dass du dich, wo auch immer du sein wirst, zu Hause fühlst.“ Seite 350

Bei Hadias Hochzeit sieht sie endlich ihren Bruder Amer wieder, der vor Jahren nach einem Streit von zu Hause weggelaufen ist. Von diesem Zeitpunkt ausgehend erfahren wir in vielen Zeitsprüngen die Familiengeschichte.

Zu Beginn hatte ich mit eben diesen Sprüngen und wechselnden Perspektiven sehr zu kämpfen, brauchte immer etwas, um mich im jeweiligen Erzählstrang zurechtzufinden. Doch von Seite zu Seite hat mich Fatima Farheen Mirzas Geschichte immer mehr in Beschlag genommen. Sie erzählt uns von der arrangierten Ehe von Laila und Rafik, deren Leben als Einwanderer in Amerika, die Auswirkungen von 9/11 auf ihren Alltag. Und vor allem vom Leben ihrer drei Kinder, die Musterschülerin Hadia, ihrer Schwester Huda und der kleine Bruder Amer, der immer wieder gegen den Vater rebelliert.

Müsste ich es mit einem Satz beschreiben, würde ich wohl sagen, es geht in diesem Buch vor allem um die Liebe. Aber nicht im herkömmlichen romantischen Sinne, sondern um die Liebe von Eltern zu ihren Kindern, Geschwistern untereinander und guten Freunden.
Um Zusammenleben in jeder Form, große und kleine falsche Entscheidungen, die in einer Katastrophe enden können, das Leben mit der Schuld, mit dem besten Vorsatz das Schlechteste gemacht zu haben.

Mich hat „Worauf wir hoffen“ zutiefst berührt. Egal ob es muslimische Regeln sind, christliche Sitten und Gebräuche, oder … Wir lehren unseren Kindern Richtlinien, um ihnen einen Leitfaden für ein gutes Leben zu geben. Aber in einer sich rasch ändernden Zeit weiß man nicht, welche Regeln morgen noch hilfreich sind. Wir können nur hoffen, dass wir die richtigen Grundsätze zeigen und unsere Kinder die Hoffnung nie verlieren, wenn sie es nicht sind…

Dieses Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Ich habe es oft zur Seite gelegt und mir Gedanken über Kindererziehung, Rivalität unter Geschwistern, Traditionen, und Zusammenhalt gemacht.

Ein außergewöhnliches Buch, das ich unter Tränen beendet habe!

Veröffentlicht am 24.02.2019

Familienehre

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Fatima Farheen Mirza hat in ihrem Roman „Worauf wir hoffen“ ein wunderbares Porträt einer muslimischen Familie in Amerika geschrieben. Den Roman hat Sabine Hübner übersetzt.


Es beginnt mit der Hochzeit ...

Fatima Farheen Mirza hat in ihrem Roman „Worauf wir hoffen“ ein wunderbares Porträt einer muslimischen Familie in Amerika geschrieben. Den Roman hat Sabine Hübner übersetzt.


Es beginnt mit der Hochzeit der ältesten Tochter Hadia, die ihren Bruder Amar eingeladen hat. Der hat vor Jahren nach einem Streit mit dem Vater, die Familie verlassen. So erfahren wir von den Anfängen der Eltern, der Geburt der drei Kinder und den Hoffnungen und Ängsten. Der Vater ist oft aufbrausend und streng, aber er liebt seine Familie.
Wir erfahren von Eifersüchteleien der Geschwister. Amar ist der Jüngste und einzige Sohn und fühlt sich oft über, so wie es bei drei Geschwistern oft ist. Söhne wurden oft von den Vätern strenger erzogen, sie sollten richtige Männer werden. Die Mutter will das ausgleichen

Besonders ist der letzte Teil, als der Vater nach einer Operation, viel an seinen Sohn denkt. Es ist wie ein Brief an ihn erzählt. Keiner weiss, wo Amar abgeblieben ist, man hofft, das er wieder kommt.

Die Autorin hat die Geschichte sehr echt geschrieben. So kann das Leben spielen. Die Emotionen der Personen wurden gut aufgefangen.
Dieses ist der Debütroman von Fatima Farheen Mirza und er ist ihr bestens gut gelungen, da hoffe ich mehr aus ihrer Feder.


Veröffentlicht am 23.02.2019

Ein Debütroman: Große Literatur!

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Inhalt:
Amar ist der ganze Stolz seiner muslimischen Familie, doch als er von einem kleinen Jungen zu einem erwachsenen Mann heranwächst, versucht Amar seinen Platz in einer Welt, zwischen Religion, gesellschaftlicher ...

Inhalt:
Amar ist der ganze Stolz seiner muslimischen Familie, doch als er von einem kleinen Jungen zu einem erwachsenen Mann heranwächst, versucht Amar seinen Platz in einer Welt, zwischen Religion, gesellschaftlicher Anerkennung und der der Suche nach dem Sinn des Lebens zu finden. Dabei versucht er auszubrechen, aus den Vorstellungen des perfekten Sohnes, der versucht den Erwartungen seiner Eltern gerecht zu werden und dabei rebelliert er, verlässt die Wege, die seine Eltern stolz machen würden, die die ihn versucht zu schützen, ist Hadia, seine Schwester. Doch schon bald merkt auch diese, dass sie nicht weiß, wer sie ist und nur eine weitere Suchende, in einer Familie in der sich die Geschwisterliebe versucht zu finden, in Ebenen der tiefsten Innigkeit und der innigst Form der Eifersucht.

Ein Einzelschicksal, dass die Konventionen einer Familie verändert, bis Amar zurückkehrt und nicht nur eine Vergangenheit in die Gegenwart zurückbringt.

Meine Meinung :
Was dieses Buch schafft ist selten, es gewährt uns Einblicke in eine Welt, die wir gerade in der heutigen Zeit mit so vielen Vorurteilen betrachten, dass es wohl nichts wichtigeres gibt, als diese Literatur zu lesen. Vielleicht zerstreut es Vorurteile, vielleicht schürt es welche, aber es nimmt uns die Distanz zwischen fremden Kulturen und gibt uns Emotionalität zurück, die uns manchmal fehlt.

Wie es die Autorin schafft, ohne eine stringente Erzählung mit vielen wechselnden Charakteren eine Geschichte zu erzählen, ist mehr als herausragend und überraschend.
Ein Abbild einer parallel stattfinden Gesellschaft darzustellen, zwischen einer muslimischen Familie, die nach Kalifornien ausgewandert ist, ist tief beeindruckend. Gerade Szenen, die nach dem 11. September spielen, wird uns Lesern klargemacht, wie Fremdenhass Menschen prägen kann, diese Buch zeigte nicht nur eine Seite, sondern alle. Und dies ohne je anmaßend zu sein, sondern stets von einer Ehrlichkeit und Authentizität geprägt, die kein Leserherz kalt lässt.
Die Autorin wählt nie die großen, spektakulären Szenen, sondern erschafft Stärke, bildhafte Momente, die den Leser sprachlos zurücklassen, in dem sie die kleinen Schicksale der Charaktere erzählt, in alltäglichen Situationen, die so authentisch sind, dass man vergisst gerade ein Buch in der Hand zu halten.

Zwar ist dieses Buch ein mit religiösen Aspekten erzählte Geschichte, doch eigentlich spielt dieses Buch fernab jeder Religion, sondern erzählt von Menschen, die verzweifelt versuchen ihren Platz im Leben zu finden, den Erwartungen anderer geliebter Menschen zu entsprechen und daran scheitern... oder auch nicht .
Und dabei ist es schonungslos ehrlich erzählt, die Autorin verpackt so viel emotionale Weisheit in einem Satz, dass einem der Atem stockt, Tränen vergossen werden und man Sätze zu lesen bekommt, die einen tief berühren und emotional klüger und milder zurücklassen.
Die anspruchsvolle Art des Erzählens ist es, die mich auch literarisch begeistern und bewundernd auf diesen Debütroman blicken lässt. Denn diesem Buch ist die Aufmerksamkeit des Lesers gefordert, nach und nach erschließen sich einem die Dinge und die Geschichte wird von jede Satz an, konkreter und einnehmend er.

Ein Buch welches es vermag die Schwierigkeit zwischen Religion, Integration und Fremdenhass zu veranschaulichen, ohne dabei mit erhobenem Zeigefinger zu erzählen. Doch vor allem ist dieses Buch in meinen Augen so viel mehr, denn in jedem von uns steckt Amar, der seinen Platz im Leben versucht zu finden und dabei ist es egal, welche Religion wir haben. Ein Buch welches uns hinter die Fassade blicken lässt, ganz tief in die Herzen einzelner Schicksale und Charaktere und uns dabei zu tiefst berührt !

Fazit :
Lesen!!!

Veröffentlicht am 18.02.2019

Ein Herzensbuch

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Worauf wir hoffen - Fatima Farheen Mirza

Die ergreifende Geschichte einer aus Indien stammenden muslimischen Familie nach der Einwanderung in die USA.

Der Roman beginnt mit der Hochzeit der ältesten ...

Worauf wir hoffen - Fatima Farheen Mirza

Die ergreifende Geschichte einer aus Indien stammenden muslimischen Familie nach der Einwanderung in die USA.

Der Roman beginnt mit der Hochzeit der ältesten Tochter, eine Liebesheirat. Zu diesem wichtigen Ereignis kehrt ihr Bruder zurück, das schwarze Schaf der Familie, der mit dem Vater gebrochen hat. Dann macht die Handlung einen großen Schlenker zurück in die Kindheit und Jugend der drei Geschwister und nimmt den Leser mit auf die Suche nach den Ursprüngen und Gründen dieses Familienzwists.

"Und vielleicht gibt es etwas in ihr, das, grausam und nachtragend, schon immer darauf gewartet hat, dass Amar endlich erkennt, was sie die ganze Zeit gespürt hat: dass hier im Haus kein Platz für ihn ist." Seite 250

Ein wichtiges Thema ist die Zerrissenheit zwischen den Kulturen. Gerade die drei Kinder schwanken stark zwischen dem modernen Leben der Wahlheimat ihrer Eltern und den Gebeten und strengen Regeln einer Heimat/Religion, die sie niemals kennengelernt haben. Die Familie lebt in einer islamischen Gemeinschaft in der Fremde und hält sehr stark am Islam fest. Eine Herausforderung.
Die beiden Töchter passen sich weitgehend an, nicht so jedoch der drittgeborene Junge Amar. Von Anfang an ist er der Rebell und Fremdkörper in der Familie. Auch wenn sich schließlich auch die Mädchen durchsetzen und studieren, statt zu heiraten, Amar findet seinen Platz im Leben nur schwer. In der Familie und in dem Land, dem er sich nicht zugehörig fühlt. Woran das genau liegt, an der Persönlichkeit Amars, an der Entwurzelung, an der Religion, mit der er sich nicht identifizieren kann, an der Familienkonstellation? Gerade diese Unklarheit, bzw. unglückliche Verkettung von Umständen, lässt mich als Leser grübeln und das Buch lange nachwirken.

Die Figuren sind liebevoll und empathisch gezeichnet, eigentlich lieben alle einander, alles läuft (von kulturellen, religiösen Besonderheiten abgesehen), wie in jeder anderen Familie auch. Also, was ist schiefgelaufen? Über die Jahrzehnte hat sich ein Labyrinth aus Schuldgefühlen und Verdrängung entwickelt. Diese Empathie, die die Autorin so mühelos für ihre Protagonisten erzeugt, ist es, die dieses Buch so besonders macht.

Die Geschichte ist alles andere als chronologisch erzählt. Munter springt sie hin und her. Zwischen Protagonisten und Zeiten. Kunstvoll sind die einzelnen Erzählebenen miteinander verwoben und sorgen dafür, dass man sich trotzdem immer schnell wieder zurechtfindet. Beispielsweise spielt die Uhr des Vaters eine wichtige Rolle und taucht immer mal wieder auf. Des Öfteren liest man von ein und derselben Begebenheit, nur aus der Sicht eines anderen Familienmitglieds. Und die Autorin schafft es, dass man Verständnis, Mitleid für alle Beteiligten hat. Sogar versteht, dass derjenige in seiner Situation gar nicht anders handeln konnte.

Ein weiteres großes Thema sind die Geschwisterbeziehungen und die unvermeidliche Eifersucht untereinander. Banalitäten werden von jedem der drei Kinder unterschiedlich ausgelegt, jeder ist der Meinung benachteiligt, ja, weniger geliebt zu werden. Gerade als Mutter von ebenfalls drei Kindern, haben mich die ein oder andere Situation und deren Auswirkungen stark getroffen.

Ein Herzensbuch. Ergreifend und berührend, das großartige Debüt einer jungen Autorin. Unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 27.04.2019

Tiefe Einblicke in eine muslimisch-US-amerikanische Familiengeschichte

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Worauf wir hoffen ist der Debütroman einer jungen, vielversprechenden Autorin.
Den Originaltitel des Romans „A place for us“ finde ich besser als den deutschen.

Amar kommt nach Jahren zurück zu seiner ...

Worauf wir hoffen ist der Debütroman einer jungen, vielversprechenden Autorin.
Den Originaltitel des Romans „A place for us“ finde ich besser als den deutschen.

Amar kommt nach Jahren zurück zu seiner Familie, da seine Schwester Hadia heiratet.
Mit Hilfe von Rückblenden erzählt Fatima Farheen Mirza wunderbar detailliert eine Familiengeschichte. Es ist eine amerikanische Familie mit indischen Wurzeln und es wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, jedes Familienmitglied kommt zu Wort. Dadurch lernt man sie gut kennen und versteht auch die Schwierigkeiten und wie es zu Problemen in den Beziehungen zueinander kommen konnte. Zu den Ursachen gehören die kulturelle Unterschiede und religiöse Sitten einer muslimischen Migrantenfamilie in der US-amerikanischen Gesellschaft. Man erhält einen tiefen Einblick in den kulturellen Hintergrund. Zum Beispiel in den Passagen, von Lailas Reise von Indien nach Amerika, um dort Rafik zu heiraten. Eine arrangierte Heirat. Oder dann die Probleme, die ihre Kinder z.B. aufgrund ihrer Herkunft in der Schule haben, erst Recht nach dem 11 September.
Amar gerät schließlich in Konflikte mit dem strengen, wertkonservativen Vater, es kommt zum Zerwürfnis. Amars Zerrissenheit wird gut verdeutlicht.
Es ist gut gemacht, wie die Hochzeit als zentraler Moment einen Wendepunkt bedeuten kann.
4,5 Punkte von mir!