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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 13.02.2017
  • ISBN: 9783442714988
Ferdinand von Schirach

Tabu

Roman
Sebastian von Eschburg verliert als Kind durch den Selbstmord seines Vaters den Halt. Er versucht, sich durch die Kunst zu retten. Er zeigt mit seinen Fotografien und Videoinstallationen, dass Wirklichkeit und Wahrheit verschiedene Dinge sind. Es geht um Schönheit, Sex und die Einsamkeit des Menschen. Als Eschburg vorgeworfen wird, eine junge Frau getötet zu haben, übernimmt Konrad Biegler die Verteidigung. Der alte Anwalt versucht, dem Künstler zu helfen – und damit sich selbst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2022

Komplex

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INHALT:
Sebastian von Eschburg verliert als Kind durch den Selbstmord seines Vaters den Halt. Er versucht, sich durch die Kunst zu retten. Er zeigt mit seinen Fotografien und Videoinstallationen, dass ...

INHALT:
Sebastian von Eschburg verliert als Kind durch den Selbstmord seines Vaters den Halt. Er versucht, sich durch die Kunst zu retten. Er zeigt mit seinen Fotografien und Videoinstallationen, dass Wirklichkeit und Wahrheit verschiedene Dinge sind. Es geht um Schönheit, Sex und die Einsamkeit des Menschen. Als Eschburg vorgeworfen wird, eine junge Frau getötet zu haben, übernimmt Konrad Biegler die Verteidigung. Der alte Anwalt versucht, dem Künstler zu helfen – und damit sich selbst.

MEINE MEINUNG:
Ferdinand von Schirachs Büchern sind immer wieder verstörend, aber auf eine angenehme Weise. Das Buch begann mit der Lebensgeschichte des Hauptprotagonisten, Sebastian von Eschbach. Mit ihm hat Schirach eine sehr komplexe, vielschichtige Person entwickelt. Allerdings konnte ich nicht immer einen Zugang zum Protagonisten finden. Seine Art der Kunst mochte ich trotzdem. Die Kunst passt zum Künstler. Die wichtigen charakterlichen Aspekte des Protagonist spiegeln sich in seiner Kunst wider. Den Anwalt fand ich am sympathischsten. Er hat ebenso seine Geschichte.
Das Buch behandelt die Themen Wahrnehmung und Wirklichkeit. Zwei interessante Themen, die hier sehr gut umgesetzt wurden.

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Veröffentlicht am 20.08.2019

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Dies war mein 3. Buch von Ferdinand von Schirach und leider bis jetzt auch das schwächste. Die Geschichte plätscherte leider für mich etwas dahin und nahm erst gegen Ende an fahrt auf. Manches habe ich ...

Dies war mein 3. Buch von Ferdinand von Schirach und leider bis jetzt auch das schwächste. Die Geschichte plätscherte leider für mich etwas dahin und nahm erst gegen Ende an fahrt auf. Manches habe ich einfach nicht so verstanden bzw. wieso dies erwähnt wurde, da es mir für die Handlung nicht als wichtig erschien.

Es werden interessante Gedanken aufgeworfen, was Schuld und Wahrheit angeht und auch die Würde des Menschen spielt hier wieder eine Rolle. Leider waren mir diese Gedanken(-spiele) schon aus Terror und die Würde ist unantastbar bekannt. So hatte ich nicht das Gefühl, wirklich etwas neues zu lesen, was ich schade fand. Denn die Handlung an sich konnte mich nicht wirklich packen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Nicht so richtig Zugang gefunden

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INHALT:
Sebastian von Eschburg verliert als Kind durch den Selbstmord seines Vaters den Halt. Er versucht, sich durch die Kunst zu retten. Er zeigt mit seinen Fotografien und Videoinstallationen, dass ...

INHALT:
Sebastian von Eschburg verliert als Kind durch den Selbstmord seines Vaters den Halt. Er versucht, sich durch die Kunst zu retten. Er zeigt mit seinen Fotografien und Videoinstallationen, dass Wirklichkeit und Wahrheit verschiedene Dinge sind. Es geht um Schönheit, Sex und die Einsamkeit des Menschen. Als Eschburg vorgeworfen wird, eine junge Frau getötet zu haben, übernimmt Konrad Biegler die Verteidigung. Der alte Anwalt versucht, dem Künstler zu helfen – und damit sich selbst.

MEINUNG:
Tabu ist nach Der Fall Collini Ferdinand von Schirachs zweiter Roman und als Fan durfte auch dieser Roman nicht ausgelassen werden. Ich habe alle drei Vorgängerbücher von Ferdinand von Schirach förmlich verschlungen innnerhalb eines Monats und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider war ich etwas enttäuscht.

Das Buch beginnt von Sebastian von Eschborns Lebensgeschichte, die ich als sehr spannend und tiefgründig empfunden habe. Mit Sebastian von Eschburg hat von Schirach ist eine sehr komplizierte und komplexe Persönlichkeit eines Künstlers geschaffen, zu der ich nicht immer einen Zugang finden konnte. Von Eschburg wirkt verloren, als hätte er seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden. Wie der Klappentext schon sagt, versucht er diesen Zustand mit Kunst zu füllen oder auch zu verdrängen, was Ansichtssache sein mag. Zu der Art von Kunst, die er macht, habe ich keinen so richtigen Zugang gefunden. Manchmal erschien es mir, dass von Eschburg in einer anderen Welt lebt. Wirklichkeit und Wahrheit auseinander zu halten fällt schwer.
Das betrifft auch die Aufklärung des Mordes, den Sebastian von Eschburg begangen an seiner Halbschwester begangen haben soll. Es gibt keine Leiche, sondern nur die DNA der Schwester. Der Beginn der Gerichtsverhandlung kam für sehr plötzlich und erscheint wie ein Bruch in dem Roman. Es gibt keine Leiche, sondern nur die DNA der Schwester. Konrad Biegler übernimmt seine Verteidigung und gerät selbst in den Strudel von Wahrheit und Fiktion. Ihn mochte ich sehr gerne. Es ist deutlich spürbar, dass auch seine Vergangenheit hat.

Letztlich aber ist das Buch aber auch eine Beschäftigung mit der Frage, was Wirklichkeit und was Wahrheit ist. Wirklichkeit ist das, was wir mit unseren Sinnen subjektiv wahrnehmen - oder wahrzunehmen meinen. Denn die erlebte Wirklichkeit muss nicht wahr sein, wie von Schirach am Beispiel des historisch nachgewiesenen "Schachtürken" darstellt.

FAZIT:
Der Roman bietet wieder den typischen von Schirach Schreibstil, kommt für aber an Verbrechen, Schuld und Der Fall Collini nicht ran, da mir der Zugang zum Künstler von Eschburg nicht richtig gelang. Trotzdem sollte man sie diesen besonderen Roman nicht entgehen lassen, vor allem dann nicht, wenn man Fan von Ferdinand von Schirach ist.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2018

Konnte meine Erwatungen nicht erfüllen...

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Als Sebastian von Eschburg noch ein Kind war, beging sein Vater Selbstmord. Von dem Moment als er seinen toten Vater auffand an, ist nichts mehr wie es war. Eschburg flüchtet sich zunehmend in die Kunst ...

Als Sebastian von Eschburg noch ein Kind war, beging sein Vater Selbstmord. Von dem Moment als er seinen toten Vater auffand an, ist nichts mehr wie es war. Eschburg flüchtet sich zunehmend in die Kunst - von einem Fotografen lernt er das Kunstwerk, er saugt geradzu alles Wissen auf, und macht sich selbstständig. In seinen Bildern versucht er, die Wirklichkeit abzubilden: Einsamkeit, die Jahre, die an Körpern nagen, Sex, Makel, Schönheit - unverblümt. Mit der Zeit macht sich der Künstler einen Ruf, seine Installationen schockieren und faszinieren gleichermaßen.
Doch dann wird er des Mordes an einer jungen Frau angeklagt. Alles wirkt bizzar, unzusammenhängend und undurchdringbar. Auch die Leiche der Frau ist spurlos verschwunden... Nichtsdestotrotz schreiten die Ermittlungen immer weiter voran und schon bald zeigen sich erste Anhaltspunkte.

Der Anfang der Erzählung vermochte mich sehr zu fesseln, da mir das Schicksal Sebastian von Eschburgs äußerst nahe ging. Schon alleine was er von seiner Mutter und deren neuen Freund erleiden musste, ist schlimm genug. Zudem haben mir die Beschreibungen seiner Tätigkeit als Anfänger im Bereich der Fotografie gefallen, da sein Herumexperimentieren mit verschiedenen Blenden, Belichtungszeiten und so weiter nicht nur ihn, sondern auch den Leser fasziniert. Allerdings war die Lösung des Falles sehr offensichtlich und für mich absolut keine Überraschung. Diese Vorhersehbarkeit sorgte auch dafür, dass mir Eschbach bereits recht schnell unsympathisch wurde und mein Mitgefühl schwand.

Insgesamt handelt es sich um ein interessantes Werk mit vielversprechendem Beginn, vorhersehbarem Ende und schönem Schreibstil. Da die Lösung des Falles allerdings wenig überzeugend war, vergebe ich 2,5 von 5 Sternen!