Cover-Bild Zauber der Stille
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 25.10.2023
  • ISBN: 9783103972528
Florian Illies

Zauber der Stille

Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten | Der Nummer 1 SPIEGEL-Bestseller zum Jubiläumsjahr: 250 Jahre Caspar David Friedrich

»So elegant und mühelos erzählt. Dieses neue Buch von Florian Illies zu lesen, ist wie einen Billy-Wilder-Film zu schauen – einfach großartig.« Ferdinand von Schirach

Mit Florian Illies kann man Vergangenheit plötzlich als Gegenwart erleben. In »Zauber der Stille« breitet er erstmals die abenteuerlichen Geschichten Caspar David Friedrichs vor uns aus. Eine wilde Zeitreise zu dem Mann, der für die Deutschen die Sehnsucht erfand.

Friedrichs abendliche Himmel wecken seit Jahrhunderten die leidenschaftlichsten Gefühle: Goethe macht ihre Melancholie so rasend, dass er sie auf der Tischkante zerschlagen will, Walt Disney hingegen verliebt sich so heftig in sie, dass er sein »Bambi« nur durch Friedrich'sche Landschaften laufen lässt. Von Hitler so verehrt wie von Rainer Maria Rilke, von Stalin so gehasst wie von den 68ern, von der Mafia so heiß begehrt wie von Leni Riefenstahl – am Beispiel von Caspar David Friedrich werden in diesem mitreißend erzählten Buch 250 Jahre deutscher Geschichte sichtbar. Und Friedrich, der Maler, wird zu einem Menschen aus Fleisch und Blut.

Nach »1913« und »Liebe in Zeiten des Hasses« das dritte große historische Epochenportrait von Florian Illies.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2024

Illies erklärt den morbiden Zauber der Romantik

0

Ein erhellendes Buch über den Maler Caspar David Friedrich

Das Thema Tod – er verlor vorzeitig Bruder, Schwester, Vater, eines seiner Kinder sowie einen engen Künstlerfreund – zieht sich wie ein roter ...

Ein erhellendes Buch über den Maler Caspar David Friedrich

Das Thema Tod – er verlor vorzeitig Bruder, Schwester, Vater, eines seiner Kinder sowie einen engen Künstlerfreund – zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben und die Gemälde des Malers Caspar David Friedrich (*1774 Greifswald– 1840 Dresden), den ich nicht zu meinen Lieblingsmalern zählen würde. Allerdings gelingt es Florian Illies in seinem Buch Zauber der Stille, bei Fischer erschienen, dass ich dem Maler der Romantik meine gesteigerte Aufmerksamkeit schenke. Dass er mir den Mann mit dem Hang zur Melancholie näher bringt. Da ich die vorigen Bücher 1913 und Liebe in Zeiten des Hasses verschlungen habe, widme ich mich auch diesem Werk aus der Feder Illies und noch einigen Nachforschungen. Das Buch liest sich wie ein literarisches Kaleidoskop. Die Ereignisse sind nach Themen zusammengestellt und nicht chronologisch geordnet.

Der Tod seiner Schwester und der des Vaters treffen Friedrich schwer. Unter dem Eindruck des Schmerzes entstehen die Bilder: Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald. Heinrich von Kleist bespricht die beiden Bilder wohlwollend und macht so diese einem breiteren Publikum bekannt. Illies nennt das Bild Mönch am Meer das kühnste Bild Friedrichs überhaupt. Nach vielen Monaten Arbeit hat Friedrich es auf das Wesentliche reduziert. Man sieht viel Meer und noch mehr Himmel und winzig klein eine Gestalt. Damit will der streng gläubige Friedrich sein Zweifeln an Gott und die Hilflosigkeit des Menschen künstlerisch darstellen. Der Autor sieht in dem Bild gar den Anfang der abstrakten Malerei.

Auch wenn die starken Traueremotionen in den intuitiv gemalt wirkenden Bildern Friedrichs vermehrt Niederschlag finden, hat Friedrich seine Bilder geometrisch konstruiert. Alles, was er in der Natur entdeckt, zeichnet er naturgetreu und verwendet es in seinen collagenartig zusammengesetzten Gemälden nur als gestalterisches Element. Als Napoleon anrückt, geht Friedrich in die Wälder und beginnt, akribisch Tannennadeln zu zeichnen, um die Ereignisse gedanklich mit dem Stift verarbeiten zu können. Trotz aller Zweifel sieht Friedrich in jedem Stein und Ast Gott. Deshalb existiert vielleicht neben der Schwermut auch immer wieder eine erstaunliche Leichtigkeit, die der Maler in den Bildern mit viel Himmel ausdrückt. Eine Verklärtheit wird dort sichtbar, die zu den düsteren Nebelbildern kaum passt.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – dieses Goethe-Zitat kann die Gefühle von Menschen, die an bipolarer Störung erkrankt sind, beschreiben. Früher wurde die Krankheit als manisch-depressiv bezeichnet. Vielleicht ist Friedrich so einer, aber auch zudem ein guter Dokumentarist der Atmosphäre, die nach dem Jahr ohne Sommer herrschte, den Klimaforscher später auf den Ausbruch des Vulkans Tambor im heutigen Indonesien zurückführen. In dem aufgrund dessen kalten, trüben und nassen Folgejahr 1818 heiratet er die viel jüngere Line Bommer, die Tochter eines Blaufärbers. Im Sommer 1818 unternehmen die beiden ihre Hochzeitsreise mit dem Boot, die er bildlich verewigt und die mit diesem Gemälde auf dem Cover des Buches abgebildet ist.

Aufgeteilt ist das Buch in vier Bereiche, und zwar in die der Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Es geht am Anfang um das Begeisterungsfeuer Friedrichs, das ihn als Maler antreibt. Und vor allem um die Liebe zum Wasser und den Booten, um die erste Bootstour mit seiner Frau Line, aber auch um den Unfall, bei dem der Bruder ihn, als er klein war, rettete und dabei selbst ertrank. Dieses Ereignis wird als eine Ursache für Friedrichs Depressionen benannt. Man nimmt heute verstärkt an, dass belastende Lebensereignisse, wie Trauerfälle, bei einer Veranlagung zu einer Depression führen können. Und der Vorfall wäre eine Erklärung von vielen für die düstere Stimmung und die Todessehnsucht auf einigen seiner Bilder.

Es bereitet sehr viel Vergnügen, das Buch zu lesen, auch weil der große Maler als verletzlicher Mensch beschrieben wird. Das erzeugt Nähe und Verständnis. Illies hat ein einfühlsames Porträt über Friedrich geschaffen. Der Leser lernt einen sensiblen Maler kennen, der sich oft unverstanden gefühlt haben muss, obwohl er als Pionier seiner Zeit weit voraus gewesen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2024

Wunderschöne Reise durch die Zeit

0

Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich nimmt Illies uns mit auf eine Reise. Dabei wird nicht nur das Leben Friedrichs beleuchtet, sondern vor allem seine Bilder im Laufe der Zeit.

Welche ...

Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich nimmt Illies uns mit auf eine Reise. Dabei wird nicht nur das Leben Friedrichs beleuchtet, sondern vor allem seine Bilder im Laufe der Zeit.

Welche Wege die Bilder teilweise gegangen sind und wieviele tatsächlich auch zerstört wurden, ist wirklich unglaublich spannend. Die Natur und die Sichtweise auf diese ist dabei der rote Faden. Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt, die mit den Elementen überschrieben sind und die vorgestellten Bilder, ihre Motive und verschiedenen Stationen über Jahrhunderte, spiegeln jeweils Feuer, Wasser, Erde und Luft wieder.
Es werden dabei historische Ereignisse und Persönlichkeiten beleuchtet, die man nicht unbedingt in einem Buch erwartet hätte: vom Kunstraub aus der Schirn 1994 bis zum Ausbruch des Tambora Vulkans 1815, von Goethe bis Walt Disney.

Fairerweise könnte man hier anmerken, dass die Zeitsprünge etwas verwirrend sein können. Aber da das Buch thematisch und nicht zeitlich geordnet ist und das Leitmotiv der Elemente strikt durchgezogen wird, hatte ich keine Probleme (bzw. war es für mich teilweise einfach nicht relevant in welchem Jahr genau wir uns jetzt befinden) dem Erzählgedanken zu folgen.

Das Buch war nach Liebe in Zeiten des Hasses mein zweites Buch von Illies. Er hat es geschafft mich mit seiner Erzählart und fantastischen Sprache vollends zu überzeugen, sodass ich mich hiermit offiziell und ab sofort wirksam als absoluter Florian Illies Fan oute!

Veröffentlicht am 24.03.2024

Zauber der Stille

0

Als Caspar David Friedrich im Jahr 1774 als Sohn eines Seifensieders in Greifswald auf die Welt kommt, ist natürlich noch nicht daran zu denken, dass er einmal Maler wird. Nach dem frühen Tod seiner Mutter ...

Als Caspar David Friedrich im Jahr 1774 als Sohn eines Seifensieders in Greifswald auf die Welt kommt, ist natürlich noch nicht daran zu denken, dass er einmal Maler wird. Nach dem frühen Tod seiner Mutter und auch des Bruders beginnt er 1794 mit dem Studium in Kopenhagen. Vier Jahre bleibt er dort. Ob er dort seine Liebe zum Wasser festigt, seinen Blick in den Himmel, die Wolken findet, seine Malerei des Lichts? Doch wird er zu Lebzeiten nicht so bekannt, wie zu glauben wäre. Zwar hat er bekannte Kunden. Doch in seinen letzten Jahren ist er fast vergessen.

Wie ein Träumer wirkt der Maler Caspar David Friedrich manchmal. Etwas verstiegen, doch hin und wieder blitzt sein Humor auf. Mit Malerkollegen pflegt er langjährige Freundschaften. Von Goethe ist er eine Art Fan, stoßt aber nicht auf große Gegenliebe. Und irgendwann hat er auch genug. Relativ spät erst heiratet er und er genießt das Glück der Ehe. Seine Frau und er bekommen drei Kinder, um die er sich sorgt und sie sich kümmert. Es ist nicht immer leicht ein solides Einkommen zu erzielen, um die Familie zu ernähren. Und noch schwieriger wird es als er nach einem Schlaganfall erstmal nicht mehr malen kann.

Zweihundertfünfzig Jahre nach seiner Geburt wird Caspar David Friedrich mit einigen Ausstellungen geehrt. Ob das der Anlass für den Autor war dieses Buch zu schreiben? Jedenfalls ist ihm ein beeindruckendes Werk gelungen. In vier Teilen öffnet er einen besonderen Blick auf den Maler, der fasst vergessen, leider instrumentalisiert und schließlich als außergewöhnlicher Künstler wiederentdeckt wurde. Gerade im ersten Teil geht es um Bilder, die die Zeit nicht überstanden haben. Werke, die unwiederbringlich verloren sind. Wie tragisch. Im weiteren geht es um den wechselvollen Weg der Bilder in die heutige Zeit. Verkaufen, verloren gehen, wieder aufgefunden werden. Da sind schon echte Räuberpistolen dabei, die beim Lesen fesseln. Der liebevolle Blick auf das Leben des Malers und seiner Bilder lassen das Buch zu einer berührenden Lektüre werden. Man bekommt eine Friedrichsche Empfindung, die man im Gedächtnis behalten möchte.

Veröffentlicht am 05.04.2024

Eingeschränkte Leseempfehlung

0

Zauber der Stille von Florian Illies aus dem #sfischerverlage
🎨
Dieses Buch fällt mir gar nicht so leicht zu bewerten.
.
Mir hat folgendes gefallen:
.
Gerne lese ich Geschichten aus denen ich etwas lerne. ...

Zauber der Stille von Florian Illies aus dem #sfischerverlage
🎨
Dieses Buch fällt mir gar nicht so leicht zu bewerten.
.
Mir hat folgendes gefallen:
.
Gerne lese ich Geschichten aus denen ich etwas lerne. Etwas erfahre, dass ich noch gar nicht wusste. Das passierte mir hier in diesem Buch.
.
Den Maler hinter den mir bekannten Bildern konnte ich auch endlich kennenlernen. Reine Daten werden hier lebendig und Caspar David Friedrich ist jetzt durch dieses Buch greifbarer für mich geworden.
.
Das Buch war trotz Zahlen, Daten und Fakten kurzweilig zu lesen.
.
Folgendes hat mir nicht gefallen:
.
Das Buch ist in vier Kapitel, den vier Elementen eingeteilt. Das war es dann aber auch schon mit irgendeiner Art von Ordnung. Hier wird durch die Zeiten gesprungen und die Werke finden sich in verschiedenen Kapiteln wieder.
.
Kein roter Faden und viel Durcheinander, dadurch kommt es leider zu vielen Wiederholungen. Sein Schlaganfall ist natürlich oft Thema… aber durch die Wiederholungen erfährt man nichts Neues. Es wird einfach nocheinmal und nocheinmal erwähnt. Kam mir dann wie eine Möglichkeit zum Füllen von Seiten vor.
.
Dieses Buch ist eine Sammlung von Anekdoten, Gegebenheiten und von Zufällen. Hier ein Beispiel, was ich besonders unnötig fand: 1820 fällt ein Bild von der Wand. Dadurch wird der Beginn des Absturzes des Malers abgeleitet. Echt jetzt?!? Das Bild hätte jederzeit runterfallen können und man könnte es immer als Ende einer Ära umdeuten.
,
Schade, dass das Buch nicht nach Bildern sortiert wurde. So kann ich interessante Anekdoten nicht leicht wiederfinden.
.
Fazit
.
Auch wenn ich bestimmt Punkte kritisiere und nicht gut fand, wurde ich kurzweilig unterhalten. Der Maler ist mir ins Bewusstsein gerückt worden und ich kann manche Dinge besser einordnen. Es ist kein Lesehighlight für mich, aber auch kein Buch, was man ignorieren sollte.
.
Für einen echten Fan von dem Maler gibt es wahrscheinlich nicht viel Neues zu entdecken… für mich als Anfängerin schon.
.
Eingeschränkte Leseempfehlung