Cover-Bild Vergessene Seelen
Band 3 der Reihe "Max Heller"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 20.09.2019
  • ISBN: 9783423218115
Frank Goldammer

Vergessene Seelen

Kriminalroman

Ein toter Junge. Eine Mauer des Schweigens. Ein Albtraum für Max Heller.
 

 

Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert − den er längst vergessen geglaubt hatte.

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Veröffentlicht am 25.05.2019

Max Hellers dritter Fall

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Frank Goldammer entführt uns in seinem dritten Fall für Max Heller in das Jahr 1948, genauer gesagt in den brütend heißen Sommer Dresdens. Er wirkt, ob der Temperaturen, der Mangelernährung und der vielen ...

Frank Goldammer entführt uns in seinem dritten Fall für Max Heller in das Jahr 1948, genauer gesagt in den brütend heißen Sommer Dresdens. Er wirkt, ob der Temperaturen, der Mangelernährung und der vielen kleineren und größeren Gaunereien, denen die Polizei nachgehen muss, die aber häufig ergebnislos enden, erschöpft. Dazu kommen noch seine persönlichen Dämonen, von denen er beinahe jede Nacht geplagt wird. Einziger Lichtblick ist die Anwesenheit von Annie, jenem kleinen Mädchen, das er im Vorgängerband „Tausend Teufel“ bei den „Heidenkindern“ aufgelesen hat und das nun als Pflegekind bei ihm und seiner Frau Karin lebt.

Gerüchte über eine Währungsreform in der Trizone machen die Runde und Sohn Erwin, der im Westen Deutschlands geblieben ist, schickt Lebensmittelpakete in denen Münzen der Reichsmark versteckt sind. In dieser aufgeheizten Stimmung muss sich Heller mit einem augenscheinlichen Arbeitsunfall bei der Bahn, einem in einem Schacht Ertrunkenen und einem toten Kind herumschlagen. Bei allen drei Toten ist Fremdverschulden nicht ganz auszuschließen.

Seine Ermittlungen führen ihn in die Schule des toten Jungen, in der mehr Fragen offen bleiben als beantwortet werden. Auch die Eltern des Kindes reagieren äußerst seltsam. Der als gewalttätig bekannte Vater gerät ins Visier von Heller, zumal nicht nur das tote Kind Misshandlungsspuren aufweist.

Während Max Heller akribisch versucht gegen die Mauern des Schweigens anzukämpfen, eröffnet sich eine neue Front: Klaus, sein und Karins zweiter Sohn, scheint in der russischen Kriegsgefangenschaft einer Umerziehung ausgesetzt gewesen zu sein und hat den Terror des Nazi-Regimes gegen das Unrecht des Kommunismus getauscht. In seiner Funktion als Mitglied einer politischen Polizei, kreuzt er immer wieder die Wege seines Vaters und torpediert dessen Ermittlungen.

Max Heller selbst hat es Zeit seines Lebens vermeiden können, irgendeiner Partei beizutreten, auch wenn ihm das den einen oder anderen Vorteil brächte. Den neuen Machthabern steht er genauso kritisch gegenüber wie den alten. Immer wieder stößt er auf Nazis, die ihr Gedankengut weiterpflegen. „Viele glaubten den Berichten über die Gräuel der Nazis nicht und hielten das für Russenpropaganda. Dabei waren sie bereit gewesen, der Nazipropaganda bis in den Untergang zu folgen.“

Meine Meinung:

Autor Frank Goldammer ist es wieder gelungen, ein authentisches Abbild der damaligen Zeit zu erschaffen. Die Leser können die angespannte Lage, die Gerüchte über die Währungsreform, die mangelhafte Versorgung mit Gütern des täglichen Lebens und die gefährliche politische Situation gut darstellen. Wie schon in der Nazi-Zeit blüht das Denunziantentum. Wieder werden Leute aufgrund von Gerüchten verhaftet und manche von ihnen verschwinden auf immer. Der Autor lässt uns an Max Hellers Gedanken hierzu teilhaben.

Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, was auch den Interventionen Klaus‘ zu verdanken ist. Doch max Heller geht unbeirrt seinen Weg. Sein Bauchgefühl bringt ihn allerdings wiederholt in gefährliche Situationen. Der Showdown ist äußerst fesselnd. Die überraschende Auflösung zeigt, dass grundsätzlich mit Allem gerechnet werden muss.

Frank Goldammer legt großes Augenmerk auf die Charaktere seiner Figuren. Sie sind niemals nur gut oder nur böse. Selbst der so scheinbar integre Max Heller hat seine dunklen Seiten. Gut, die quälen ihn ja schon seit dem ersten Band („Der Angstmann“). Doch nun werden Teile davon offen gelegt. Ich bin schon auf die Weiterentwicklung der Protagonisten gespannt. Band vier („Der rote Rabe“) erscheint im Dezember und wird vermutlich den Riss, der wegen der unterschiedlichen Söhne durch die Familie geht, näher beleuchten. Ob Max und Karin in den Westen gehen werden? Noch ist ja die Möglichkeit.

Fazit:

Sprachlich wie dramaturgisch ist Frank Goldammer wieder ein fesselnder Krimi gelungen, der die damalige Zeit quasi in 3D wieder auferstehen lässt. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.

Veröffentlicht am 27.04.2020

Juni 1948 - Der Tod inmitten der Währungsreform

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"Vergessene Seelen" ist der dritte Band aus der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Juni 1948, die Zeit der Währungsreform und Dresden im Griff der Sowjetischen Besatzungszone. In dieser Zeit wird Oberkommissar ...

"Vergessene Seelen" ist der dritte Band aus der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Juni 1948, die Zeit der Währungsreform und Dresden im Griff der Sowjetischen Besatzungszone. In dieser Zeit wird Oberkommissar Max Heller mit dem Tod eines 14-jährigen Jungen konfrontiert. Doch viel mehr scheint in der Familie des Opfers im Argen zu liegen. Häusliche Gewalt durch den Vater, einem Trinker, ist an der Tagesordnung. Je tiefer Max Heller gräbt, umso mehr trifft er auf eine Mauer des Schweigens. Und dann stirbt ein weiteres Kind. Was verbirgt sich hinter all dem? Zusätzlich wird von Staatsseite beim DVdI (Vorläufer des späteren Ministeriums des Inneren) ermittelt. Max Hellers Sohn Klaus ist darin involviert und so wird der Fall auch zum Konflikt zwischen Vater und Sohn. Frank Goldammer führt die Entwicklung von Max Heller mit diesem dritten Band konsequent weiter. Zum besseren Verständnis der Protagonisten empfiehlt sich daher die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Dem Autor gelingt dabei wieder ein gelungener Mix aus Krimi, Zeitgeschichte und Privatleben von Max Heller und seiner Familie. Mit der Thematik von jugendlichen Diebesbanden und den Todesfällen führt er dabei den Leser geschickt auf verschiedenste Spuren, die Auflösung des ganzen bleibt aber verborgen bis zum Ende. Gut gefällt mir aber auch wie die Entwicklung von Max Heller und seiner Familie in dieser Nachkriegszeit ist. Hier bin ich gespannt wie dies in den Folgebänden weitergeht. Vielleicht rückte der eigentliche Kriminalfall diesmal ein klein wenig in den Hintergrund durch die Fortschreibung des Zeitgeschehen und dem Leben der Protagonisten. Die Spannung kam daher erst mit fortgeschrittener Seitenzahl mehr zur Geltung. In Summe bin ich aber der Meinung, dass dieser Band ein weiterer lesenswerter Krimi aus der Reihe ist und auch die Zeit damals in Dresden gut einfängt.

Veröffentlicht am 13.03.2020

Eher enttäuschend

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Ich bin ein sehr großer Frank-Goldammer-Fan, ich liebe die Max-Heller-Reihe, doch dieses Buch hat mich enttäuscht. Es ist bisher der schlechteste Teil, meiner Meinung nach. Heller, seine Frau Karin und ...

Ich bin ein sehr großer Frank-Goldammer-Fan, ich liebe die Max-Heller-Reihe, doch dieses Buch hat mich enttäuscht. Es ist bisher der schlechteste Teil, meiner Meinung nach. Heller, seine Frau Karin und Oldenbusch finde ich weiterhin sehr sympathisch. Die Entwicklung von Gregor ist nicht so berauschend, kann auch keinen erklärlichen Grund für diese Entwicklung erkennen. Ich hätte mir auch eine früherer Erklärung gewünscht, wer Anni ist. Der Fall war sehr brutal, aber zu undurchsichtig. Am Ende hatte ich mehr Fragen auf Lager, Antworten wurden dagegen kaum geliefert.

Ich werde die Reihe aber weiterhin verfolgen und hoffe einfach, der vierte Fall ist besser.

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