Cover-Bild Jenseits des Grabes
Band 10 der Reihe "Kommissar Adamsberg ermittelt"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 08.05.2024
  • ISBN: 9783809027829
Fred Vargas

Jenseits des Grabes

Kriminalroman
Claudia Marquardt (Übersetzer)

Endlich: Kommissar Adamsberg ist zurück! Und er ist bereit für seinen bislang spektakulärsten Fall!

In Louviec, einem kleinen Ort in der Bretagne, gehen merkwürdige Dinge vor sich: Ein Wildhüter wird mit einem kostbaren Messer in der Brust tot aufgefunden. In der Nacht zuvor wollen die Alten des Dorfes den hinkenden Schritt eines Geistes gehört haben, der immer dann erklingt, wenn Unheil bevorsteht. Als Adamsberg, der legendäre Kommissar, von dem Fall Wind bekommt, ist er nicht mehr zu halten: Er steigt in die Ermittlungen ein, und sofort fallen ihm drei Flohbisse an der Leiche auf, ein Detail, das sonst niemand gesehen hat. Noch ahnt er nicht, dass dies nur der Auftakt ist zu einer Mordserie, die das Dorf erschüttern wird…

»Fred Vargas ist einfach großartig. Das ist das Schöne an diesen Krimis: die schrägen Dialoge, die Ironie und die Leichtigkeit, die alle Ermittlungen beflügeln.« Brigitte

Lesen Sie auch die anderen Bände der Reihe um Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2024

Ein Holzbein auf Steinboden, darauf folgt Unheil

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Ich habe mich sehr über einen neuen Fred Vargas Krimi gefreut, habe ich doch schon ein paar gelesen, auch wenn nicht in der richtigen Reihenfolge und auch nicht sonderlich stringent.
Die Krimireihe um ...

Ich habe mich sehr über einen neuen Fred Vargas Krimi gefreut, habe ich doch schon ein paar gelesen, auch wenn nicht in der richtigen Reihenfolge und auch nicht sonderlich stringent.
Die Krimireihe um den Polizisten Jean-Baptiste Adamsberg gibt es im Original schon seit 1996 (auf Deutsch seit 1999), seitdem sind in unregelmäßigen Abständen inklusive diesem neuen 10 Fälle erschienen aus der Feder von Fred Vargas. Wobei auch das nur ein Pseudonym der französische Autorin Frédérique Audoin-Rouzaeu.
Ich finde diese Reihe hat einen ganz besonderen Vibe. Immer irgendwas mythisches, kurioses oder abstruses ist enthalten und mittendrin der Kommissar Adamsberg aus Paris.
Dieses Mal geht es in die Bretagne. Erst vernehmen die Dorfbewohner ein Klopfen wie es immer ist, wenn Unheil am Horizont erscheint – Teil einer uralten Legende. Und nun ein Toter: Der Wildhüter erstochen in diesem kleinen Dorf – Messer steckt noch in der Leiche… Aber das wird nicht die einzige Leiche bleiben während die Ermittlungen laufen. Aber dafür schön unblutig und mit Spannung. Ich brauch kein Splatter, ich brauch Komplexität. Und Fred Vargas hat diese Gabe zu Kuriositäten, wenn dann so eine Leiche ein Ei in der Hand hat und man sich erst fragt, ob man richtig gelesen hat. Ja, ein Ei. Trotz mehrerer Morde bleibt Raum für amüsante Sequenzen. Aus meiner Sicht wieder sehr gelungene düstere, aber gute Unterhaltung mit französischer Note.
Aus dem Französischen von Claudia Marquardt gut lesbar übertragen, über die Qualität vermag ich mir kein Urteil zu bilden, dafür ist mein Französisch trop mauvais…. ;0)

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Adamsberg in der Bretagne

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"Jenseits des Grabes" von Fred Vargas erschien (HC, geb., 526 S.) im Limes-Verlag, Penguin Randomhouse-Verlagsgruppe. Einige Jahre mussten Vargas-Fans auf diese Neuerscheinung warten, doch daran ist man ...

"Jenseits des Grabes" von Fred Vargas erschien (HC, geb., 526 S.) im Limes-Verlag, Penguin Randomhouse-Verlagsgruppe. Einige Jahre mussten Vargas-Fans auf diese Neuerscheinung warten, doch daran ist man als eingefleischter Fan der vielfach ausgezeichneten Autorin mittlerweile gewöhnt - zumal es in meinem Fall seit nun fast 30 Jahren meine Krimi-Lieblingsautorin ist. "Sur la dalle" - so der Titel im französischen Original (etwa: Auf der Platte) hat einen engen Bezug zu den Ermittlungen, die der unkonventionelle Jean-Baptiste Adamsberg und seine Brigade Criminelle (aus dem Pariser 13. Arrondissement) dieses Mal führen: Handlungsorte sind Combourg und Louviec in der Bretagne, in der auch der Kommissar bereits war, um eine Auszeichnung aus einem früheren Fall entgegenzunehmen: Allerdings freut er sich einzig auf Kommissar Matthieu, mit dem er später gemeinsam die Ermittlungen zu so einigen Mordfällen leiten sollte: Ein Wildhüter wurde mit zwei Messerstichen in die Brust ermordet - was Adamsbergs stets wache Ermittlungsinstinkte auf den Plan ruft...


Vor Ort in Combourg bzw. Louviec stößt ein Teil der Brigade Criminelle um Adamsberg auf manch illustre Gestalt: Ein Nachfahre des Romantikers Francois-René de Chateaubriand, Josselin mit Vornamen, der dem Dorf Louviec durch seine Auftritte (die er eigentlich nicht mag) Touristenströme verschafft; die Sage um einen Hinkenden vom Schloss Combourg, der nachts durch die Straßen schleicht und hallende Geräusche von sich gibt; Johan, der Wirt des Wirtshauses "Zu den zwei Schilden", der die Teammitglieder und später ganze Gallionen von Polizisten und Personenschützern aufs Vortrefflichste 'bewirtet' und von Retancourt und ihren Fähigkeiten mehr als begeistert ist und einige mehr, von denen noch zu lesen ist: Leider hat Adamsberg nur einen Teil der Brigade mit nach Louviec genommen (Veyrenc, den er bereits aus seinem Heimatdorf in den Pyrenäen kennt und schätzt; Noel, Retancourt (Universalgöttin mit geballter Kraft, die sie in alles verwandeln kann - ausser in Feingefühl und Sanftmut - eine meiner Lieblingscharaktere) und Mercadet, IT-Spezialist par excellence mit dem Handicap, dass er alle 4 Stunden schlafen muss...) Über das Wiedersehen mit diesen habe ich mich mehr als gefreut, auch wenn ich Danglard, der mit den anderen in Paris zurückblieb, schmerzlich vermisst habe.


Da scheinbar wahllos weitere Personen mit Messerstichen (das Messer ist dasselbe wie beim Wildhüter, ein exquisites Ferrand-Messer) ermordet werden, hat Adamsberg und die Brigade einen längeren Aufenthalt in Louviec und eine (bzw. mehrere) Nüsse zu knacken: Unweit Louviec's befindet sich ein Dolmen, den Adamsberg sich für seine "gedanklichen Spaziergänge" auserkoren hat (und ihn später mit Leibwächtern aufsuchen sollte, da auch er zu den Mordopfern zählen könnte). Hier stellt Adamsberg fest:


"Wenn faktische Elemente sich sträuben und nicht erlauben, einen Täter zu benennen, dann hat man keine Wahl, als in der Welt der frei schwebenden Gedanken und im Schlamm versunkener Ideen einzutauchen" (Zitat S. 171)


Daher ist es unerlässlich, je verworrener die Mordfälle werden (auch für den Leser), dass Adamsberg seinen Dolmen von Zeit zu Zeit aufsucht und die 'vagen Ideen' in Form von Blasen aus dem schlammigen See an die Oberfläche gelangen können, er sie zu fassen bekommt und in Erkenntnisse umwandeln kann. Die Vergnüglichkeit des Lesens ist in allen Vargas-Krimis diesen "Kernstücken der Adamsberg'schen Ermittlungsweise" (seine einzige) zu finden: Entweder man liebt sie, oder man mag sie nicht.


Vargas gibt dem Leser durchaus Hinweise, den Mörder aufzuspüren: Wieso hat jedes Opfer ein befruchtetes Ei in der Hand? Was haben die Opfer gemeinsam? Spielt der Verein der "Schattenschützer" (die bereits eine Liste der Schattenschmutzer hat!) eine Rolle bei den Morden? Was hat der bereits seit Schulzeiten mit krimineller Energie versehene Inhaber des Möbelgeschäfts "Ihr Zuhause von A bis Z" im Industriegebiet Combourg mit den Morden zu tun?


Da sich die Brigade immer mal stärken muss, ist Johan einer große Stütze, der alle mit hervorragenden Speisen und Chouchon (das Vermächtnis der Druiden und eins der ältesten Getränke der Welt) versorgt und ganze Bataillone von Personenschützern problemlos bewirten kann (und natürlich zum Freund von Adamsberg wird im Laufe der Ermittlungen). Humor kommt in Form eines speziellen "Trunks" von Johan auf, der Mercadet problemlos wachhält und Johan fast zu einem Miraculix wird; aber auch in Form einer Schildkrötenformation, wenn auch der Hintergrund weniger lustig ist und man Angst um den Wolkenschieber (mit Streifschüssen bereits versehen) bekommt. Die Dialoge sind typisch für Vargas-Krimis und lassen einen als LeserIn schmunzeln; die Ureigenschaft der Bretonen kommt natürlich auch zum Tragen: "Die Bretagne, Land der ewigen Rebellion und der unmöglichen Unterdrückung" (Alexandre Dumas: Les Chroniques de la Régence, 1849, Zitat S. 227) - ein weiteres Merkmal der Fred-Vargas-Krimis.

Im letzten Drittel steigt die Spannung an; viele Vernehmungen und Verhöre liegen vor der Brigade und Matthieus Leuten, die vor Ort unterstützen - und könnten hier wegen des Großaufgebots an organisierter Kriminalität wie auch an Personenschützern für etwas Verwirrung sorgen. Einige LeserInnen mag das stören; mich aber hat der neue Kriminalroman von Fred Vargas eher amüsiert und ich hatte unterhaltsame Lesestunden in einer meiner französischen Lieblingsregionen: Der Bretagne!

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Veröffentlicht am 10.07.2024

Bekanntes Setting und Charaktere

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Die Reihe um Adamsberg zeichnet sich durch märchenhafte Elemente und knallharte Morde aus und genau diese Mischung trifft man auch hier wieder. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Handlung an den vorherigen ...

Die Reihe um Adamsberg zeichnet sich durch märchenhafte Elemente und knallharte Morde aus und genau diese Mischung trifft man auch hier wieder. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Handlung an den vorherigen Fall anknüpft und man einige bekannte Charaktere wiederfindet. Der Fall ist ungewöhnlich und hat vor allem in der ersten Hälfte eine geheimnisvolle, märchenhafte Komponente. Die zweite Hälfte ist dann sehr bodenständig, da bleibt weniger Raum für Mystik. Im Gesamten hat mir der Fall gut gefallen, da er in sich glaubhaft und logisch ist. Man erfährt viel über die Eigenheiten der Region, das hat einen gewissen Charme. Dennoch hat für mich die zweite Hälfte etwas nachgelassen, die Handlung war etwas zu übertrieben und vorhersehbar. Grob gesagt waren die Bösen zu dumm und die Guten zu gerissen, es gab einfach zu viele Stereotype. Nichtsdestotrotz ein sehr unterhaltsames Buch und Liebhaber der Adamsberg-Reihe werden auch dieses Buch zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Ein Wiedersehen mit alten Freunden

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Lange war es still um Jean-Baptiste Adamsberg, Kommissar der Brigade Criminelle des 13. Pariser Arrondissements. Jetzt ist er zurück, um gemeinsam mit seinem Team einen mysteriösen Fall in der Bretagne ...

Lange war es still um Jean-Baptiste Adamsberg, Kommissar der Brigade Criminelle des 13. Pariser Arrondissements. Jetzt ist er zurück, um gemeinsam mit seinem Team einen mysteriösen Fall in der Bretagne zu untersuchen, die mit ihren megalithischen Dolmen den perfekten Hintergrund für den von seinen Intuitionen geleiteten Adamsberg bietet.

In Louviec, einem kleinen Dorf nahe Combourg in der Bretagne, ist ein Wildhüter gewaltsam zu Tode gekommen, und er wird nicht das einzige Opfer sein. Es gibt zwei Besonderheiten, die allen Opfern gemeinsam ist: Das Ei in der Hand und die Flohbisse an fast allen Körpern. Und da ist sie wieder, die besondere Vorliebe der Autorin für kleine Tiere, die von Haus aus unter anderem eine Qualifikation als Archäozoologin vorzuweisen hat. Erinnert ihr euch auch noch an die Spinnen im Vorgänger?

Und natürlich kommt auch während der Ermittlungen Vargas‘ Faible für Mythen und Legenden zum Tragen, sind die Dorfbewohner doch davon überzeugt, dass in dem kleinen Ort ein hinkender Geist umgeht, der nahendes Unheil verkündet. So greift die Vergangenheit in die Gegenwart, wird Altes lebendig gehalten. Und bald ist ein Verdächtiger gefunden. Josselin de Chateaubriand, ein Nachfahre von François de Chateaubriands, der gerne dessen perfekten Doppelgänger gibt…

„Jenseits des Grabes“ ist nicht der beste Band der Reihe. Die Krimihandlung wird fast in den Hintergrund verbannt, dafür werden permanent weitgehend sinnfreie Gespräche geführt, während das Team gefühlt permanent mit der Essensaufnahme beschäftigt ist. Aber wenn sie sich dann vom Tisch losreißen können, gleichen ihre Aktionen denen der Superhelden.

Adamsberg hingegen hat sich die Ruhe bewahrt und sinniert in bewährter Manier, in diesem Fall inspiriert von den Kraftfeldern der Dolmen, bis ihm schwuppdiwupp die Eingebung kommt und das Rätsel gelöst ist. Eigentlich für Krimileser höchst unbefriedigend, wenn der Täter praktisch aus dem Hut gezaubert wird. Aber dennoch habe ich das Wiedersehen mit den skurrilen und sympathischen Protagonisten genossen, was in erster Linie den vielen kleinen Nebenerzählungen sowie den historischen Verweisen geschuldet ist, die die Autorin passgenau in die eigentliche Handlung einflicht. À bientôt, mon commissaire.