Humorvoll und berührend
Dank des Gewinns bei lovelybooks konnte ich in den letzten Tagen den neusten Roman von Frederik Backman lesen,der mich schon mit seinem ersten Buch „Ein Mann Namens Ove“ begeistern konnte. Einigen Lesern ...
Dank des Gewinns bei lovelybooks konnte ich in den letzten Tagen den neusten Roman von Frederik Backman lesen,der mich schon mit seinem ersten Buch „Ein Mann Namens Ove“ begeistern konnte. Einigen Lesern dürfte die Protagonistin Britt-Marie bereits aus „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ kennen, jedoch ist es kein Muss dieses Buch im Vorfeld gelesen zu haben. Britt Marie ist ein echtes Original könnte man sagen. Mit Ihren 63 Jahren hat sie ganz konkrete Vorstellungen davon, wie die Dinge in Ihrem, aber auch in dem Leben anderer, abzulaufen haben. Neben Ihren ausgeprägten Ordnungssinn, hat sie eine pedantische Neigung Listen zu führen und verlässt niemals das Haus ohne Natron und eine Flasche Faxin (Ihr Lieblingsreinigungsmittel) in Ihrer Handtasche. Das sie mit Ihrer ganzen Art und Weise bei Ihren Mitmenschen für hochgezogene Augenbrauen und Kopfschütteln sorgt, bemerkt sie dabei oftmals gar nicht. Doch als sie von heute auf morgen aus Ihrem gewohnten Umfeld gerissen wird und eine Arbeitsstelle in dem kleinen , verschlafenen Örtchen Borg annimmt, beginnen Ihre Prinzipien und Ihre Fassade nach und nach zu bröckeln.
Dem Autor ist mit diesem Buch ein humorvoller und anrührender Roman zugleich gelungen. Lustige Szenen , gespickt mit Ironie werden oftmals durch leise, traurige Momente abgelöst, die zu Herzen gehen. Gelungen ist auch der langsame Charakaterwandel den Britt Marie auf den knapp 400 Seiten des Buches durchlebt. Von einer zunächst nervigen , pedantischen Person entwickelt sie sich allmählich zu einer liebenswürdigen , alten Dame die man liebend gerne in der eigenen Nachbarschaft hätte.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Glaubwürdigkeit der Handlung, die vor allem in der zweiten Hälfte meiner Meinung nach zu wünschen übrig lässt. In diesem Teil des Buches löst ein Ereignis das nächste ab, so dass der Leser für meinen Geschmack etwas zu rasant durch die Geschichte geführt wird und kaum Gelegenheit zum Luft holen erhält. Auch dem Vergleich mit dem Erstlingswerk „Ein Mann Namens Ove“ hält Britt Marie leider nicht stand. Meine Erwartungen wurden teilweise enttäuscht, was hart klingen mag, aber in Anbetracht der Tatsache, dass der Autor mit seinem ersten Roman die Messlatte sehr hoch gesetzt hat, nicht überraschen mag..
Mein Fazit
Ein humorvoller und zugleich anrührender Roman über das Leben, die Liebe und den Fussball mit einer bemerkenswert skurrilen und sympathischen Hauptfigur, die man als Leser oftmals vergebens sucht. Eine gelungene Lektüre für die kommenden Sommer- und Herbstabende.