Der Krimi besticht durch seine Protagonisten
Bestatterin Gitte Madsen ist gerade wieder von Deutschland nach Dänemark zurückgekehrt. In ihrer Wahlheimat lebt sie in einem Ferienhaus in Marielyst. Als Gitte abends mit einem Bekannten essen geht, kippt ...
Bestatterin Gitte Madsen ist gerade wieder von Deutschland nach Dänemark zurückgekehrt. In ihrer Wahlheimat lebt sie in einem Ferienhaus in Marielyst. Als Gitte abends mit einem Bekannten essen geht, kippt vor ihren Augen ein anderer Gast tot vom Stuhl. Hat das etwa an dem Pilzgericht gelegen, dass dort als Spezialität angeboten wurde? Bei der Obduktion stellt sich eine Zyankali Vergiftung heraus. Gitte beginnt sehr zum Leidwesen von Kommissar Ole Ansgaard eigene Recherchen anzustellen....
"Dänische Schuld" ist Band 2 einer Reihe mit Bestatterin Gitte Madsen. Aber auch ohne dass ich den Vorgänger kenne, hatte ich als Neueinsteigerin keinerlei Probleme mit dem Lesen. Anfangs gibt es eine kurze Einführung. Nicht zu lang. Genau richtig. Der Krimi besticht durch seine Protagonisten. Sie sind liebevoll ausgearbeitet. Vor allem Gitte mit ihrer neugierigen, aber liebenswerten Ader, ist mir schnell ans Herz gewachsen. Ein Markenzeichen der Reihe ist, dass Gitte die Leichen förmlich vor die Füße gelegt bekommt. Was ich recht amüsant fand. Ist Gitte doch dann nicht mehr zu halten, wenn es um eigene Nachforschungen geht. Kommissar Ole Ansgaard hat es schon schwer mit ihr. Versucht sein möglichstes, um Gitte davon abzuhalten. Richtig böse kann er ihr jedoch nicht sein. Zu sehr fühlt er sich zu ihr, was auch umgekehrt gilt, hingezogen. Aber eine Beziehung würde unter keinem guten Stern stehen. Was mir auch gut gefallen hat: wie nebenbei fließt einiges zu den dänischen Gepflogenheiten ein und ich konnte dabei viel lernen. Der Fall selbst ist mir ein bisschen zu kurz gekommen. Über weite Teile nimmt man eher am Leben von Gitte teil oder erlebt ihre Erfolge auf der Suche nach ihrem vor Jahren verschwundenen Vater. Alles auf seine Weise kurzweilig geschrieben. Ein bisschen mehr Spannung hätte ich mir jedoch gewünscht. Dafür war dann wieder die Auflösung des Falles überraschend und hat mich darüber hinweg getröstet.
Fazit: Ein Krimi, der durch seine Protagonisten lebt. Durch mehrere "Baustellen" die Spannung und dadurch die Konzentration auf den Fall etwas vermissen lässt. Mich aber durch seine liebenswerte Art und dem dänischen Flair überzeugen konnte. Ich hatte gute Unterhaltung und empfehle den Krimi gerne weiter.