ein neuer Fall für Commissario Meier
"Sicht Unsichtbar" ist der dritte Fall für "Commissario" Werner Meier der Kapo Waldstadt. Auch wenn sich jeder Teil für sich lesen lässt empfehle ich, die Vorgänger unbedingt zu lesen, um sich mit den ...
"Sicht Unsichtbar" ist der dritte Fall für "Commissario" Werner Meier der Kapo Waldstadt. Auch wenn sich jeder Teil für sich lesen lässt empfehle ich, die Vorgänger unbedingt zu lesen, um sich mit den Protagonisten und ihrem Umfeld vertraut zu machen. Wie in den anderen Teilen gibt es auch hier wieder jede Menge Nebendarsteller, einige bekannte, aber auch viele neue Gesichter. Ohne wenigstens das "Stammbesetzung" und die Vorgeschichte zu kennen ist es evtl. etwas knifflig, den Überblick über alle Personen beizubehalten.
Nach dem letzten turbulenten Fall, in dem Zitas neugeborener Sohn Finn gekidnappt wurde, sind einige Monate ins Land gezogen. Finn ist 9 Monate alt und soll getauft werden, Helen, bei der Zita und Meyer immer noch wohnen lässt es sich nicht nehmen, ein großes Fest auszurichten. Dumm nur dass ausgerechnet an diesem Tag eine Leiche am Greifensee gefunden wird. Meier muss das Fest verlassen um zu ermitteln. Bei dem Toten handelt es sich um Johan Havemann, den Besitzer der Pension Seeblick am Greifensee. Wenige Tage zuvor hatte er einen Disput mit dem Ranger des Naturschutzgebietes Silberbirke, klar dass Birk in den Fokus der Ermittler gerät, zumal er nicht auffindbar ist. Im Streit ging es um das Prestigeprojekt VillageGreen, das die Einwohner von Waldbach in Befürworter und Gegner spaltet. Die einen sehen darin einen allgemeinen Aufschwung der dem Ort zugute kommt, die anderen fürchten um das Naturschutzgebiet. Meier und seine Truppe haben mit den Ermittlungen alle Hände voll zu tun....
Wie schon bei den anderen beiden Teilen ist die Krimihandlung stark mit dem Privatleben von Zita und Meyer verknüpft. Die Einwohner von Waldbach sind mir inzwischen ans Herz gewachsen, da man sie mit jedem neuen Teil ein stückweit mehr kennenlernt. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und schön ausgearbeitet, sie wirken lebensecht und sind mehr oder weniger skurril. Jeder hat seine Eigenheiten und das Beziehungsgeflecht ist in dem kleinen Ort sehr dicht, ein jeder kennt jeden und weiß um dessen Geheimnisse.
Bei Zita und Meyer geht es gewohnt turbulent zu, die beiden so unterschiedlichen Charaktere ecken immer wieder an, sind sich über die Rolle die jeder in der Beziehung innehat noch nicht so richtig klar, bzw. gehen die Erwartungen auseinander. So kommt es dass Meier aus Mangel an einem Babysitter Klein-Finn mit zur Arbeit nehmen muss. Was nicht jeder seiner Kollegen prickelnd findet. Die ehemalige Wetterfee ScarLett hat in diesem Teil eine kleinere Rolle, dafür ist diesemal Meiers Hexenschuss der Running Gag und die Haare von Kollegin Beanie Barras ziehen sich wie der rote Faden durch die Story und sorgen für so einige Lacher. Überhaupt findet sich wieder Situationskomik vom Feinsten, aber hier möchte ich nicht allzu viel verraten.
Gabriela Kasperski schafft eine wunderschön dichte Atmosphäre, fast meint man den Greifensee und das Naturschutzgebiet vor sich zu sehen. Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft und detailliert, aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln bekommt man als Leser einen umfassenden Einblick in die Gedankenwelt und die Geschehnisse, doch was den Täter angeht tappte ich bis zuletzt im Dunklen.
Fazit: Ein weiterer gelungener Teil der Reihe um Zita und Meier, eine kleine Welt in die ich beim lesen wunderbar abtauchen konnte. Freue mich schon auf den nächsten Teil.