Cover-Bild In all seinen Farben
(67)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 25.06.2021
  • ISBN: 9783846601280
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
George Lester

In all seinen Farben

Valérie Thieme (Übersetzer)

Eine außergewöhnliche LGBTQIA+ Geschichte über Selbstfindung, Mut, Freundschaft und wahre Liebe von Own-Voice-Autor George Lester

In Robin Coopers Leben läuft gerade nichts, wie es sollte: Während sich alle anderen schon aufs College vorbereiten, häufen sich bei ihm die Absagen. Für Robin bricht eine Welt zusammen, als sein großer Traum von der Schauspielschule zerplatzt und er plötzlich ohne Plan für die Zukunft dasteht. Und dann ist da auch noch die Sache mit seinem Freund Connor, der sich nicht offen zu ihm bekennt. Alles ganz schön kompliziert! Doch als ihn seine Clique an seinem 18. Geburtstag in eine Drag Show schleppt, realisiert Robin, dass das Leben manchmal ganz eigene Pläne macht ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2022

Ein Roman mit einer tollen Message

0

Robin Coopers Traum ist geplatzt - die London Academy of Performing Arts (kurz LAPA) hat ihn abgelehnt.
Und auch bei anderen Schauspielschulen häufen sich die Absagen.
Tanzen, Singen und Performen ist ...

Robin Coopers Traum ist geplatzt - die London Academy of Performing Arts (kurz LAPA) hat ihn abgelehnt.
Und auch bei anderen Schauspielschulen häufen sich die Absagen.
Tanzen, Singen und Performen ist seine Leidenschaft, was soll er nun also tun?
Einen Plan B gibt es nicht.
Und dann ist da noch das Problem mit seinem geheimem Freund Conner, der sich nicht offen zu ihm bekennt.
Robin ist niedergeschlagen und deprimiert.
Doch dann, zu seinem 18. Geburtstag überreden seine Freunde ihn zu einer Drag Show zu gehen und sein Weg zur Findung seines wahren Ichs beginnt...

"In all seinen Farben" von George Lester ist ein wunderbare Geschichte über einen jungen Mann und seinen Weg zur Selbstfindung und einem glücklichen Leben.
Meiner Meinung nach ein besonderes und wichtiges Thema, welches immer noch viel zu kurz kommt, bedenkt man, dass es sonst in New Adult Romanen überwiegend um weibliche Protagonisten und ihre Liebe geht.

Der Roman gibt bemerkenswert authentische Einblicke in das Leben einer Drag Queen.
Man merkt hier eindeutig die Kompetenz und das Wissen des Autors sowie die extreme Leidenschaft die hinter dem Drag steht.
Auch fand ich es super hinter die Kulissen einer Drag Show zu schauen und die Personen sowie die harte Arbeit dahinter kennenzulernen.

Der Schreibstil ist locker, leicht und erfrischend jugendlich gehalten.
Die Story lässt sich dadurch angenehm und zügig lesen.
Ich bin sozusagen nur so durch die Seiten geflogen.
Ich finde die Ich - Perspektive, in der erzählt wird super, da man dadurch emotional extrem nah ist und Robin und seine Gefühle und Gedanken gut versteht.

Allerdings haben mir die Charaktere teilweise überhaupt nicht gefallen.
Ich fand sie großteils eher unsympathisch und nicht nachvollziehbar.

Natalie hab ich als extrem Ich-bezogen und zickig wahrgenommen.
Sie wünscht sich das Robin nicht mehr so deprimiert ist und wieder glücklich wird, aber kaum hat er einen neuen Traum, für den er hart arbeitet wird sie abweisend, vorwurfsvoll und verständnislos, nur weil er (wohlbemerkt 2 Wochen) mal keine Zeit für sie hat.
Das finde ich ziemlich schade und kein gutes Fundament einer Freundschaft.

Greg ist mir da doch deutlich angenehmer.
Auch wenn ich seine Reaktion, genau wie Natalies, teils, etwas überzogen fand.

Und zum Schluss Robin.
Er ist mir zwar ganz sympathisch, aber an vielen Stellen konnte ich sein Verhalten einfach nicht nachvollziehen.
Bis zum Ende wirkt er eher eingeschüchtert und wenig selbstbewusst.
Er schafft es nicht, für sich selbst einzustehen!
Er macht sich klein und fügt sich.
Anstatt sich zu verteidigen bleibt er lieber still oder entschuldigt sich.
Ein Charakterzug, der mir leider überhaupt nicht gefällt, auch wenn sich am Ende dann schließlich doch ein Wandel dahingehend zeigt und er scheinbar endlich etwas mehr Selbstbewusstsein bekommt.

Die stellenweise total übertriebenen Reaktionen haben mich teils eher an ein Highschool-Teenie Drama erinnert, als an ein Buch über 18-jährige, junge Erwachsene!

Diese Punkte, haben das Buch mit einer eigentlich tollen Story und einem wichtigen Thema für mich leider kompromittiert.

FAZIT

Alles in Allem zwar ein Buch mit einem vielversprechenden Thema rundum Selbstfindung und Selbstliebe, welches sein Potenzial aufgrund der für mich eher schwachen Charaktere und teils übertriebenen, nicht nachvollziehbaren Handlungen, nicht ausschöpfen konnte.
Da hab ich leider mehr erwartet.
Nichtsdestotrotz jedoch immer noch ein gutes Buch, wenn man auf Teeniedrama steht und über einige Schwächen hinwegsehen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2021

Lieblingsbuchpotential, aber leider zu aufgesetzt

0

„In all seinen Farben“ hat mich in erster Linie durch den Titel angesprochen. Es klang nach einer Geschichte über Selbstzweifel und -findung, über Liebe und Freundschaft, über Träume und Ängste. Cover ...

„In all seinen Farben“ hat mich in erster Linie durch den Titel angesprochen. Es klang nach einer Geschichte über Selbstzweifel und -findung, über Liebe und Freundschaft, über Träume und Ängste. Cover und Klappentext haben mich dann überzeugt: ich musste das Buch unbedingt lesen.

George Lester gibt dem Leser einige wunderbare Botschaften mit. Der Schreibstil ist locker und ich habe mir viele Stellen markiert, die ich immer wieder lesen möchte. Trotzdem hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Erzählstil, was vor allem daran lag, dass die Emotionen nicht so richtig bei mir ankamen. Ich weiß nicht, woran das lag, denn es gibt so einige Szenen, bei denen ich schlucken musste, wütend wurde und auch gelacht habe. Aber alles irgendwie eher oberflächlich.

„Es muss nicht gleich perfekt sein.“
(Zitat Seite 366)

Leider fühlte ich mich dadurch auch mit den Charakteren nicht sehr verbunden, irgendwie fand ich keinen richtigen Zugang zu ihnen. Vieles wirkte sehr aufgesetzt und übertrieben, was es mir schwer gemacht hat, mich richtig in die Geschichte fallen zu lassen. Manche Personen waren einfach da und nur für ein paar Szenen wichtig. Allen voran Priya, über die der Leser leider kaum etwas erfährt.

Wen ich sehr gern mochte und von dem ich mir noch mehr Informationen gewünscht hätte, ist ganz klar Greg: Er ist ein echter Freund und immer für die Menschen in seinem Leben da. Ich hatte eine Vermutung und eigentlich sogar Hoffnung, was Greg betrifft, aber leider hat sich das nicht bewahrheitet.

Connor ist wirklich das Allerletzte. Ich kann leider nichts genaues sagen, um euch nicht zu spoilern, aber es hat nichts mit Sexualität zu tun, wenn man einfach nur daneben steht und Ungerechtigkeit mit ansieht. Ja er hat Angst sich zu outen, aber er belügt doch nur sich selbst. Seine Figur zeigt aber hervorragend, wie es auch heutzutage leider immer noch für viele LGBTQIA+ ist. Traurig! Wir sind doch alle Menschen, egal wen wir lieben.

Die meisten von uns sahen sich in ihrem Leben schon mit der Frage konfrontiert: „Wie soll es weitergehen?“ Der erste Punkt im Leben, an dem man sich damit auseinandersetzen muss, ist häufig der Schulabschluss. Robin hat sein ganzes Leben darauf hingearbeitet, an seiner Traumschule studieren zu dürfen. Einen Plan B hatte er nicht. Ich liebe es, wie seine Mom ihn die ganze Zeit unterstützt, motiviert und aufbaut. Sie ist wirklich ein toller Charakter, weshalb es schade war, nicht mehr über sie zu erfahren.

Protagonist Robin bleibt mir als kleine „Dramaqueen“ in Erinnerung, emotional und immer einen Spruch auf den Lippen. Aber gänzlich ins Herz schließen konnte ich ihn leider nicht, wie schon gesagt blieben mir die Figuren insgesamt leider alle zu blass und die Emotionen kamen nicht rüber. Wie Robin aber das Leben mit Make-up vergleicht und wahre Metaphern daraus herleitet, hat mir gut gefallen:

„Alles sieht total verkehrt aus und so, als würde es gleich auseinanderfallen, aber das stimmt nicht, denn eigentlich ist es nur noch nicht abgeschlossen. Es ist kein Chaos, sondern eine fortlaufende Entwicklung.“
(Zitat Seite 369-370)

Das Ende kam für mich nicht überraschend, brachte aber für meinen Geschmack zu viel unnötiges Drama mit sich, was vor allem an Robins bester Freundin Natalie lag. Ich mochte sie nicht besonders, bewunderte aber ihre Zielstrebigkeit, obwohl sie am Schluss Dinge äußert, die für mich zu plötzlich kamen und scheinbar nur Streit verursachen sollten, um noch mal etwas Spannung aufzubringen.

Den Einblick in die Drag-Welt fand ich sehr spannend und mit der Dragcellence super umgesetzt. Durch diese Show und die individuellen und sehr unterschiedlichen Queens erhielt der Leser einen wunderbaren Eindruck von der bunten Vielfältigkeit und auch der harten Arbeit, die dahinter steckt.


Fazit

Lieblingsbuch-Potential, dachte ich beim Lesen des Titels und des Klappentextes. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, die Charaktere waren mir zu aufgesetzt und übertrieben, die Emotionen blieben aus. Aber ich konnte einige tolle Einblicke in die Drag-Welt und wunderbare Botschaften aus der Geschichte mitnehmen.


Allgemeines zum Buch

Autor: George Lester
Verlag: ONE Verlag
Erscheinungsdatum: 25.06.2021
Seiten: 374
Genre: Young Adult / Jugendbuch
Einzelband
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, das Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl