Cover-Bild Der letzte Sommer in der Stadt
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 24.01.2022
  • ISBN: 9783552072756
Gianfranco Calligarich

Der letzte Sommer in der Stadt

Roman
Karin Krieger (Übersetzer)

Die Wiederentdeckung aus Italien: eine melancholische Liebesgeschichte im Rom der siebziger Jahre im Stil von Fellinis „La Dolce Vita“

Rom, Anfang der siebziger Jahre: Der junge Leo Gazzarra kommt aus Mailand in die Ewige Stadt, die ihm alles zu bieten scheint. Ein befreundetes Paar überlässt ihm seine Wohnung und verkauft ihm einen alten Alfa Romeo, ein anderer Freund verschafft ihm einen Job beim „Corriere dello Sport“. Mühelos fast findet er Anschluss, frequentiert die angesagten Bars und begegnet eines Abends der so exzentrischen wie umwerfenden Arianna, die sein Leben umkrempelt.
Gianfranco Calligarich hat mit „Der letzte Sommer in der Stadt“ einen Roman voller Wunder geschrieben, einen Roman, der auf jeder Seite Fellinis „La Dolce Vita“ und Paolo Sorrentinos „La Grande Bellezza“ heraufbeschwört und durch seine schwindelerregende Unrast fasziniert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2022

Sommer in Rom

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Das Buch spielt Anfang der 70-er Jahre in Rom - hier lebt ein junger Mann, Leo Gazzarra. Leo kommt aus Mailand und auf dem ersten Blick möge man es nicht meinen, den es wirkt als hätte er alles, ...

Das Buch spielt Anfang der 70-er Jahre in Rom - hier lebt ein junger Mann, Leo Gazzarra. Leo kommt aus Mailand und auf dem ersten Blick möge man es nicht meinen, den es wirkt als hätte er alles, aber der junge Mann steht am Abgrund seines Lebens.

Leider kann ich mich mit Leo gar nicht authentifizieren bzw. eigentlich ist er mir einfach nur unsympathisch und er nervt mich. Ich vermute, der Autor hat ihn absichtlich genau so dargestellt. Mir hätte das Buch aber besser gefallen, hätte ich Leo nur ein wenig sympathischer gefunden - oder weniger nervig.

Die Darstellung von Rom hingegen finde ich atemberaubend - der Flair dieser lebendigen Stadt geht beim Lesen wirklich auf den Leser über; auch inhaltlich war dieser Roman sehr ansprechend und interessant. Der Schreibstil ist sehr flüssig und eher ruhig gehalten - ohne Hektik. Das Buch hat sich sehr schön lesen lassen.

Von mir gibt es eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Wunderschöne Sprache

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Das Cover in Schwarz-gelb zeigt einen jungen Mann im Anzug und mit Sonnenbrille, der betont cool auf einer Balkonbrüstung sitzt und raucht. In Hintergrund erkennt man im Dunst die Dächer Roms.

Die ...

Das Cover in Schwarz-gelb zeigt einen jungen Mann im Anzug und mit Sonnenbrille, der betont cool auf einer Balkonbrüstung sitzt und raucht. In Hintergrund erkennt man im Dunst die Dächer Roms.

Die Geschichte spielt Anfang der siebziger Jahre, die Originalausgabe von "Der letzte Sommer in der Stadt" erschien 1973 und wird erst jetzt in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Der junge Leo kommt aus Mailand nach Rom , wo er das wahre Leben sucht. Schnell findet er eine Wohnung, Freunde und einen Job bei einer Sportzeitung. Doch das alles bedeutet ihm nichts. Genau wie die anderen jungen Männer in seiner Clique lässt er sich treiben, trinkt und feiert er über seine Verhältnisse. Dann lernt Leo die undurchschaubare Arianna kennen, in die er sich hoffnungslos verliebt.

Der Roman ist in einer wunderschönen, bildhaften Sprache geschrieben. Karin Krieger hat ihn hervorragend ins Deutsche übersetzt. Die sommerglühende Stadt wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig, und die Melancholie des Scheiterns ist spürbar.

Dennoch hat mich die Geschichte nicht so fesseln können, wie ich nach dem sehr starken Anfang angenommen hatte. Zuviel Selbstmitleid war mir hier im Spiel, zu wenig sympathisch waren mir die Protagonisten.

Veröffentlicht am 01.02.2022

Davon hatte ich mir mehr versprochen

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Mich haben das Cover mit dem Mann auf der Mauer, im Hintergrund zahlreiche römische Bauten, und der Klappentext gleichermaßen stark angesprochen. Die Geschichte hat mich dann aber nicht fesseln können. ...

Mich haben das Cover mit dem Mann auf der Mauer, im Hintergrund zahlreiche römische Bauten, und der Klappentext gleichermaßen stark angesprochen. Die Geschichte hat mich dann aber nicht fesseln können.
Zu Beginn der 1970er Jahre verlässt der junge Leo Gazzarra seine Heimatstadt Mailand und lässt sich in Rom nieder. Dort hat er eine Anstellung als Journalist bekommen, die ihn aber nicht ausfüllt. Er führt ein unstetes Leben, lebt in den Tag hinein, ist meistens pleite und lebt von der Hand in den Mund bzw. aus der Hand seiner wohlhabenderen Freunde. Durch seine Freunde Renzo und Viola lernt er Arianna kennen. Aber auch mit ihr wird er nicht glücklich.
In dieser Geschichte erzählt er von seinem letzten Sommer in dieser Stadt. Hier hat er nicht das gefunden, was er gesucht hat. Weiß er überhaupt nach was er sucht? Er scheint entwurzelt, sucht Geborgenheit und Halt, derer er sich aber auch immer wieder entzieht um sich der Leichtigkeit des Augenblicks hinzugeben. Liegt es an der Stadt, die einen in sich hinein zieht, an einem Lebensgefühl, das nicht halten kann, was es verspricht?
Ich konnte mit diesem sehr unsteten melancholischen jungen Mann nicht allzu viel anfangen. Ich hätte ihn gerne mal geschüttelt und ihm einen Weg aufgezeigt. Andererseits finde ich es faszinierend zu lesen, wie er sich selbst allem entzieht und doch mittendrin steckt, in seiner Ausweglosigkeit das Leben in vollen Zügen genießt.
Gianfranco Calligarichs Schreib- und Erzählstil ist einerseits so leicht, bildhaft und beschwingt, wie das Leben, das seine Hauptperson lebt. Andererseits aber auch so melancholisch und düster, dass es mich verstört. Ich liebe es ihn in die Stadt zu begleiten, wo er mich mit Bildern füttert, die sich in meinem Kopf festsetzen. Die Stadt, die nie schläft, wo sich Altertümer neben Neubauten behaupten – dieses Flair hat er sehr gut eingefangen.
“Der letzte Sommer in der Stadt” ist ein Roman, der mich nicht überzeugen konnte. Die Geschichte plätschert seicht dahin. Die Umgebungsbeschreibungen allerdings haben mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Porträt einer verlorenen Generation

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Der junge Leo Gazzarra zieht von Mailand nach Rom, um bei einer Zeitung zu arbeiten. Bald wechselt er zum Corriere dello Sport. Er hat nie viel Geld, findet aber Freunde, die ihm eine Wohnung leihen und ...


Der junge Leo Gazzarra zieht von Mailand nach Rom, um bei einer Zeitung zu arbeiten. Bald wechselt er zum Corriere dello Sport. Er hat nie viel Geld, findet aber Freunde, die ihm eine Wohnung leihen und einen alten Alfa Romeo schenken. Vor allem zieht er mit ihnen durch die Bars, lernt jede Menge Frauen kennen und trinkt zu viel Alkohol. Er liebt Bücher, möchte selbst Schriftsteller werden oder einen Film drehen. Stattdessen lässt er sich ziellos treiben, statt seinen Tagen Struktur zu geben und sein Leben sinnvoll zu planen. Immer wieder macht er Versuche, sein Leben zu ändern, vor allem seinen Alkoholkonsum zu reduzieren, aber ohne nennenswerten Erfolg. Eines Tages lernt er bei einer Party die sehr attraktive, exzentrische Arianna kennen. Sie wird die Liebe seines Lebens, aber sie ist so wenig greifbar wie die Stadt, die er so sehr liebt.

Calligarichs 1973 erschienener Roman weist deutlich autobiografische Züge auf, denn sein Autor ging einen ähnlichen Weg wie der Ich-Erzähler Leo Gazzarra. Der Roman wurde gefeiert und zum Kultbuch ernannt, dann aber schnell wieder vergessen. Mich hat das Buch nicht begeistert, und es ist für mich schwer nachvollziehbar, was diesen Roman zum Meisterwerk macht. Die Identifikation mit den Figuren fällt schwer. Einzig das Porträt von Rom in den 70er Jahren mit seinen imposanten Bauwerken und der speziellen Atmosphäre bleibt mir positiv im Gedächtnis genauso wie die Beschreibungen des Meeres als Sehnsuchtsort des Protagonisten, aber das reicht mir nicht so ganz.

Veröffentlicht am 23.01.2022

Szenen aus einem flirrenden Sommer Roms

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Leo Gazzarra verlässt Mailand um in Rom sein Glück zu suchen, wie einst der Autor, Gianfranco Calligarich, selbst. Aus Leos Erzählperspektive erleben wir Rom der 70er Jahre und wie er dort mehr Verlierer ...

Leo Gazzarra verlässt Mailand um in Rom sein Glück zu suchen, wie einst der Autor, Gianfranco Calligarich, selbst. Aus Leos Erzählperspektive erleben wir Rom der 70er Jahre und wie er dort mehr Verlierer als Gewinner trunken durchs Leben stolpert und die Nächte zum Tag macht. Er hat zunächst Arbeit und beginnt beim „Corriere dello Sport“, aber auch das wie vieles andere in seinem Leben ist nicht von langer Dauer, denn es kracht auch mit der Liebe seines Lebens: Arianna. Immer wieder ist der Roman bitterböse und dann doch voller Leben. Ein Gegensatz zwischen zwei Buchdeckeln.
So fern ist das was man dort liest von der eigene Realität weit entfernt und das nicht nur, weil er in den 70er Jahren spielt. Es ist eine Welt in sich, zwar gibt es wunderbare Liebeserklärungen im Roman an Rom und sein Flair, aber wir lernen eher die Halunken und Träumer der Stadt in den angesagten Bars kennen als die Normalen. Leo können wir beim Abbauen zusehen, denn sein Umfeld setzt ihm zu, es wird gestorben und nicht alles was brennt, wird ausgesprochen.
Dieser Roman wurde zum ersten Mal 1973 in Italien publiziert und avancierte zum Kultbuch. Daher war auch meine Erwartungshaltung eventuell eine zu hohe. Es ist ein Roman mit wenig Spannungsbogen. Wir folgen Leo durch die Stadt, fast Mosaikartig setzt sich ein Panorama der Stadt um die Hauptfigur zusammen. Die Hitze quilt förmlich aus den Seiten, das mäandernde spiegelt auch den Seelenzustand von Leo wieder. Warum also Kultbuch? Aus meiner Sicht die simple Sicht auf das Leben, dass es zeitlos kaputt zugeht. Auch heute könnte man diese Zeilen verorten. Das macht den Roman literarisch interessant, Spannung gibt es aus meiner Sicht weniger.
Aber interessant könnte das Buch für alle Besucher der Ewigen Stadt sein, in Mitten des Trubels hat der Roman sicher eine ganz andere Magie!

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