Der metaphorreiche Weg in die Freiheit
„So viele Paradiese“ handelt von dem jungen Antonio, der 1923 aus dem Bergdorf Gesso (Sizilien) nach Amerika reisen will. Der Fokus des Romans liegt auf seiner Reise und den Steinen, die ihm dabei in den ...
„So viele Paradiese“ handelt von dem jungen Antonio, der 1923 aus dem Bergdorf Gesso (Sizilien) nach Amerika reisen will. Der Fokus des Romans liegt auf seiner Reise und den Steinen, die ihm dabei in den Weg gelegt werden.
Vor allem der Schreibstil sticht in diesem Roman hervor. Giovanna Giordano schreibt überwiegend in bildlicher Sprache. An manchen Stellen hat mich der Roman an eine Fabel erinnert; Tiere tauchen auf, stellen Charaktere oder übergeordnete Gefühle dar. Die Sprache ist reich an Metaphern und weiteren teils sehr rätselhaften Bildern. Auf der einen Seite wird dadurch sehr gut das Empfinden Antonios nach Freiheit dargestellt und auch ein differenziertes Bild der Gesellschaft erzeugt. Dennoch konnte mich der Roman dadurch nicht ganz abholen. Ich bin öfters verwirrt zurückgelassen worden, die Stellen mit den Tieren waren vor allem am Anfang sehr skurril.
Abgesehen vom Schreibstil ist das Buch voll an Emotionen, Geschehen und Charakteren. Über die Kapitel hinweg passiert einiges. Antonio begegnet mehreren ganz unterschiedlichen Personen, manche sind ihm positiv gegenüber gestimmt und er entwickelt sogar kurze Beziehungen, andere legen ihm Steine in den Weg.
Somit ist der Roman etwas ganz anderes wie das, was ich sonst gewohnt bin. Wenn man sich auf den Stil einlässt und diesen etwas mehr gewöhnt ist, ist es sicher ein wertvolles Buch.