Toller 18. Kriminalfall der Mamma Carlotta Reihe.
Ein neues Buch der Mamma Carlotta Reihe zu lesen ist für mich wie lieb gewonnene Freunde auf meiner Lieblingsinsel Sylt zu besuchen. Gerade ist der 18. Band „Breitseite“ der beliebten Krimi-Serie von Gisa ...
Ein neues Buch der Mamma Carlotta Reihe zu lesen ist für mich wie lieb gewonnene Freunde auf meiner Lieblingsinsel Sylt zu besuchen. Gerade ist der 18. Band „Breitseite“ der beliebten Krimi-Serie von Gisa Pauly erschienen und selbstverständlich habe ich das Buch sofort gelesen.
Für mich persönlich spielt der Kriminalfall die Nebenrolle, denn wie bei allen bisherigen Büchern der Serie, nehmen die persönlichen Geschichten um Familie Wolf viel Platz ein. Mich interessiert immer, wie es Mamma Carlotta geht, mit welchen Sorgen und Erwartungen sie auf die Insel reist, wie sich die beiden Enkel entwickelt haben, wie die Beziehung ihres Schwiegersohnes und Hauptkommissars mit der Staatsanwältin läuft und vieles mehr. Natürlich möchte ich auch den aktuellen Klatsch und Tratsch aus Käptn‘s Kajüte erfahren und wissen, was es sonst so Neues auf Sylt gibt. Die familiären Entwicklungen, das Erwachsenwerden der Kinder und die Streitigkeiten im Hause Wolf sind meines Erachtens immer sehr bodenständig beschrieben, daher kann ich mich auch so gut in die Geschichte hineinversetzen. Die Autorin schafft es ganz hervorragend das Insel-Gefühl zu transportieren, weder zu klischeehaft noch allzu kritisch, sondern für mich als Syltliebhaberin auf eine sehr liebreizende Art.
Auch in diesem Fall ist Mamma Carlotta wieder einen Schritt schneller als Hauptkommissar Erik Wolf und kann den entscheidenden Hinweis geben, wer der unbekannte Tote in der Braderuper Heide ist. Da Enkelin Carolin derzeit als Reporterin beim Inselboten tätig ist, ist auch sie sehr interessiert an dem neuen Mordfall und versucht gemeinsam mit Carlotta an weitere Informationen zu gelangen. Und auf der Suche nach Geschichten für die Presse schickt Carolin ihre Großmutter zum Speed-Dating, eine neue Erfahrung für Carlotta und etwas, was in ihrer italienischen Heimat für einen Aufruhr sorgen würde.
„Breitseite“ ist ein Zurückkommen nach Sylt, zu einer liebenswürdigen Familie und einem Kriminalfall, der aufgeklärt werden muss. Gisa Pauly schafft es nun bereits zum 18. Mal einen Kriminalfall zu erzählen, den es so noch nicht gegeben hat – auch wenn ich manche Ähnlichkeit zu vorhergehenden Mordfällen sehe. Das empfinde ich aber nicht als schlimm, immerhin handelt es sich um andere Opfer, Angehörige und Täter… und die Ermittlungsarbeit ist auch jeweils anders aufgebaut. Dieser Fall hatte eine ganz eigene Dynamik und mich tatsächlich sehr berührt.
Ich mag die lebhafte Art von Carlotta, ihre herzensgute Seele und ihren ausgeprägten Familiensinn. Sehr sympathisch finde ich auch, dass sie trotz aller Vorbehalte an ihrer Freundschaft zu Tove und Fietje festhält. Daher werde ich auch die nächsten Bände von Gisa Pauly verschlingen, weil ich gespannt bin, welche beruflichen Wege Carolin und Felix einschlagen, ob Eric und Tilla zusammenbleiben, ob Carlotta sich irgendwann in einen Friesen verlieben wird…. ich mag es einfach, eine Fortsetzung zu lesen, ohne mich erst in die Familiensituation einarbeiten zu müssen. Von daher bin ich bereit für weitere Bände dieser Reihe und kann diesen Band für alle Mamma Carlotta Fans empfehlen – wobei, wer eh schon die 17 Bücher vorher gelesen hat, dem muss ich den neuen Band nicht ans Herzen legen.