Cover-Bild Caffè in Triest
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
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17,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 440
  • Ersterscheinung: 09.03.2022
  • ISBN: 9783839201114
Günter Neuwirth

Caffè in Triest

Roman
In der Stadt an der Adria gelingt Jure Kuzmin der Aufstieg vom einfachen Seemann zum Kaffeeimporteur. Als er sich in die Tochter eines Triester Großhändlers verliebt, macht er sich den Dandy Dario Mosetti zum Feind. Um seinen Nebenbuhler loszuwerden, ersinnt Dario einen perfiden Plan. Doch sein Vorhaben entfesselt einen Bandenkrieg und Inspector Bruno Zabini muss einschreiten. Dabei gestaltet sich sein Privatleben dieser Tage äußerst turbulent.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2022

Sehr gut recherchierter historischer Liebes-/Kriminalroman

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"Caffè in Triest" ist der Nachfolger von "Dampfer ab Triest" des Autors Günter Neuwirth. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, aber das war überhaupt kein Problem. Natürlich brauchte ich am Anfang ein ...

"Caffè in Triest" ist der Nachfolger von "Dampfer ab Triest" des Autors Günter Neuwirth. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, aber das war überhaupt kein Problem. Natürlich brauchte ich am Anfang ein bisschen "Eingewöhnungszeit", um mich an die vielen Namen und Personen zu gewöhnen, aber das ging schnell und dann hat das Lesen richtig Spaß gemacht. Günter Neuwirth hat einen historischen Roman gezaubert, der so viel mehr ist als das: es ist ein Liebesroman, ein Kriminalroman und gleichzeitig ein lehrreiches Sachbuch, alles in einem. Das macht das Buch zu etwas ganz Besonderem und begeistert die Leser. Der Schreibstil ist wunderbar, die Charaktere, allen voran natürlich Bruno, finde ich wunderbar gestaltet. Es gibt die "Guten" und es gibt die "Bösen", wie es auch im echten Leben ist. Mir gefällt, dass die Charaktere Ecken und Kanten haben, denn so wirklich sie so richtig menschlich. Die Story hat mir gut gefallen und hat mich auch sehr gut unterhalten. Auch den Spannungsaufbau fand ich toll.

Ich bin begeistert von diesem Buch. "Caffè in Triest" erhält von mir deshalb 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Brunos zweiter Fall

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„...Nicht mehr lange. Sie hatten es fast geschafft. Im Osten war bereits ein Silberstreif am Horizont zu erkennen, in einer Stunde würde sich der Golf von Triest mit dem Rot der Morgensonne füllen...“

Mit ...

„...Nicht mehr lange. Sie hatten es fast geschafft. Im Osten war bereits ein Silberstreif am Horizont zu erkennen, in einer Stunde würde sich der Golf von Triest mit dem Rot der Morgensonne füllen...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein fesselnden historischer Krimi. Es ist die zweite Geschichte um Inspector Bruno Zabini.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er unterstützt die spannenden Szenen und lässt Raum für Informationen zur Entwicklung der Technik und wichtige Ereignisse der Zeitgeschichte. Durch die Einbeziehung antiquierter Wörter wirkt das Geschehen sehr authentisch. Schon das obige Zitat zeigt, dass der Autor gekonnt mit Metaphern spielt.
Triest im Jahre 1907 ist eine Stadt, in der viele Nationalitäten leben. Dementsprechend fällt ab und an ein Fremdwort oder ein bisschen österreichischer Dialekt. Sehr gut hat mir Elenas Aussage über ihre Heimatstadt gefallen.

„...Aber Triest liegt nicht in Italien, sondern in Österreich – Ungarn. Hier leben Menschen vieler Völker, darin spiegelt sich unsere Heimat wider….“

Damit nimmt sie Dario den Wind aus den Segeln, der italienischer Nationalist ist.
Das Eingangszitat beschreibt die Ankunft von Jure Kuzmin in Triest. Mit dem Dampfer Argo hat der Slowene den Aufstieg zum Kaffeeimporteur geschafft. Als er aber ein Auge auf Elena, die Tochter eines italienischen Kaufmanns wirft, trachtet ihm eine Nebenbuhler nach dem Leben. Der Italiener Dario, Sohn eines Fabrikanten, arbeitsscheu und Dandy, ist der Meinung, dass er Elena heiraten wird. Was sie meint, interessiert ihn dabei weniger.
Als ein toter Italiener gefunden wird, muss Bruno schnell den Fall lösen. In der Stadt wird hoher Besuch erwartet. Da kann man keine Unruhen brauchen. Gleichzeitig erreicht die Polizei ein Drohbrief. Auch hier gilt es, den Verfasser zu finden. Bruno geht dabei strategisch klug vor und nutzt nach Möglichkeit neue Erkenntnisse der Kriminalität. Geduld gehört ebenfalls zu seinen Tugenden.

„...Nämlich immer dann, wenn er bei einem Einsatz lange Zeit still und bewegungslos warten musste. Ja, es glich der Starre einer Katze, die vor einem Mauseloch auf der Lauer lag...“

Allerdings muss er aufpassen, dass ihm sein Privatleben nicht auf die Füße fällt. Das entspricht nicht den Normen der Zeit. Und er hat einen Feind, der das auszunutzen gedenkt.
Ich erfahre einiges über den Kaffeehandel. Als Neuling hat es Jure nicht einfach. Ein Gesprächspartner lässt ihn wissen:

„...Interesse ist im Geschäftsleben immer ein zweischneidiges Schwert. Was der eine mit Wohlwollen betrachtet, mag bei anderen Groll hervorrufen...“

Im Gegensatz zu den anderen Importeuren setzt Jure nicht auf südamerikanischen, sondern auf afrikanischen Kaffee. Ganz nebenbei lerne ich einige Kaffeehäuser in Triest kenne.
Mir gefällt, wie die Entwicklung der Stadt und des Hafens beschrieben wird.

„...Um den Hafen […] vor Flutwellen zu schützen, waren in mühsamer Arbeit drei Wellenbrecher aufgeschüttet worden. Unzählige Felsbrocken waren bewegt worden, um das Bauwerk zu errichten...“

Auch technische Innovationen bekommen viel Raum im Buch, seien es die neuesten Dampfer oder eine besondere Schreibmaschine.
Ein Personenverzeichnis ergänzt das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das liegt nicht nur an den hohen Spannungsbogen und den technischen Details, sondern auch an der Person des Inspectors. Der hat zwar Ecken und Kanten, ist aber mit sich im Reinen. Und wann findet man schon einen Inspector, der von seiner Mutter die Leviten gelesen bekommt, weil sie andere Meinung ist als er.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Lehrreicher, auch sprachlich interessanter Gesellschafts-, unterhaltsamer Liebes- und spannender Kriminalroman; eine Zeitreise nach Triest, 1907!

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„Caffè in Triest“ (Trilogie Teil 2) lädt ein zu einer histo-kriminalistischen Zeitreise in die „Stadt der Winde“...und des Kaffees!

Die Geschichte um Polizei-Inspector Bruno Zabini geht weiter. Den ersten ...

„Caffè in Triest“ (Trilogie Teil 2) lädt ein zu einer histo-kriminalistischen Zeitreise in die „Stadt der Winde“...und des Kaffees!

Die Geschichte um Polizei-Inspector Bruno Zabini geht weiter. Den ersten Band dieser Trilogie, „Dampfer ab Triest“, gelesen zu haben, kann von Vorteil sein, ist aber zum Genuss dieses Buches nicht zwingend erforderlich.

Günter Neuwirth erzählt in bildhaft-wundervoller Sprache von dem Aufstieg eines einfachen Seemanns zum Kaffeeimporteur, von dessen noch zarter Liebe zur Tochter eines Triester Großhändlers und dem sich daraus entwickelnden Zwist mit einem Möchtegern-Nebenbuhler, der aus Neid und Narzissmus Streitigkeiten entfacht und Raufereien anzettelt, die schlussendlich bis hin zu Morden führen.

Schon das Cover weckt mein Interesse und lädt ein zu einer Zeitreise nach Triest, in die „Stadt der Winde“, das an der Adria gelegene „Tor zur Welt“ des österreich-ungarischen Kaiserreichs zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Sowohl der Schreibstil als auch die Sprache der damaligen Zeit, die aus heutiger Sicht etwas gestelzt wirkt und mir genau deshalb wiederholt ein Lächeln entlockt, gefallen mir ausgesprochen gut.

Ein Personenverzeichnis zu Beginn des Buches ermöglicht einen hilfreichen Überblick über die Protagonisten, seien es nun die Mitarbeiter des Triester k.k. Polizeiagenteninstitutes, Brunos Liebschaften und deren Anhang, die Familien ortsansässiger Geschäftsleute, Händler oder Arbeiter oder der mir ans Herz gewachsene aufstrebende Geschäftsmann Jure Kuzmin und seine Familie.
Über all diese Charaktere, die in der Geschichte wunderbar ihren Platz finden, behält man anhand des Verzeichnisses den Überblick.

Dabei beschreibt der Autor die nach und nach in das Geschehen involvierten Personen so anschaulich, dass peu à peu ein Bild der Gesellschaft und Wirtschaft im damaligen Triest entsteht. Man hat durch die exakten Ortsbeschreibungen die Stadt praktisch vor Augen und glaubt, sich an der Seite der Romanfiguren in ihr zu bewegen.

Zudem bekommt man einen Eindruck davon, wie anders und wie schwierig damals der Stand der Frau in Familie und Gesellschaft war, und erlebt eine spannende Geschichte, die als gelungene Mischung aus Historie und Politik, Technik und Wirtschaft, Sprache und Liebe und nicht zuletzt Kriminalistik und Investigationen ein faszinierendes Bild der damaligen Gesellschaft zeichnet und der Grund dafür ist, dass ich schon den Vorgängerband „Dampfer ab Triest“ so genossen habe, wie jetzt diesen Folgeband „Caffè in Triest“.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Bruno Zabini liebt und ermittelt wieder

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Inspector Bruno Zabinis zweiter Fall rührt an den Rivalitäten der verschiedenen Nationalitäten. Da sind zum einen die Österreicher, die hier in Triest die verhasste Donaumonarchie repräsentieren sowie ...

Inspector Bruno Zabinis zweiter Fall rührt an den Rivalitäten der verschiedenen Nationalitäten. Da sind zum einen die Österreicher, die hier in Triest die verhasste Donaumonarchie repräsentieren sowie die Italiener und die Slowenen, die einander auch nicht grün sind.

So spinnt Dario Mosetti, ein eifersüchtiger Italiener, ein Komplott, um Jure Kuzman, den slowenischen Verehrer seiner Angebeteten, die aber leider nichts von ihm wissen will, zu beseitigen. Blöderweise wird Jures Bruder getötet. Eine Spirale der Gewalt beginnt sich in der Hafenstadt zu drehen und ein Bandenkrieg droht zu eskalieren. Bruno Zabini hat alle Hände voll zu tun, und muss feststellen, dass es unter seinen italienischen Kollegen durchaus den einen oder anderen gibt, der mit den Irredentisten sympathisiert und deswegen als Maulwurf agiert.

Doch damit nicht genug, wird auch Zabinis Privatleben in Misskredit gebracht. Der Charmeur hat ja gleich zwei Frauen als Geliebte, die beiderseits mit häufig abwesenden Männern verheiratet sind und zudem noch schlecht behandelt werden. Eines dieser Verhältnisse wird an den Ehemann verraten und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, denn erwischte Ehebrecher werden mit Gefängnis bestraft. Bruno würde seinen Posten bei der Kriminalpolizei verlieren und seine Geliebte wäre auf immer geächtet und verlöre ihre Kinder.

Wie wird Bruno aus dem Schlamassel herauskommen? Mit diesem fiesen Cliffhanger endet dieser historische Krimi, der neben dem historischen Umfeld in Triest auch einen Einblick in die gesellschaftliche Ordnung dieser Zeit gibt.

Meine Meinung:

Günther Neuwirth eine großartige Fortsetzung gelungen. Ich mag Bruno Zabini, der für beide Damen ein Lichtblick in deren trostlosen Ehen bildet. Ein bisschen scheint er sich es leicht zu machen, denn er muss mit keiner seiner Frauen den Alltag teilen, der oft die Liebe kaputt zermürbt.

Gut gefällt mir, wie der Autor das Flair von Triest beschreibt. Ich kann förmlich die Seeluft schnuppern und das Meer rauschen hören. Ich mag Günther Neuwirths Schreibstil, wer er die politischen Zusammenhänge den Lesern subtil und unterschwellig darbietet. Vielleicht weckt dieser historische Krimi ja das Interesse, sich mit den Konflikten näher zu beschäftigen.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser perfekten Melange aus historischem Krimi, einem komplizierten Liebesleben und wunderbarem Lokalkolorit 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.05.2022

Auf einen Kaffeehausbesuch in Triest...

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Günter Neuwirth lässt Bruno Zabini erneut in Triest ermitteln, es ist das Jahr 1907 und Triest ist zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Umschlagsplatz für den Kaffeehandel.
„Caffè in Triest“ ist der 2. Band ...

Günter Neuwirth lässt Bruno Zabini erneut in Triest ermitteln, es ist das Jahr 1907 und Triest ist zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Umschlagsplatz für den Kaffeehandel.
„Caffè in Triest“ ist der 2. Band einer geplanten Trilogie - ich war mit Bruno bereits in „Dampfer ab Triest“ auf Kreuzfahrt, aber die Bücher sind wohl auch gut unabhängig voneinander zu lesen.
Jure Kuzmin ist ein großes Wagnis eingegangen, er „hatte alles riskiert, zum einen hatte er das gesamte Geld der Familie gesammelt, zum anderen hatte er ein beträchtliches Darlehen aufgenommen.“ (S. 9), um damit in den Kaffeehandel einzusteigen. Seine Geschäftsidee ist gut: er will mit der „Argo“ Steinkohle nach Aden schaffen und auf dem Rückweg Kaffee nach Triest. Aber die Konkurrenz ist groß... Aber Jure ist optimistisch, dass er sich „im Windschatten“ der großen Handelshäuser etwas Eigenes aufbauen kann... hoffnungsvoll ist er auch über seine Liebe zu Elena, sie erwidert seine Liebe – und auch ihre Eltern scheinen einverstanden! Aber auch Dario hat sich in Elena „verguckt“ - und Dario plagt sehr große Eifersucht...
Brunos etwas chaotisches Privatleben (vorsichtig ausgedrückt) treibt auf einen Höhepunkt mit ungewissem Ausgang zu… Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand und Ihre Hoheit Herzogin Sophie von Hohenberg reisen an, um eine Schiffstaufe vorzunehmen und müssen entsprechend geschützt werden – es gibt also genug zu tun in Triest... Und dann findet man ein Mordopfer im Franz-Joseph-Hafen... Bruno hat sich sofort den Tatortkoffer und den Photoapparat (auf sein Anraten fester Bestandteil des Equipments der Mordkommission) gegriffen und ist zum Fundort geeilt – so, mehr wird hier aber nicht verraten...
Ich werde hier auch keineswegs ausplaudern, dass eine kleine (wirklich klitzekleine) Statisten-Nebenrolle mit einem weltbekannten Autor besetzt ist, lt. Wikipedia gilt er „als einer der wichtigsten Vertreter der literarischen Moderne“. Dort wird auch bestätigt, dass besagter Autor tatsächlich zu diesem Zeitpunkt und unter diesen Umständen in Triest gelebt hat. Neugierig geworden? Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen!
Im 1. Band hatte ich schon mit Bruno die Vorzüge der Zahnpastatube kennengelernt, jetzt im 2.Band halten Schreibmaschinen Einzug in das Polizeirevier in Triest, aber „die wertvollen Schreibmaschinen sollten nur für hochrangige Arbeiten verwendet werden.“ (S. 325)
Aber die Schriftstellerin Luise beschäftigt sich bedeutend pragmatischer mit dem Thema und liebäugelt mit einer Underwood No.5, denn „der Preis war zwar beträchtlich, aber angeblich war dieses Modell das technisch fortschrittlichste der Gegenwart.“ (S. 347)
Bruno erkennt die Vorzüge der Herrenarmbanduhr und Luise und Fedora trinken allein – ohne Herrenbegleitung - Kaffee in einem Kaffeehaus, geradezu revolutionär zum damaligen Zeitpunkt. Es sind viele interessante „Kleinigkeiten“, die der Autor recherchiert und ganz geschickt in die Handlung eingebaut hat: auch die politischen Strömungen in Triest und in Italien werden in die laufenden Ermittlungen eingeflochten.
Erst in Nachhinein ist mir aufgefallen, dass der Krimianteil bei diesem Buch geringer ist als beim 1.Band (so konnte ich Bruno bei seine fortschrittlichen Ermittlungsmethoden weniger „über die Schulter“ schauen), aber ich kann das Buch trotzdem mit sehr gutem Gewissen weiterempfehlen – und freue mich schon auf den 3. Teil!

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