Ein brutaler Mord ohne Motiv
„Das Flüstern der Mütter“ war mein erster Roman von Gunnar Schwarz, ich habe den ersten Band nicht gelesen. Dies ist jedoch kein Problem, man kommt trotzdem super in die Geschichte rein. Zu Beginn lassen ...
„Das Flüstern der Mütter“ war mein erster Roman von Gunnar Schwarz, ich habe den ersten Band nicht gelesen. Dies ist jedoch kein Problem, man kommt trotzdem super in die Geschichte rein. Zu Beginn lassen die Figuren die vergangenen Ereignisse Revue passieren, sodass man direkt auf dem aktuellen Stand ist. Das ist wirklich angenehm!
Thriller sind nicht gerade mein Hauptgenre, ich lese alle paar Monate mal einen. Auch unter diesem Gesichtspunkt hat mich dieses Buch überzeugt, ich habe das Lesen wirklich genossen.
Über die Handlung an sich werde ich nicht allzu sehr ins Detail gehen, da ich es gerade bei Thrillern wichtig finde, dass man die Ermittlungen ohne zusätzliches Vorwissen verfolgt, um wirklich mitfiebern zu können. Denn das kann man hier wirklich gut, es bleibt zum Ende spannend und man kann zusammen mit den Ermittlern rätseln, wer hinter allem steckt und welche Motive diese Person verfolgt. Verstärkt wird dies noch mit gelegentlichen Abschnitten aus der Sicht des Täters, die einen noch verwirrter zurücklassen. Aber am Ende wird alles Sinn machen! :D
Das Buch beginnt so ziemlich damit, dass eine Frau ermordet über einem See hängend aufgefunden wird. Dabei handelt es sich um eine Mutter von zwei Kindern, die ausgesprochen beliebt unter ihren Freunden, Bekannten und Verwandten ist. Nun stellt sich die Frage, wer diese augenscheinlich unschuldige Frau so grausam aus dem Leben gerissen hat und welche Motive dazu geführt haben. Außerdem steht die Frage im Raum, ob der Täter noch einmal zuschlagen wird. Eine temporeiche Jagd beginnt, die vor allem das Ermittlerduo Lena & Henning vor ungeahnte Herausforderungen stellt.
Interessant fand ich vor allem die Gründe, die den Täter zu seinen Handlungen bewegt haben. Hier wird die These bedient, dass kein Mensch böse geboren wurde, sondern erst dazu gemacht wurde. Die Abgründe des Menschlichen wurden gut dargestellt, ich bemitleide den Täter in gewisser Weise fast schon. Es ist immer wichtig aufzuzeigen, warum er diese Taten begangen hat.
Das Ermittlerteam, das ich ja ganz neu kennengelernt habe, war mir auf Anhieb sympathisch. Hier hat mir besonders gut gefallen, dass man abseits von den Ermittlungen einen Einblick in deren Privatleben erhält. Jeder von ihnen hat ein Päckchen zu tragen, welches ihr Auftreten bei der Arbeit maßgeblich prägt. Dadurch wurden die Figuren greifbarer, sie haben ihre Ecken und Kanten und verstecken das nicht. So muss das sein!