Cover-Bild Wir sind nur noch wenige
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 13.01.2022
  • ISBN: 9783351039431
Guy Stern

Wir sind nur noch wenige

Erinnerungen eines hundertjährigen Ritchie Boys
Susanna Piontek (Übersetzer)

Einer der letzten Ritchie Boys erinnert sich


Im Zweiten Weltkrieg baut die US-Armee in Camp Ritchie, Maryland, eine schlagkräftige Truppe zur Feindaufklärung auf. Dazu zieht sie auch deutsch-jüdische Flüchtlinge aus Europa heran, die man später Ritchie Boys nannte. Für den jungen Emigranten Guy Stern, der durch seine Flucht vor den Nazis als Einziger aus seiner Familie den Holocaust überlebte, beginnt in Camp Ritchie die aufregendste und prägendste Zeit seines Lebens. Er durchläuft eine spezielle Ausbildung, bevor er an die Front geht. Bei der Invasion in der Normandie betritt Guy Stern erstmals wieder europäischen Boden, um deutsche Kriegsgefangene zu verhören. Solche Aufklärungsergebnisse tragen entscheidend zum Sieg über Deutschland bei. Nach dem Krieg macht Guy Stern eine Karriere als weltweit renommierter Germanist, der sich der Exilliteratur und dem Holocaust widmet und zu einem Brückenbauer zwischen Deutschland und den USA wird.


Als einer der letzten Ritchie Boys lässt Guy Stern jene Ereignisse und ein ganzes Jahrhundert wieder lebendig werden.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2022

100 Jahre und kein bisschen leise - eine beeindruckende Autobiografie

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Diese beeindruckende Autobiografie ist die Lebensgeschichte von Guy Stern, der 1922 als Günther Stern in Hildesheim geboren wurde. 1937 gelingt es dem Sohn jüdischer Eltern, als einzigem seiner Familie ...

Diese beeindruckende Autobiografie ist die Lebensgeschichte von Guy Stern, der 1922 als Günther Stern in Hildesheim geboren wurde. 1937 gelingt es dem Sohn jüdischer Eltern, als einzigem seiner Familie in die USA zu emigrieren. 1944 kehr er im Rahmen des „Unternehmen Overlord“ nach Europa zurück. Er gehörte der sogenannten „Ritchie Boys“ an, einer Spezialtruppe der US-Army, die deutsche Kriegsgefangene verhörten.

Nach dem Krieg studiert er Romanistik und Germanistik. Guy Stern lehrt an zahlreichen amerikanischen Universitäten und hat, im Gegensatz zu vielen anderen emigrierten Juden, keine Scheu, auch in Deutschland zu lehren.

Guy Stern ist Träger zahlreicher, auch deutscher, Auszeichnungen.

Meine Meinung:

Diese Autobiografie hat mich sehr berührt, da sie lebendig und authentisch erzählt wird. Ich hätte gerne mehr von den anderen „Ritchie Boys“ gelesen, denn der Titel suggeriert ein wenig, dass sich diese Soldaten später immer wieder getroffen haben und aufgrund des Geburtsjahres immer weniger werden.

So erfahren wir sehr viele Details aus dem, an Aufregung reichen Leben des Guy Stern. Interessant ist, dass er dem Verbleib seiner Familie nicht weiter nachgeht, als klar ist, dass sie in einem der Vernichtungslager des NS-Regimes ermordet worden sind.

Eindrucksvoll wird auch die Arbeit jener Organisationen geschildert, die dafür sorgen, dass zahlreiche Kinder aus jüdischen Familien aus Deutschland auswandern konnten. Nicht verschwiegen werden die bürokratischen Schikanen sowie auch die Zufälle, die Günther damals gerettet haben. Denn Günther ist mit seinen fünfzehn Jahren knapp an der Altersgrenze (16 Jahre), die für die Emigration gelten.

Guy Ritchie hat zeit seines Lebens, das nun schon 100 Jahre währt, immer nach vorne geblickt und sich nicht unterkriegen lassen. Daran sollten sich die Menschen von heute ein Beispiel nehmen, wenn wegen jeder Kleinigkeit gejammert wird.

Fazit:

Eine beeindruckende Autobiografie, die ich sehr gerne weiter empfehle und der ich 5 Sterne gebe.