Cover-Bild Das Rätsel der Schamanin
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 18.10.2022
  • ISBN: 9783498003012
Harald Meller, Kai Michel

Das Rätsel der Schamanin

Eine archäologische Reise zu unseren Anfängen

Ein archäologischer Cold Case wird neu aufgerollt.

Eine Frau, ein Kind, Todesumstände ungeklärt. Von den Nazis entdeckt und für ihre Zwecke missbraucht, versank das 9000 Jahre alte Grab in Vergessenheit. Nun wird der Cold Case der Schamanin von Bad Dürrenberg neu aufgerollt. Es handelt sich um einen der aufregendsten archäologischen Fälle Europas.

Der als Retter der Himmelsscheibe von Nebra bekannte Archäologe Harald Meller leitet die Forschungen rund um die mächtige Frau und das Kind an ihrer Seite. Der Bestsellerautor Kai Michel ist hautnah dabei. Mit der Hilfe von Genetikern, Anthropologen und Medizinern gelingt es, eine wundersame Welt auferstehen zu lassen.

Die Nationalsozialisten hatten das Skelett für das eines alten, weißen Mannes gehalten (einen Ur-Arier zumal). Tatsächlich gehört es der bedeutendsten Frau ihrer Zeit: Ihre Haut war dunkel, sie war eine der Letzten, die in Mitteleuropa jagend und sammelnd lebten, bevor sich die Welt wandelte und die Menschen sesshaft wurden.

Die Autoren rekonstruieren das mitreißende Schicksal einer schier unglaublichen Frau. Sie dringen zu den Wurzeln von Spiritualität und Religion vor und konfrontieren uns mit Fragen nach uns selbst und unserem Verhältnis zur Welt. Sie zeigen aber auch, wie die menschliche Vorgeschichte immer wieder missbraucht wurde und warum es höchste Zeit ist zu verhindern, dass wir um unsere tatsächliche Geschichte betrogen werden.

«Ein hochspannendes Buch! Harald Meller und Kai Michel zeigen, was präzise Analyse und moderne Forschung für die Entschlüsselung unserer Vergangenheit leisten können.» Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2022

Ein Krimi aus der Vergangenheit

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Als im Jahr 1934 bei Bauarbeiten im Kurpark von Bad Dürrenberg ein 9000 Jahre altes Grab entdeckt wurde, war man bei der Bergung der Funde in Eile und untersuchte die Gebeine nur halbherzig. Danach gerieten ...

Als im Jahr 1934 bei Bauarbeiten im Kurpark von Bad Dürrenberg ein 9000 Jahre altes Grab entdeckt wurde, war man bei der Bergung der Funde in Eile und untersuchte die Gebeine nur halbherzig. Danach gerieten die Toten in Vergessenheit. Doch jetzt soll mit allem, was die Wissenschaft zu bieten hat, die Geschichte um das Grab von Bad Dürrenberg aufgeklärt werden. Es stellen sich viele Fragen zu der Toten aus dem Grab, die die Archäologen "Die Schamanin" getauft haben und zu dem Kind, das mit ihr im Grab lag. Die Wissenschaftler konnten erstaunliche Tatsachen ans Licht bringen, die dem Leser einen ganz neuen Blick auf die Welt der "Schamanin" aufzeigen.

Die Autoren Harald Meller und Kai Michel beschreiben in ihrem Buch "Das Rätsel der Schamanin" die faszinierende Arbeit der Wissenschaftler, die sich vorgenommen haben, das Rätsel der in Vergessenheit geratenen "Schamanin von Bad Dürrenberg" zu lösen. Sie finden dabei die richtigen Worte, um auch für interessierte Laien das Buch verständlich zu gestalten. Es fehlt Ihnen nicht an Humor und Selbstironie. Die Klärung vieler Fragen erinnert manchmal an die Auflösung eines Krimis. Dazu gehen die Autoren der Frage nach, was man eigentlich unter Schamanismus verstehen kann und wo er seinen Ursprung hat. Ihre Theorien dazu erklären Harald Meller und Kai Michel sehr einleuchtend, ohne dabei den Anspruch zu erheben immer Recht zu haben.
Am Ende des Buches hat der Leser einen erstaunlichen Ausblick auf die Welt der Schamanin von Bad Dürrenberg und auf das Leben dieser geheimnisvollen Frau.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Ein interessanter Fund, in den viel hineininterpretiert wird

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Die Autoren haben sich in früheren Werken bereits ausführlich mit der Himmelsscheibe von Nebra befasst, aus deren Existenz sie auf eine Hochkultur der Bronzezeit auf deutschem Boden schließen wollen.
Hier ...

Die Autoren haben sich in früheren Werken bereits ausführlich mit der Himmelsscheibe von Nebra befasst, aus deren Existenz sie auf eine Hochkultur der Bronzezeit auf deutschem Boden schließen wollen.
Hier reisen sie nun noch weiter in der Zeit zurück und begeben sich ins Mesolithikum, wo sie den Spuren einer mutmaßlichen Schamanin folgen. Ausgangspunkt ist ein 9.000 Jahre altes Grab in Bad Dürrenberg. Erstmals ausgegraben wurde es bereits 1934 (und damals als „Urarier“ interpretiert), eingehender untersucht aber erst ab 2019. Harald Meller war als Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt für die neuen Ausgrabungen und Nachuntersuchungen verantwortlich. Der Bestsellerautor Kai Michel war von Beginn an hautnah dabei.
Dies ist einerseits natürlich vorteilhaft, können so doch sehr unmittelbare Einblicke in die Arbeit des interdisziplinären Forscherteams gegeben werden. Andererseits kommt doch der Verdacht auf, dass auf jeden Fall spektakuläre Ergebnisse produziert werden „mussten“.

Tatsächlich habe ich mich wiederholt gefragt, ob hier nicht manches überinterpretiert wird. Die Autoren betonen zwar ständig, man müsse unvoreingenommen bleiben und dürfe heutige Verhältnisse nicht in die Vergangenheit projizieren. Dennoch haben sie eine gewisse Tendenz zu weit hergeholten Schlussfolgerungen und Mutmaßungen. Und schon allein die Verwendung des Wortes Schamanin ist, wie sie selbst eingestehen, problematisch.
Außerdem nehmen allgemeine Ausführungen, die nicht direkt etwas mit dem Fall zu tun haben, zu viel Raum ein. Teilweise sind diese zwar durchaus aufschlussreich, wenn beispielsweise erklärt wird, dass sich die Evolution der menschlichen Psyche unter ganz anderen Bedingungen vollzogen hat als jenen, welche die moderne Welt bestimmen. Vielfach lenken sie aber eher von den eigentlich relevanten Aussagen ab. (Beispielsweise der Arierwahn der Nazis oder die Brutalität des Kolonialismus. Beides zweifellos wichtige Themen, die jedoch nichts mit dem Mesolithikum zu tun haben.)

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der alten Dame (unabhängig davon, ob man sie nun als „Schamanin“ bezeichnen möchte oder nicht) um einen beeindruckenden Fund und diejenigen Passagen, die sich tatsächlich mit seiner wissenschaftlichen Analyse befassen, sind sehr interessant. Vor allem, was die Gene der Frau und des mit ihr bestatteten Säuglings betrifft. Doch auch die Grabbeigaben haben einiges zu bieten. Wenn Gespräche mit den beteiligten Forschern geschildert werden, kommt bisweilen sogar etwas Spannung auf.
Ich hätte es aber eben besser gefunden, sich auf die Fakten zu konzentrieren und den Inhalt außerdem generell zu straffen. Die wirklich relevanten Informationen hätte man auch auf der halben Seitenzahl untergebracht.