Auf der Alm da gibt's koa Sünd
Lukas fühlt sich alles andere als wohl in seiner haut, aber Vertrag ist Vertrag und aus dem kommt er so schnell nicht mehr heraus. Als sexy Almbauer vom Knottnhof soll er sein TV-Debüt in einer Kuppelshow ...
Lukas fühlt sich alles andere als wohl in seiner haut, aber Vertrag ist Vertrag und aus dem kommt er so schnell nicht mehr heraus. Als sexy Almbauer vom Knottnhof soll er sein TV-Debüt in einer Kuppelshow geben und für Einschaltquoten sorgen. Dumm nur, dass die Produktionsleiterin Sybille beim ersten Kontakt mehr Eindruck hinterlässt als es jemals die ausgesuchten Kandidatinnen könnten. Und so beginnt auf der Alm ein Schaulaufen der Eitelkeiten, das mehr Schein als Sein ist. Ob Lukas doch noch sein Herz verliert ?
Heidi Troi nimmt sämtliche TV-Kuppelshows im Allgemeinen und eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte im Besonderen auf die Schippe und zeigt ihren Leser:innen, wie hart das Geschäft mit der Liebe auf der Alm wirklich ist. Hinter der Bergromantik, dem Alpenglühen und so manch romantischer Stimmung steck in Wahrheit harte Arbeit und erlogenes Getue, denn es geht letztendlich nur darum, Einschaltquoten zu erzielen, die in in den Himmel ragen.
Ihr Abrechnung mit den Kuppelformaten ist mitunter sehr spitzzüngig formuliert, bringt freche und pointierte Dialoge ans Tageslicht und trotzdem beweist sie ganz viel Fingerspitzengefühl, um "ihren" Bauer Lukas nichts ans Messer zu liefern. Zwischen Drehplan, gestellten Szenen und gecasteten Darstellerinnen gelingt es der Autorin aber immer wieder, die echten Gefühle aufkommen zu lassen. Die Charaktere sind sehr authentisch und lebhaft gestaltet, ihre Macken kommen genauso zum Vorschein wie ihre liebenswürdigen Seiten und so ist es nicht verwunderlich, dass auch das Herz der Leserschaft für Bauer Lukas schlägt.
Die Dialoge sind flott geschrieben, die Handlung flüssig und leicht zu lesen. Auch wenn das Happy End von Beginn an klar und deutlich zu erkenne ist, braucht es ab und zu einfach genau diese Geschichten, die das Herz erwärmen. Was mir aber überhaupt nicht gefällt ist die Tatsache, dass die Schreibende Lukas als Liebesbeweis ein Edelweiß pflücken lässt. Diese symbolträchtige Alpenblume gehört auch in Südtirol zu den geschützten Pflanzen und es ist schade, dass die schimmernden Sterne hier verbotenerweise gepflückt werden, um als Zeichen einer tief empfundenen Liebe verschenkt zu werden.