Thorkild Aske, ehemaliger interner Ermittler der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist wird aus dem Gefängnis entlassen. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, steht er vor dem Scherbenhaufen seines Lebens. Von seinem Freund und Psychologen Ulf lässt sich Thorkild überreden nach Rasmus Moritzen, einem jungen Mann zu suchen. Rasmus arbeitet auf einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel im norwegischen Meer und ist spurlos verschwunden. Die dortige Polizei geht von einem Tauchunfall aus, aber Rasmus Eltern wollen sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben. Thorkild fährt in den Norden und beginnt nach Rasmus zu suchen, aber schon bald muss er feststellen das er nicht alleine ist auf der kargen Felseninsel. Während eines starken Herbststurmes wird tatsächlich eine Leiche angeschwemmt, aber es ist nicht Rasmus…
…und morgen werde ich dich vermissen stammt aus der Feder von Heine Bakkeid.
Thorkild Aske ist ein mehr als ungewöhnlicher Ermittler, völlig kaputt, von Schuldgefühlen zerfressen und von Schmerzen geplagt, unter einem massiven Medikamenteneinfluss stehend, versucht er Rasmus Moritzen zu finden der spurlos verschwunden ist. Thorkild ist als Protagonist kein Sympathieträger, was ich manchmal ganz erfrischend finde, hier war es mir oftmals einfach zu viel, denn die Geschichte braucht wirklich lange um in Fahrt zu kommen, da sich erstmal alles nur um Thorkild dreht. Auch wenn dies im späteren Verlauf abnimmt und die eigentliche Geschichte sich mehr in den Vordergrund stellt, empfand ich seine persönlichen Befindlichkeiten und auch die Beschäftigung mit bestimmten Körperfunktionen manchmal doch recht nervig. Thorkilds Vergangenheit wird dem Leser in eingestreuten Rückblenden erzählt und so erfährt man nach und nach wie es dazu kommen konnte das Thorkild im Gefängnis gelandet ist.
Bei der eigentlichen Geschichte flackern immer wieder Spannungsmomente auf, die mir ausgesprochen gut gefallen hat, leider sagte mir der leicht mystische Touch der sich manchmal in die Geschichte einschlich, hier nicht wirklich zu, dies war mich zu flach um bei mir ein Spannungsgefühl auszulösen. Zum Ende kommt wirklich Fahrt auf und es entsteht eine flüssige Erzählung, die die Geschichte flott vorantreibt um in einem für mich gelungenes Finale zu enden.
Was mir ausgesprochen gut gefallen hat ist die Atmosphäre, die der Autor erschaffen hat, man kann hier wirklich in die karge, teils einsame Welt auf der Felseninsel mit den düsteren Herbststürmen eintauchen.
Mein Fazit:
Ein unterhaltsamer Thriller, der einige Zeit brauchte um mich zu fesseln, der mich aber mit einer gelungenen Atmosphäre für sich einnehmen konnte.