Cover-Bild Die Frau zwischen den Welten
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 14.12.2020
  • ISBN: 9783453292277
Hera Lind

Die Frau zwischen den Welten

Roman
Die junge Ella erfährt mit brutaler Härte, was es heißt, nach 1945 als Tochter einer Deutschen in der Tschechoslowakei aufzuwachsen. Revolutionsgarden erschlagen ihren Vater, die Mutter muss sich mit ihrem neugeborenen Sohn in einem tschechischen Dorf verstecken. Ella erträgt immer neue Schicksalsschläge: Klosterschule, Kommunismus, die Ehe mit einem Egozentriker, Psychiatrie – bis sie endlich in Prag der großen Liebe begegnet. Mit dem jüdischen Arzt Milan ist sie zum ersten Mal glücklich. Beide haben nur noch einen Wunsch: zusammen mit Ellas kleiner Tochter in den Westen fliehen. Doch der Geheimdienst ist ihnen dicht auf den Fersen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

„Man muss erst einige Male sterben, um wirklich zu leben.“ (Charles Bukowski)

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1945 Tschechoslowakei. Als Tochter der Deutschen Maria und dem Tschechen Jakob lebt die 11-jährige Ella Vojanová bei Großmutter Auguste und Tante Bertl in tschechischen Hillemühl, während ihre Eltern sich ...

1945 Tschechoslowakei. Als Tochter der Deutschen Maria und dem Tschechen Jakob lebt die 11-jährige Ella Vojanová bei Großmutter Auguste und Tante Bertl in tschechischen Hillemühl, während ihre Eltern sich in Zahořany nähe Prag auf die Geburt ihres Bruders Alex vorbereiten. Nachdem der Krieg verloren ist und Deutschland kapituliert hat, wird in der Tschechoslowakei „aufgeräumt“, vor allem Deutsche sind von nun an unerwünscht und werden dementsprechend auch mit aller Härte behandelt. Nach dem Verlust des Hauses und Ladens ihrer Großmutter kommt Ella bei ihren Eltern in Prag unter, doch auch dort ist die Familie nicht mehr sicher, nachdem der Vater brutal ermordet wurde. Während die politische Richtung im Land immer wieder wechselt, muss Ella nicht nur grausame Repressalien gegen ihre Familie erleben, flüchten und die harte Zeit im Kloster Kutná Hora sowie einen übergriffigen Ehemann über sich ergehen lassen, sondern fühlt sich auch verantwortlich für ihre Mutter, ihren Bruder und vor allem für ihre Tochter. Wird sie jemals der Verfolgung entfliehen können und das Glück finden?

Hera Lind hat mit „Die Frau zwischen den Welten“ einen hochemotionalen und spannenden historischen Roman mit biografischen Zügen vorgelegt, in dem sie in eigenen Worten und mit fiktionaler Freiheit das ereignisreiche Leben von Ella Berner, geborene Vojanová nachzeichnet und ihrem Leser präsentiert. Der flüssige, bildgewaltige und einfühlsame Erzählstil lässt den Leser eine Zeitreise antreten, um zu Kriegsende 1945 die kleine Ella kennenzulernen und ihr Schicksal hautnah mitzuverfolgen. Durch intensive plastische Beschreibungen setzt die Autorin im Kopf des Lesers eine Flut von Bildern in Gang, die Ellas Märtyrium regelrecht greifbar machen, während man sich aufgrund der schockierenden und dramatischen Ereignisse in einem andauernden Wechselbad der Gefühle befindet. Der gut recherchierte gesellschaftliche und politische Hintergrund wurde von der Autorin sehr gekonnt mit ihrer Handlung verknüpft. Wie Menschen durch politische Machenschaften zur Zielscheibe wurden, wird hier einmal mehr sehr verdeutlicht, denn als Kind aus einer Ehe verschiedener Nationalitäten gehörte man damals nie wirklich dazu und musste als Spielball für ihre Rachegelüste herhalten. Als Leser mag man sich gar nichtausmalen, wie viele Menschen diesen Methoden ausgeliefert waren, für die Ellas Geschichte stellvertretend steht. Der Spannungsbogen liegt durchgängig auf einem hohen Niveau, steigert sich aber im Verlauf der Handlung immer mehr in die Höhe, so dass der Leser das Buch nicht aus der Hand legen kann.

Die Charaktere wurden lebendig in Szene gesetzt, besitzen aufgrund ihrer sehr menschlichen Eigenschaften Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Leser ist nicht nur Statist, sondern fühlt sich Ella so nah, dass er ihre Schicksalsschläge fast ebenso spürt und mitleidet, mitfiebert und hofft, dass sie endlich auch etwas Glück im Leben hat. Ella ist eine sehr präsente Protagonistin, die schon früh Verantwortung übernimmt, immer wieder ihre Kräfte mobilisiert, um Widerstand zu leisten und die nächste Hürde zu überwinden. Sie ist ein warmherziger Mensch, der nie aufgibt und durch die Unwägbarkeiten des Lebens immer stärker wird. Ehemann Pavel ist ein schrecklicher Kerl, der nur an sich denkt und die Hölle verdient hätte ebenso wie Tante Irma. Der jüdische Arzt Milan besitzt Herz und Verstand, spendet Wärme und Geborgenheit.

„Die Frau zwischen den Welten“ ist nicht nur eine eindrucksvolle Lebensgeschichte, die an Dramatik und Emotionalität fast nicht zu überbieten ist. Sie zeigt leider auch, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind und wieviel Mut und Stärke nötig sind, um diese zu überleben. Eine berührende und aufwühlende Geschichte, die noch lange nachklingt. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.01.2021

Eien wahre Geschichte die bewegt

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Ella wächst als Tochter einer Deutschen und eines Tschechen in der Tschechoslowakei auf aber erst nach 1945 erfährt sie was dies heißt. Ihr Vater wird von der Revolutionsgarde erschlagen und zusammen mit ...

Ella wächst als Tochter einer Deutschen und eines Tschechen in der Tschechoslowakei auf aber erst nach 1945 erfährt sie was dies heißt. Ihr Vater wird von der Revolutionsgarde erschlagen und zusammen mit ihrer Mutter und dem neugeborenen Bruder muss sie sich in einem kleinen Dorf verstecken.
Ella erträgt alles und fügt sich allem was mit dem Kommunismus auf sie zukommt, selbst ihren egozentrischen Ehemann und ihre Zeit in der Psychiatrie.
Doch dann begegnet ihr ihre große Liebe, er ist Arzt und dazu jüdisch. Beide haben den Wunsch allem mit Ellas Tochter entfliehen zu können, doch der Geheimdienst ist ihnen dicht auf den Fersen.

Schon seit einigen Jahren lese ich die Tatsachenromane von Hera Lind wirklich sehr gerne. Auch diesen hier fand ich vom Klappentext her wieder sehr ansprechend und habe gespannt mit dem Lesen begonnen.
Man begleitet hier Ella wie sie als 11-jährige das Ende des 2. Weltkriegs erlebt hat durch ihr weiteres Leben mit allen Höhen und Tiefen die sich erleiden musste bis es ihr gelingt in Deutschland mit ihren Lieben ein neues Leben beginnen zu können.
Mir ist der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen, ja gut bei den schwierigen Erlebnissen musste ich schon mal eine Pause machen um das gelesene sacken zu lassen und mit neuer Energie weiterlesen zu können.
Der gesamte Roman wurde aus der Sicht von Ella erzählt, dies hat mir persönlich aber auch völlig ausgereicht da Frau Lind alles so erzählt hat als würde es gerade eben passieren.
Ella ist eine Frau die soviel schlimmes erlebt hat und mich wirklich gehofft habe, dass sie endlich ihr Glück findet und die Liebe erhält die sie verdient.
Obwohl es wirklich keine leichte Geschichte ist, konnte ich dem Handlungsverlauf wirklich sehr gut folgen und gerade Ellas Entscheidungen fand ich immer sehr gut nachvollziehbar und es war ja auch eine ganz andere Zeit und auch die Situation war komplett anders als in der heutigen Zeit.
Da auch der Spannungsbogen bis zum Schluss gespannt war, bin ich mir nie Sicher gewesen ob wirklich alles gut ausgehen wird.
Zugegeben, bei den Handlungsorten hatte ich trotz der detaillierten Beschreibungen das Internet zu Rate ziehen müssen damit ich mir gerade das Sudetenland usw. von der Lage her besser vorstellen konnte.
Die vielen verschiedenen Figuren des Romans konnte ich mir aber immer sehr gut vor dem inneren Auge entstehen lassen beim Lesen da sie sehr gut beschrieben waren.
Ella hatte ich sofort in mein Leserherz geschlossen auch bei Alina erging es mir so. Bei Ellas Mutter hatte ich dagegen etwas Probleme da sie für mich zu sehr auf ein Kind und auf ihre Trauer fixiert war.
Alles in allem hat mich dieser Roman um Ella und auch um Milans Geschichte tief bewegt und ich habe geschichtlich wieder was dazu gelernt.
Frau Lind hat es wieder geschafft eine tief bewegende Lebensgeschichte so zu erzählen, dass es einem nur schwer gelingt das Buch wegzulegen.
Sehr gerne vergebe ich für den Roman alle fünf Sterne und obwohl das Jahr erst begonnen hat habe ich glaube ich schon ein Lesehighlight gefunden.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Du musst dich durch einige schlechte Tage kämpfen, um die besten Tage deines Lebens zu verdienen.

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Mit "Die Frau zwischen den Welten" erzählt Hera Lind die Lebensgeschichte von Ella Berner, die schon als Kind lernen muss, dass es mehr schlechte als gute Erfahrungen gibt

Als Kind einer deutschen Mutter ...

Mit "Die Frau zwischen den Welten" erzählt Hera Lind die Lebensgeschichte von Ella Berner, die schon als Kind lernen muss, dass es mehr schlechte als gute Erfahrungen gibt

Als Kind einer deutschen Mutter und eines tschechischen Vaters muss sie 1945 miterleben, wie es ist, wenn sich der politische Wind plötzlich dreht und sie hur Gejagten wird. Was folgt, ist ein jahreslanges Martyrium, das schon als Folter grenzt und ich habe mich immer wider gefragt, wie Ella diese Qualen als junges Mädchen ertragen hat, ohne daran zu zerbrechen. Ihr Überlebenswille ist größer als alles, was man ihr antut und sie hat das Herz auf dem rechten Fleck.

Aber auch aus diesem dunklen Tal findet Ella zurück ins Licht und verliebt sich neu...und dieser Teil der Lebensgeschichte ist so unglaublich aufregend, dass ich hier nichts darüber verraten möchte.

Hera Lind hat aus einem langen Brief der Protagonistin an ihren Enkel diesen unglaublich bewegenden Roman geformt, der mit einer unfassbaren Wucht den Leser an Ella Leben teilhaben lässt. All die Seelenqualen, der Schmerz, der Verrat und auch die großen Gefühle projizieren sich auf den Lese rund man wird eins mit Ella. Ich habe unglaublich viele heiße Tränen vergossen, mit Ella gelitten, gehofft und geliebt - immer auf der Hut vor dem Geheimdienst. Eine unfassbare Geschichte, die tatsächlich so nur das Leben schreiben kann - voller menschlicher Unberechenbarkeit und Kälte, voller Energie und dem Willen, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen. Ich bewundere Ella Berner für ihren nie enden wollenden Kampf um Würde, Freiheit und Liebe

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Der Lebensweg einer bewundernswerten Frau

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In ihrem Buch erzählt Hera Lind die Geschichte der kleinen Ella Vojanová. Zu Beginn ist Ella 11 Jahre alt und lebt bei Oma Auguste und Tante Bertl in Hillemühl, einer kleinen deutschen Gemeinde in Tschechien. ...

In ihrem Buch erzählt Hera Lind die Geschichte der kleinen Ella Vojanová. Zu Beginn ist Ella 11 Jahre alt und lebt bei Oma Auguste und Tante Bertl in Hillemühl, einer kleinen deutschen Gemeinde in Tschechien. Mama Maria, eine Deutschen, und Papa Jakob, ein Tscheche, leben in dem kleinen Dorf Zahořany in der Nähe von Prag und erwarten die Geburt ihres zweiten Kindes. Ende April – Anfang Mai 1945, der Krieg ist verloren, verlieren Oma Auguste und Tante Bertl ihr Haus und ihren kleinen Gemischtwarenladen in Hillemühl. Die Revolutionsgarden wollen nur eins: Rache an den Deutschen. An allen Deutschen. Ella geht zurück nach Prag zu ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Alex.
Wie diese emotionale und teilweise grausame Geschichte weitergeht, dass muss Jeder selbst lesen.

Ich bin immer noch erschüttert, wenn ich mir ausmale, was die kleine Ella schon von Kindheit an hat immer wieder erleiden müssen. Nach den Kriegswirren bei der Schwester ihres Vaters, mit 14 Jahren im Kloster Kutná Hora, mit ihrem ersten Mann, der sie nur ausgenutzt und betrogen hat, in der Psychiatrie, auf der Flucht vor dem Geheimdienst. Und das nur, weil sie mit der falschen Nationalität im falschen Land unter dauernd wechselnden Regierungen gelebt hat. Aber sie hat auch immer wieder Menschen um sich herum, die sie geschätzt haben, für sie da waren und sie geliebt haben. Bramboračka = Kartoffelsuppe - werde ich so schnell nicht vergessen.

Hera Lind schafft es auch mit dieser Geschichte mich sehr stark zu berühren und in mir die verschiedensten Emotionen freizulegen. Ich habe mich mit Ella gefreut, war neugierig, habe mit ihr gelitten und gebangt. Ich finde es immer noch unfassbar, wie grausam Menschen miteinander umgehen, nur weil sie eine andere Nationalität haben und für die Greueltaten Anderer büßen müssen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als am Ende doch noch alles gut wird und sie mit ihrer großen Liebe glücklich werden kann.

Ein wunderbares Buch mit der wahren Geschichte einer Frau, die ich mit 11 Jahren kennenlerne und bis ins hohe Alter auf ihrem meist sehr schweren Weg begleiten darf. Es ist für mich immer wieder erstaunlich und unvorstellbar, was ein Mensch alles erleiden und aushalten kann. Ich habe große Hochachtung vor dieser Frau.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Die Frau zwischen den Welten – hat mich tief bewegt

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Die Frau zwischen den Welten , von Hera Lind

Cover:
Das Cover (im Hintergrund Prag) passt sehr gut zu der Geschichte.

Inhalt:
1945 als Kind einer Deutschen in der Tschechoslowakei aufzuwachsen wird ...

Die Frau zwischen den Welten , von Hera Lind

Cover:
Das Cover (im Hintergrund Prag) passt sehr gut zu der Geschichte.

Inhalt:
1945 als Kind einer Deutschen in der Tschechoslowakei aufzuwachsen wird für Ella zu einer harten Bewährungsprobe.
Aber leider bleibt es nicht dabei. Die politischen „Ausrichtungen“ ändern sich immer wieder.
Auch im Privatleben muss sie viele Schicksalsschläge ertragen, sie muss unglaublich stark sein, für ihre Mutter , ihren Bruder, ihre Tochter, und sich selbst.
Wird sich ihre große Liebe (die sie in dem jüdischen Arzt Milan findet) erfüllen und zum Happy End führen?

Meine Meinung:
Dies ist nun mein 6. Roman nach wahren Begebenheiten der Autorin, und ich bin wie jedes Mal vorher, wieder total gefangen, gefesselt, schockiert und atemlos beim Lesen.
Die Autorin beherrscht, es einfach meisterlich, die Emotionen, die vorherrschenden Situationen, einzufangen und wiederzugeben.
In meinen Kopf entsteht jedes Mal wieder ein Kopfkino also ob ich die Geschichte direkt von den Betroffenen erzählt bekommen würde.
Dabei werden die historischen Hintergründe und Rahmenbedingungen super mit eingebunden.
Die ganze Dramatik steigert sich und mit unglaublicher Spannung blättere ich die Seiten um, um zu lesen was als nächstes passiert.
Ein Drama von Anfang bis zum Ende, doch es gibt das Happy End das man der starken Ella beim Lesen immer wieder wünscht.

Hier noch ein Zitat für den tollen Schreibstil:
Sturmböen jagen blauschwarze Wolken über das Land. Die kahlen Äste bogen sich bis fast zum Boden, gepeitscht wie unsere Seelen.

Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Mein Fazit:
Die Autorin ist wirklich die Königin im schreiben dieser Romane (mit wahrem Hintergrund).
So packend, so emotional, so berührend.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.